Meistersaison: FCK-Heimsieg beim Rückrundenstart 1966-67

22.02.2017, 12:02 Uhr | 2418 Aufrufe
Sportecho-Grafik zum Start in die RückrundeBevor der Ball in der DDR-Oberliga wieder rollte, absolvierte der FC Karl-Marx-Stadt Testspiele bei Fortschritt Meerane und bei Aktivist „Karl Marx“ Zwickau. In Meerane siegten die Himmelblauen mit 8:2 (3 Tore durch Steinmann) und in Zwickau gelang durch Treffer von Lienemann und Schuster ein 2:0-Erfolg. Zur Einstimmung auf die Rückrunde 1966-67 veröffentlichte das „Sportecho“ eine wunderbare Grafik des DDR-Pressezeichners Kubego (Kurt Beier), in dem die Lage vor dem 14. Spieltag als quirliges Bahnhofsgeschehen dargestellt wird. Herbstmeister FCK steht als Bahnhofsvorsteher im Mittelpunkt des Geschehens, alle anderen 13 Mannschaften finden sich auf dem Bahnhof und im abfahrbereiten Zug wieder. Schlusslicht Gera winkt aus dem letzten Wagen. Ein wahrer Augenschmaus, der Appetit auf den Rückrunden-Startschuß am 18. Februar 1967 machte!



Programmheft zum SpielIm ersten Spiel der Rückrunde musste Herbstmeister FCK daheim gegen den Tabellenletzten Wismut Gera antreten. Zum Saisonauftakt im August hatte es beim Neuling in Gera ein maues 0:0 gegeben. Das Heimspiel gegen die Thüringer fand auf der Fischerwiese statt, da im Sportforum Bauarbeiten anstanden. 1967 sollte das Pfingsttreffen der FDJ in Karl-Marx-Stadt stattfinden und dafür wurden im Ernst-Thälmann-Stadion 12.000 Sitzplätze errichtet. Satte 20.000 Zuschauer strömten deshalb zur Gellertstraße, um den Club siegen zu sehen. Die Fuwo beschreibt die damaligen Bodenverhältnisse auf der Fiwi mit „hartgefroren“ und „matschig“, ein jeder kann sich vorstellen, wie der Platz ausgesehen haben muss. In der heutigen Zeit würde kein Schiedsrichter ein solches Spiel anpfeifen. Eberhard Schuster und Manfred Lienemann sorgten für die Tore und den Sieg, der angesichts der Überlegenheit des FCK hätte höher ausfallen müssen. Nach diesem Spieltag hatte der Club drei Punkte Vorsprung in der Tabelle, da der unmittelbare Verfolger Hansa Rostock bei Union Berlin mit 3:0 unter die Räder kam.

14. Spieltag der Saison 1966-67
FC Karl-Marx-Stadt – BSG Wismut Gera 2:1
FCK-Aufstellung: Hambeck - Rüdrich, Feister, P. Müller - A. Müller, Posselt - Steinmann, Erler - Schuster, Lienemann, Vogel
Torschützen: 1:0 Schuster (13.), 2:0 Lienemann (67.), 2:1 Hermus (83.)
Zuschauer: 20.000 (Dr.-Kurt-Fischer-Stadion)

Die Fuwo zum SpieltagFuwo-Bericht vom 21.02.67:
Tapferer Tabellenletzter - Im FCK-Sturmwirbel ging der einsatzfreudige Neuling nicht unter
Es bedurfte nicht erst der Aufforderung durch Sprecher und Programm an die Zuschauer, den Innenraum nicht zu betreten. Jeder Schritt auf diesem im Grunde noch hartgefrorenen, obenauf aber durch den frühlingshaften Sonnenschein matschigen Boden bedeutete einen Schritt ins Unsgewisse. Da bereitete die Ballbeherrschung den meisten Aktiven große Schwierigkeiten, und es zeigte sich speziell bei Erler und Albrecht Müller, [..] was eine gute technische Schulung ausmacht. Der FCK entfachte vor allem vor der Pause einen Sturmwirbel, daß den Geraer Schlachtenbummlern angst und bange um ihre (anfangs zu defensiv eingestellte) Mannschaft wurde. Aber der einsatzfreudige Neuling ging in diesem Sturmwirbel nicht unter. Das lag zum großen Teil allerdings an den Karl-Marx-Städtern, die sich selbst ihrer besten Waffen beraubten, als sie sich nach zunächst zügigem Spiel über die Flügel und in die Gassen, nach prächtigen Diagonal- und Steilpässen, etwas "verplauschten", indem sie vor der dichten Geraer Abwehr kreuz und quer herumkurvten. Sie hatten den Gegner jederzeit sicher im Griff und versäumten doch, diese Überlegenheit auch im Resultat zum Ausdruck zu bringen. [..]
(Günther Bonse)

Sportecho-Torszenen:
1:0 Schuster (13.) ++ Das schönste Tor des Tages! Schuster ist wie so oft nach links ausgewichen, paßt diagonal zu Erler. Der läßt zwei Mann stehen und hebt überlegt vor das Tor, wo der mit Vehemenz weitergesprintete Schuster das Leder per Kopf in die Maschen jagt.

2:0 Lienemann (67.) ++ Lohn der Konzentration! Vogel gibt die erste Ecke für den FCK in der zweiten Halbzeit von rechts herein. Den abgewehrten Ball schickt Albrecht Müller gleich wieder zurück in die Traube vor Grimms Tor. Steinmann schaltet mit Rückköpfer den Geraer Torhüter aus, und Lienemann kann mit prächtigem Einsatz verwandeln.

2:1 Hermus (83.) ++ Ein modernes Verteidigertor! Nicht das erste Mal ist der junge Hermus nach vorn geprellt. Eine Unachtsamkeit der FCK-Hintermannschaft nutzt er zu einem das Anschlußtor bringenden Kopfstoß.


Surftipp:
» Zum Spielplan des FC Karl-Marx-Stadt in der Meister-Saison 1966-67

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