CFC-Pressekonferenz hinterließ mehr Fragen als Antworten

15.03.2019, 11:32 Uhr | 882 Aufrufe
Zur gestrigen Mittagszeit hatte der CFC zur großen Pressekonferenz geladen, um die Abläufe und Verwantwortlichkeiten zur Zeremonie für Thomas Haller vor dem Heimspiel gegen Altglienicke aufzuklären. Den Fragen der Reporter stellten sich Insolvenzverwalter Klaus Siemon, CFC-Vorstand und GmbH-Geschäftsführer Thomas Sobotzik, sowie der neue CFC-Pressesprecher Steffen Wunderlich. Die Pressekonferenz dauerte zwar 41 Minuten, aber zu viele Fragen blieben auch nach dieser PK im Dunkeln. Nach Siemons Darstellung war Veranstaltungsleiter Thomas Uhlig für das Abnicken und die Durchführung der Choreographie verantwortlich. Allerdings sei dieser zuvor "bedroht" und "erpresst" worden. Von wem, konnte Siemon zwar nicht sagen, erklärte aber, "es gäbe konkrete Anhaltspunkte". Daher sei von ihm auch Strafanzeige gestellt worden. Die Entscheidung, die Zeremonie durchzuführen, wäre keine Entscheidung des Vereins, sondern allein die von Uhlig gewesen (Anmerkung: T. Uhlig war zu diesem Zeitpunkt CFC-Vorstand & GmbH-Geschäftsführer!). Er sei daraufhin am Sonntag von allen Ämtern zurückgetreten, wäre aber später von Siemon darum gebeten worden, kommissarisch seine bisherige Arbeit als GmbH-Geschäftsführer (aber nicht als Veranstaltungleiter) fortzusetzen.

Keine Gnade gab es dagegen für Stadionsprecher Olaf Kadner, die Fanbeauftragte Peggy Schellenberger und für Presse-Assistent Maximilian Glös. Auf Nachfrage der Journalisten, weshalb diese drei Personen suspendiert wurden, erklärte Siemon: "Weil die Ausübung der Tätigkeit nicht nach unseren Anforderungen ausgeführt worden ist." Der MDR fragte daraufhin scharf nach, wie es sich erklären lässt, dass die drei Mitarbeiter freigestellt wurden, aber denjenige, der als alleinig verantwortlich benannt wurde, kommissarisch weiter im Amt ist. Siemons Antwort darauf: "Ich sehe keine Veranlassung, Ihnen unsere interne Personalsituation weiter zu erläutern."

Zuvor hatte TAG24 einen interessanten Artikel veröffentlicht, in dem Details zu den Abläufen vor dem Heimspiel am Samstag zu entnehmen waren. So wurden Passagen aus einem WhatsApp-Chat veröffentlicht, in dem über die Zulassung und Vorbereitung der Haller-Zeremonie debattiert wurde. Teilnehmer des Chats waren Thomas Uhlig (Veranstaltungsleiter), Peggy Schellenberger (Fanbeauftragte), Falk Terjek (Leiter Marketing), Steffen Wunderlich (Pressesprecher) und der Sicherheitsbeauftragte. Nach längerem Diskutieren und Abwägen, und der Befürchtung einen "Ritt auf der Rasierklinge" zu erleben, entschloss sich der Teilnehmerkreis aber, die Zeremonie doch durchzuführen - mit allen bekannten medialen Folgen.

Rechtsanwalt Mario Lengtat, ehemaliges Mitglied des Ehrenrates des CFC, nahm in einer Stellungnahme ebenfalls Bezug auf den bei TAG24 erwähnten Chatverlauf, in den er aufgrund einer Mandantschaft beruflich Einblick erhalten hatte. Nach Lengtats Einschätzung gab es keine Anzeichen für eine akute Bedrohungslage, wie Siemon später in der Pressekonferenz behauptete. Lengtat führt aus: "Sowohl aus dem Verlauf der Nachrichten als auch aus der „Stimmung“ der Erörterung sind jedoch keinerlei Anzeichen für eine tatsächliche oder gar akute Bedrohungslage zu erkennen." Seine Forderung an die Verantwortungsträger von Verein und GmbH lautet, "endlich die gegenüber Sponsoren angekündigte vollständige und ehrliche Aufklärung der Ereignisse und deren Hintergründe" zu liefern, und die überfällige & notwendige CFC-Mitgliederversammlung durchzuführen.

Surftipp:
» MDR: Lengtat widerspricht Erpressungsversuch

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