Nach der Suspendierung: Andreas Georgi bezieht Stellung

18.07.2018, 09:14 Uhr | 2082 Aufrufe
Es ist nun etwas über eine Woche her, als Insolvenzverwalter Klaus Siemon per Pressemitteilung die Dinge beim CFC auf den Kopf stellte. In dieser suspendierte er den Aufsichtsratsvorsitzenden Uwe Bauch und den Vorstandsvorsitzenden Andreas Georgi mit sogenannten "insolvenzrechtlichen Mitteln" und verfügte ein Haus- und Stadionverbot über die beiden Gremienmitglieder.
Im Interview mit dem MDR einige Tage später legte Klaus Siemon nochmal nach und verteidigte diese Entscheidung u.a. mit der Begründung, dass man "bei der operativen Restrukturierung" nicht an einem Strang gezogen hätte. Mehrere Stellungnahmen und drei Rücktritte in Aufsichts- und Ehrenrat waren die Folge.

Im exclusiven Interview mit der CFC-Fanpage bricht nun Vorstandschef Andreas Georgi sein Schweigen und nimmt detailliert zu den, vom Insolvenzverwalter erhobenen, Vorwürfen Stellung.


CFC-Fanpage: Am Dienstagnachmittag erschütterte die Meldung, dass Du und Uwe Bauch von Euren Ämtern suspendiert wurden, wie ein Erdbeben die Chemnitzer Fussballszene. Wann und wie hast Du davon erfahren und was war die Begründung? Wie ist deine Sicht der Dinge?

Andreas Georgi: Vorab möchte ich sagen, dass ich diese Eskalation für völlig unnötig und unsinnig halte. Es macht mich ein Stück weit sprachlos aber auch wütend, da dadurch nach meiner Auffassung vor allem der Verein Schaden nimmt. Andreas Georgi in der letzten Saison bei den Kollegen von Telekom Sport (Bild Emeukal)Dafür gibt es für mich auch weder eine tatsächliche, noch eine rechtliche Grundlage. Mir ist auch diese Art und Weise des Umganges miteinander über eine in die Öffentlichkeit gezogene Auseinandersetzung völlig fremd. Die Mitglieder und Fans des Vereins konnten ja gerade in den vergangenen Monaten beobachten, dass Gremienarbeit auch seriös und sachlich im Hintergrund stattfinden kann und Auseinandersetzungen zum Wohle des Vereins gerade nicht öffentlich ausgetragen wurden. Inhalt und Stil waren und sind mir immer wichtig. In dem Moment, in dem der Insolvenzverwalter Herr Siemon die nunmehr als „Suspendierungen“ bezeichneten Hausverbote veröffentlichte, im Übrigen ohne vorher mit mir ein Gespräch hierzu geführt zu haben, konnte man das aber natürlich nicht mehr ignorieren. Ich bedauere, dass dadurch jetzt eben auch der Eindruck eines persönlichen Schlagabtausches entsteht. Aber man kann und darf sowohl die unzutreffenden Behauptungen, als auch die völlige Stillosigkeit des Vorgehens nicht einfach so hinnehmen.

"Inhalt und Stil sind mir immer wichtig"

Erfahren habe ich davon Montagmorgen durch eine E-Mail des Insolvenzverwalters Klaus Siemon. In der E-Mail wurde mir von ihm ein Hausverbot für das Stadion an der Gellertstraße (Geschäftsstelle generell sowie VIP Bereich und Logen zu den Spieltagen) sowie das Sportforum ausgesprochen. Zudem wurde ich aufgefordert, jegliche öffentliche Äußerung in Bezug auf den CFC in meiner Funktion als Vorstand zu unterlassen. Letztlich wurde mir in dem Schreiben nahegelegt, von meinem Amt zurückzutreten, offenkundig in der Kenntnis, dass eine Abberufung durch den Insolvenzverwalter nicht möglich ist.

Als Hauptgrund wurde genannt, dass ich nach ihm vorliegenden Informationen „maßgeblich daran mitgewirkt“ habe, „dass Sponsoren dem CFC fern bleiben“. Das ist natürlich völlig absurd. Jeder der mich kennt oder erlebt hat weiß, wie intensiv ich in den letzten Wochen und Monaten daran gearbeitet habe, dass der CFC wieder auf die Beine kommt. In vielen Verhandlungen und Gesprächen, ob im Verwaltungs- und Finanzausschuss der Stadt, vor dem Stadtrat, mit der GGGmbH oder mit Sponsoren, darunter zwei großen Kreditinstituten sowie einem Automobilkonzern, habe ich um Unterstützung für den Verein geworben.

