Deutschlands Fussball. Das Lexikon.

Deutschlands Fussball. Das Lexikon.
von Jürgen Bitter

Einband: Gebundene Ausgabe
Inhalt: 730 Seiten
Verlag: Sportverlag Berlin
Erscheinungsjahr: 2000
ISBN-10: 3-328-00857-8
Preis: 50,00€
Kauftip:
Absolute Empfehlung. Absolute Empfehlung. Absolute Empfehlung. Absolute Empfehlung.

CFC-Bezug:
Geringer CFC-Bezug.Geringer CFC-Bezug.Geringer CFC-Bezug.Geringer CFC-Bezug.
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Erneutes statistisches Großwerk zum Fußball in Deutschland

Eine Rezension von Peter Rohleder (01.08.2002)
Mit freundlicher Unterstützung des Deutschen Fußball-Bundes gab im Frühjahr 2000 der Sportverlag Berlin ein Lexikon "Deutschlands Fussball" heraus und ergänzt so weiter den gut bestückten Markt an statistischen Werken. Auf über 700 Seiten stehen ca. 12 700 Stichworte und Einträge zu Spielern, Vereinen, Stadien oder Schiedsrichtern, welche mit etwa 2 000 Abbildungen illustriert werden. Alphabetisch geordnet und von Beginn der Geschichte des runden Leders an. So findet man z. B. unter dem Stichwort "Völkerschlacht von Leipzig" durchaus auch Nichtmilitärisches. Vor genau 80 Jahren wurde in Berlin das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft nach 189 Minuten abgebrochen (2:2), da es inzwischen dunkel wurde und man den Ball nicht mehr sah. Zum Wiederholungsspiel in der Pleißestadt rollten dann 30 Sonderzügen aus Hamburg sowie Nürnberg heran und sorgten für ein Chaos rund ums Oval. Über 30 Minuten benötigten die Spieler, um sich den Weg vom Umkleidezelt auf die Spielfläche durch die Anhängerscharen zu bahnen. Nach 117 Minuten und dem Stand von 1:1 brach der Schiedsrichter dann ab und man einigte sich, in der Saison 1921/22 keinen Meistertitel zu vergeben.

Zahlreiche bekannte und weniger berühmte Fussballer sind aufgeführt und sorgen für manchen Erinnerungs-Effekt. Jürgen Pommerenke? Uwe Tschiskale? Josip Kuze? Sie alle stehen hier und werden in knapper Form gewürdigt. Auch findet man auf Seite 9 einen Ernst Abbé, der von 1966 bis 69 dreizehn Mal für Eintracht Frankfurt auflief. Ein Stadion in Jena ist heute nach ihm benannt. Oder etwa nicht? Viel Raum erhielten große Namen wie Rudi Völler oder Bayern München, deren Verdienste für den deutschen Fußball sicherlich unbestritten sind. Auch manch völliger No Name hatte das Glück hier eingetragen zu werden und geriet so nicht völlig in Vergessenheit. Denn bereits einmal Bankdrücken in der 1. Bundesliga reichte für eine Aufnahme in die Datenbank aus. Viele historische Abbildungen erinneren an die Anfänge des Sports, Übersichten und Tabellen ergänzen die fortlaufenden Stichworte.

Gut vertreten sind auch Karl-Marx-Städter und Chemnitzer Kicker, welche insbesondere nach den Kriterien Länderspieleinsätze und Popularität ausgewählt wurden. Jürgen Bähringer ist deshalb ebenso dabei wie Joachim Müller, Toni Ananiev und zahlreiche weitere Balltreter. Auch Vater und Sohn Steinmann sowie Vater und Sohn Schuster fanden Eingang in das Lexikon. Auf Seite 138 folgt dann aber der obligatorische sachliche Fehler, denn unter D findet man den Eintrag "Dr. Fritz-Fischer-Stadion, Spielstätte des FC Karl-Marx-Stadt". Nun ja, Fischer Fritze fischte sicher frische Fische, aber diesmal fischte der Autor Jürgen Bitter im Trüben. Und der CFC ist dort immer noch im Sportforum zuhause, obwohl zum Redaktionsschluss (31.3.2000) die Himmelblauen bereits wieder an der Gellertstraße kickten. Schon bitter für Leser und Anhänger, denn ansonsten ist dieses Werk solide recherchiert und zusammengestellt. Auf jeden Fall ein Pflichtexemplar für Profi- und Hobbystatistiker. Aber auch in stillen Stunden bietet sich das Werk für jederman zum Schmökern und Erinnern wunderbar an.