Als weiterer Grund wurde genannt, dass ich nach seiner Einschätzung „einer der Hauptverantwortlichen“ dafür sei, dass der CFC gegenüber der Firma Infront am 01.03.2018 auf eine Garantie verzichtet habe. Auch dieser Vorwurf ist aus mehreren, ohne weiteres nachvollziehbaren Gründen falsch und substanzlos.

Zu sehen ist das bereits daran, dass der Insolvenzverwalter die maßgeblichen Tatsachen seit Monaten genauestens kennt, ihm diese sogar bereits am 16.03.2018, also weit vor dem Insolvenzantrag, mitgeteilt worden waren, als ein erstes Treffen mit Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat stattfand. In Kenntnis dieser Tatsachen hat Herr Siemon sowohl bei diesem ersten Treffen, als auch mehrfach in der Folgezeit die Entscheidungen der Gremien im Vorfeld der Insolvenz als richtig bezeichnet. Da der Vereinbarung mit Infront ein Gremien-Beschluss zugrunde liegt, müsste sich sein Vorwurf, wenn er denn berechtigt wäre, zudem gegen alle Gremienmitglieder richten. Wenn zwei Personen heraus gegriffen werden, während Herr Siemon mit anderen damals tatsächlich maßgeblich beteiligten Gremienmitgliedern weiter zusammen arbeitet, zeigt auch dies, dass der Vorwurf konstruiert ist. Noch deutlicher wird das an meiner Person, da ich vom 23.02. bis 13.03. im Urlaub in Asien war und daher weder an den diesbezüglichen Verhandlungen, noch der maßgeblichen Sitzung am 28.02.2018 sowie der Unterzeichnung der Vereinbarung vom 01.03.2018 beteiligt war.

Ich halte den jetzt hervor gezogenen Vorwurf jedoch auch inhaltlich für unberechtigt, kann und muss daher auch die anderen Mitglieder von Aufsichtsrat und Vorstand in Schutz nehmen. Sie haben sich diese schwierige Entscheidung nicht leicht gemacht und zu der in meiner Abwesenheit stattgefundenen Sitzung am 28.02.2018 zwei externe Sachkundige aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung und Insolvenzrecht hinzu gezogen. Beide haben eingeschätzt, dass es zum Abschluss der von Infront vorgelegten Vereinbarungen keine vernünftige Alternative gibt.

Die Entscheidung der Gremien war daher aus meiner Sicht auch inhaltlich richtig.

"Die Vorwürfe sind unberechtigt!"

Zusammenfassend kann und muss man also sagen, dass die mir genannten „Gründe“ für das ausgesprochene Hausverbot nicht zutreffen und dieses auch nicht rechtfertigen. Die nachträglichen medialen Äußerungen lassen allerdings befürchten, dass nun nach weiteren „Gründen“ gesucht wird. Das sollte man aber bereits aufgrund der Vorgeschichte einordnen können und floskelhafte Formulierungen hinterfragen.

CFC-Fanpage: Gab es im Vorfeld ein Indiz, dass mit dem Insolvenzverwalter ein Problem besteht?

Andreas Georgi: Ja, es gab diese Indizien. Allerdings war ich immer wieder bemüht, die Gespräche intern zu führen und im Interesse des Vereins ein abgestimmtes Handeln zwischen dem Insolvenzverwalter und den Gremien zu erreichen. Am 27.06.2018 fand dann eine Aufsichtsratssitzung statt, in der eigentlich die Sponsorengewinnung Hauptthema sein sollte. Für fast alle Anwesenden völlig überraschend hat der Insolvenzverwalter den Aufsichtsrat bei dieser Sitzung jedoch aufgefordert, komplett zurückzutreten. Das hat das Gremium letztlich aber mehrheitlich abgelehnt, da kein sachlicher Grund dafür ersichtlich ist. Die meisten Mitglieder des Aufsichtsrates sind erst neu hinzugekommen und haben mit den Ursachen der Insolvenz nichts zu tun, im Gegenteil, gerade sie stehen ja für den Neuanfang. Zudem haben Aufsichtsrat und Vorstand seit Januar 2018 sehr gut zusammen gearbeitet. Warum sollten wir also hier eine unnötige Baustelle aufmachen und Unruhe im Verein schaffen?

"Um professionell arbeiten zu können braucht man auch das erforderliche Personal"

Andreas Georgi mit OB Barbara Ludwig am Fanszene-Stand (Bild Lenny)In einer Mail an die Gremien und den Insolvenzverwalter habe ich nach dieser Sitzung meine Sichtweise dargelegt und hierbei auch die Dinge benannt, die ich sowohl inhaltlich, als auch in der Zusammenarbeit kritisch sehe. Wenn man professionelle Ergebnisse erreichen will, muss auch unter den Bedingungen der Insolvenz geklärt werden, welche Aufgaben von wem mit welchen Kompetenzen, welchem machbaren Zeitaufwand und ggf. welcher Vergütung erledigt werden können. Dies betrifft eigentlich alle Bereiche, aber insbesondere die Geschäftsstelle, den wieder übernommenen Bereich der Sponsorenakquise und Sponsorenbetreuung sowie auch den Nachwuchs. Man benötigt da einfach auch das erforderliche Personal, um die vielen Aufgaben professionell erledigen zu können. Dies habe ich mehrfach intern angesprochen, mich selbst mit Aktivitäten zur Lösung eingebracht und auch in der genannten Mail sachlich dargestellt. Zugleich habe ich ein Treffen der Gremien mit dem Insolvenzverwalter für die vergangene Woche angeregt, um diese Fragestellungen intern zu besprechen und im Interesse des Vereins gemeinsam voran bringen zu können.

Leider hat der Insolvenzverwalter sich jedoch nicht an der Terminabstimmung beteiligt und seine Teilnahme an dem für Dienstag letzter Woche anberaumten Treffen letztlich abgesagt. Erst durch die zwischenzeitlich ausgesprochenen „Suspendierungen“ wurde dieser als ergebnisorientiertes Arbeitstreffen geplante Termin zum Krisengespräch.

CFC-Fanpage: Kannst Du Dir erklären, warum der Insolvenzverwalter so radikal agiert?

Andreas Georgi: Das ist eine berechtigte Frage. Man könnte ja zunächst erst einmal denken, dass da schon irgendwas dran sein wird, der Insolvenzverwalter so etwas ja nicht ohne Grund veranlasst.

"Die grundsätzlichen Wirkungen der Insolvenz sind mir bewußt und werden akzeptiert"

Wenn man aber sieht, dass die zu meiner Person genannten Gründe alle vorgeschoben sind, muss es eine andere, dahinter liegende Motivation geben. Es drängt sich einerseits der Verdacht auf, dass an den Personen, die der Insolvenzverwalter als unbequem empfindet, ein Exempel statuiert werden soll. In dieses Bild passen leider auch die von dem Insolvenzverwalter gegenüber anderen Gremienmitgliedern, z.B. Mario Lengtat und Norman Löster, ausgesprochenen Drohungen. Die vorangegangene Aufforderung an den Aufsichtsrat, insgesamt zurück zu treten lässt zudem befürchten, dass Herr Siemon beabsichtigt, noch weitergehend in die Struktur und Besetzung der Vereinsgremien und damit den Verein insgesamt einzugreifen.

Ein Vorstand, der aus der Kuve kommt: Andreas Georgi (Bild Lenny)Natürlich sind mir die grundsätzlichen Wirkungen der Insolvenz bewusst und das wird von mir auch ohne weiteres akzeptiert. Der Insolvenzverwalter kann und soll seinen Job machen und ich war und bin auch immer bereit, ihn dabei im Interesse des Vereins zu unterstützen. Zu den rechtlichen Grundsätzen gehört aber eben auch, dass nach § 80 der Insolvenzordnung nur die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über die Insolvenzmasse auf den Insolvenzverwalter übergeht. Die Vereinsorganisation sowie die bestehenden Vereinsorgane bleiben also grundsätzlich unberührt und sind insolvenzfrei, weswegen die gewählten oder bestellten Vereinsorgane auch weiterhin für den Vereinsinnenbereich, z.B. die Mitgliederbetreuung, Einberufung einer Mitgliederversammlung und Erstellung der Tagesordnung, zuständig sind.

"Es muß möglich sein intern sachlich seine Meinung und ggf. Bedenken einzubringen"

Die gewählten Gremien und auch ich als Vorstandsvorsitzender haben somit weiterhin eine Verantwortung für den Verein und seine Mitglieder. Und da muss es nach meinem Verständnis auch möglich sein, intern sachlich seine Meinung und ggf. Bedenken einzubringen. Bereits frühzeitig, so zum Beispiel in einer Mail vom 30.04.2018 hatte ich den Insolvenzverwalter in Vertretung des gesamten Vorstandes darum gebeten, Anregungen und Hinweise nicht als mangelnde Unterstützung, sondern als sachdienliche Einbringung der auch mit fachlichen Hintergründen versehenen, vor Ort handelnden Personen wahrzunehmen. Selbstverständlich versucht man dabei, so gut es nur irgendwie geht, mit dem Insolvenzverwalter zusammenzuarbeiten, bin ich als Teamarbeiter auch jederzeit bereit, Kompromisse zu finden und nach außen zu vertreten. Es bedeutet aber nicht, sich dem Insolvenzverwalter nach Inhalt und Stil komplett zu unterwerfen und aufzuhören, zu denken und seine Meinung zu äußern. Wenn man davon spricht, „an einem Strang zu ziehen“ muss man das also konkretisieren. Weder ich, noch die anderen Gremienmitglieder haben sich inhaltlich oder stilistisch etwas vorzuwerfen, haben sich im Interesse des Vereins umfassend eingebracht, also in diesem Sinne „an einem Strang gezogen“.

"Gern hätte ich die Diskussion intern geführt"

Wenn aber Vereinsgremien die Arbeitsfähigkeit entzogen werden soll, der Ehrenrat daran gehindert wird, Veröffentlichungen über die eigene Vereinshomepage vorzunehmen und Gremienmitgliedern gedroht wird, werden nicht nur nach meiner Auffassung Grenzen überschritten, kann man das nicht einfach so hinnehmen. Gerne hätte ich eine solche Diskussion im Interesse unseres Vereins jedoch auch weiterhin nur intern geführt. Denn was dem Verein nach meiner Überzeugung schadet ist nicht etwa die interne Diskussion über derartige Sachthemen, sondern die durch die öffentlichkeitwirksame Kampagne des Insolvenzverwalters eingetretene Unruhe und negative Außenwirkung des Vereins.

CFC-Fanpage: Uwe Bauch ist von der MV gewählt. Du bist vom Aufsichtsrat bestellt. Da stellt sich doch die Frage, ob Klaus Siemon Euch überhaupt suspendieren kann. Wie ist da die Rechtslage?

Andreas Georgi: Die Verallgemeinerung, wonach das „Insolvenzrecht“ das „Vereinsrecht“ schlägt, ist so pauschal nicht zutreffend.

Nach der mir vorliegenden Literatur und Rechtsprechung steht dem Insolvenzverwalter jedenfalls ein Recht zur Abberufung des Vorstands nicht zu, betrifft dies den bereits benannten insolvenzfreien Bereich. Das Abberufungsrecht hat nach unserer Satzung sowohl für den Vorstand als auch den Aufsichtsrat ausschließlich die Mitgliederversammlung.

"Das Abberufungsrecht des Vorstands haben nur Aufsichtsrat und Mitgliederversammlung"

Das scheint dem Insolvenzverwalter auch durchaus bewusst zu sein, da er ja die Maßnahme nicht als „Abberufung“, sondern als „Suspendierung“ bezeichnet. In dem Moment, wo er mir allerdings pauschal Hausverbot für die Geschäftsstelle ausspricht und mich daran hindern will, meine Tätigkeit als Vereinsvorsitzender im insolvenzfreien Bereich auszuüben, überschreitet er nach meiner Auffassung die zulässigen Grenzen. Dies insbesondere, da er damit ja auch die Beschlussfähigkeit des Vereinsvorstands, welcher nur aus 3 Personen besteht und satzungsgemäß auch mindestens bestehen muss, gefährdet.

CFC-Fanpage: Auf einer Sponsoren-Veranstaltung sprach Klaus Siemon viel von Ausgliederung. Kann er dies einfach beschließen oder muss er dazu eine MV einberufen?

Andreas Georgi: Das kann er nicht alleine beschließen sondern geht nur über die Entscheidung einer einzuberufenden Mitgliederversammlung.

Aber der allgemeine Hinweis auf eine mögliche Ausgliederung ist das eine. Fassungslos angeschaut haben sich viele anwesende Gremienmitglieder insbesondere bei der Aussage des Insolvenzverwalters, dass wir ein mitgliederdominierter Verein wären und es nicht sein kann, dass Leute die 100 € Beitrag im Jahr zahlen, die Geschicke des Vereins bestimmen. Wer unsere Satzung kennt und die letzten Mitgliederversammlungen erlebt hat weiß, dass dies so nicht richtig ist. Gerade die sehr beschränkten Mitbestimmungsrechte der Mitglieder, insbesondere bei der wichtigen Wahl des Aufsichtsrates, waren neben den handwerklichen Mängeln der Satzung ja wesentlicher Anlass dafür, dass die Satzungskommission ins Leben gerufen wurde und zwischenzeitlich den Entwurf für eine neue Satzung erarbeitet und vorgestellt hat.

"Sponsoren waren schon immer in den Gremien"

Und es ist ja auch nicht so, dass bislang Sponsoren keine Einflussmöglichkeit besaßen. Tatsächlich waren Sponsoren schon immer in den Gremien vertreten und hatten die Möglichkeit, Einfluss und Aufsicht auszuüben, was anhand vieler Beispiele nachvollzogen werden kann.

Die Kombination aus derartigen unzutreffenden Aussagen in Verbindung mit dem Versuch, die Vereinsgremien über „Suspendierungen“ und Rücktrittsforderungen zur Arbeitsunfähigkeit zu bringen, halte ich jedenfalls für so bedenklich, dass man dies als Vereinsgremium nicht einfach übergehen darf und kann – dies auch nicht unter den Bedingungen der eröffneten Insolvenz.

CFC-Fanpage: Spürst Du schon Auswirkungen der Suspendierung?

Andreas Georgi: Natürlich - die vergangene Woche war schon mehr als belastend. Allerdings bekomme ich auch viel Zuspruch, haben sich viele bei mir gemeldet, völliges Unverständnis für diese Maßnahme und deren Begründung geäußert und mir Unterstützung zugesagt. Ich bin ja nicht erst seit gestern in der Stadt und ehrenamtlich im Umfeld des Vereins unterwegs. Viele Menschen können mich und das was ich tue daher ebenso gut einschätzen, wie den Inhalt und die Art des Vorgehens des Insolvenzverwalters.

CFC-Fanpage: Wie geht's jetzt weiter?

Andreas Georgi: Das ist natürlich schwierig. Ich bin mir selbst noch nicht sicher, wie ich mit dieser Situation umgehe. Als ich gebeten wurde, das Amt in dieser schwierigen Situation zu übernehmen, war ich als langjähriger Fan „bekloppt genug“, ja zu sagen. Ich klammere also nicht an dem Amt oder benötige das für mich oder meine Selbstbestätigung. Man erwartet ja auch nicht, dass einem für eine ehrenamtliche Tätigkeit permanent gedankt wird. Aber das, was da momentan losgetreten wurde, ist schon in besonderer Weise negativ beachtlich. Über die Frage, wie es weiter geht, werde ich mich aber auch mit dem Aufsichtsrat abstimmen und beraten. In jedem Fall hoffe ich, dass der Aufsichtsrat beschlussfähig bestehen bleibt, um weiter für den Verein da zu sein.

"Mir geht es nur um den Verein"

Nach wie vor geht es mir aber nur um den Verein, dessen Interessen eben nicht automatisch deckungsgleich sind mit den Interessen des Insolvenzverwalters. Natürlich habe ich keinerlei Interesse an der Fortführung der mir aufgezwungenen öffentlichen Auseinandersetzung. Allerdings muss ich schon alleine zum Selbstschutz unzutreffenden Behauptungen entgegen treten. Damit zumindest wieder etwas Ruhe einkehrt nach dieser Woche werde ich aber versuchen, dies so weit wie möglich aus der Öffentlichkeit heraus zu halten.

"Ziel muss ein erfolgreiches Insolvenzverfahren sein"

Die Mitglieder, Fans, Sponsoren und Unterstützer kann ich letztlich nur aufrufen, auch jetzt weiter zu unserem Verein zu stehen und ihm die Unterstützung nicht zu versagen. Das gemeinsame Ziel muss auch weiterhin sein, das eröffnete Insolvenzverfahren zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Ich hoffe aber auch, dass wir dabei nicht aufhören, selbständig zu denken, Fragen zu stellen und uns so einzubringen, wie dies gerade im letzten Jahr erfolgte – denn genau das ist es, was unseren Verein ausmacht.

Die CFC-Fanpage dankt Andreas Georgi ausdrücklich für dieses Interview und wünscht Ihm und dem gesamten Verein, dass es möglichst bald zu einer einvernehmlichen Lösung mit dem Insolvenzverwalter zum Wohle des Chemnitzer FC e.V. kommt.

Das Interview für die CFC-Fanpage führte Pierre Schönfeld.

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