Spielbericht

Achtelfinale - Sachsenpokal - Saison 2007/2008
FV Dresden 06 Laubegast
FV Dresden 06 Laubegast
0:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Auf Chemnitz' Angriffsduo ist Verlass

von Erik Büttner

Es wurde das erwartet schwere Spiel für den Chemnitzer FC beim FV Dresden 06 Laubegast. Aber auch, wenn der CFC bei weiterem nicht an die Leistung aus dem Jena-Heimspiel anknüpfen konnte, gewannen die Himmelblauen mit 2:0 und stehen damit im Viertelfinale des Sachsenpokals.

Der Tag begann mit einer Vorbereitung im Fußballmuseum Dresden. Dort war unter anderem zu erfahren, dass der Gegner aus Laubegast zu DDR-Zeiten unter BSG Motor Dresden-Ost firmierte, die Wehrmacht Spieler des DSC am Wettkampftage freizustellen hatte und es Sportkamerad Häfner am Tag der Anreise zu einem Europapokalspiel nach Turin verschlafen hatte und nachträglich mit dem Auto zum Flughafen Berlin gebracht werden musste.

Im idyllisch gelegenen Stadion des FV Laubegast wartete dann bei sonnigem Herbstwetter die Gegenwart. Und die hieß 1. der Oberliga gegen 1. der Landesliga. Doch das gute Spiel, auf das man angesichts der Tabellensituationen und des Auftretens des CFC am vergangenen Samstag hoffen konnte, wurde es nicht. Der FV 06 nahm den CFC von Beginn an massiv in die Mangel. Die Himmelblauen konnten nur sporadisch Akzente setzen. Gute Chancen vergaben Schlosser (1.), Sonnenberg (14.) und Großmann (21.). Doch diese Tormöglichkeiten täuschen ein wenig darüber hinweg, dass dem CFC ziemlich wenig gegen den clever verteidigenden Landesligisten gelang. Insbesondere Tobias Becker hatte in der ersten Halbzeit seine liebe Not mit Svilen Stoilov. Fast hätte ein Bock von Becker auch die Führung für die Hausherren gebracht; doch Tony Schmidt vergab aus bester Lage kläglich (22.). Laubegast wurde vor allem mit Kontern nach leichtfertigen Ballverlusten des CFC gefährlich. In den Minuten vor dem Seitenwechsel musste Klömich sein ganzes Können zeigen, um Tormöglichkeiten von Seifert (31./Freistoß), Kutschke (33.) und Kaltofen (43.) zu Nichte zu machen.

Die Pause brachte dann nicht die ersehnte Verbesserung des himmelblauen Spiels. Wo war bloß der frische, druckvolle Angriffsfußball geblieben? Statt dessen bedrängte Laubegast die Chemnitzer Elf immer weiter. Entlastung brachten lediglich Chancen in der 47. Minute und ein Freistoß von Müller, den Sonnenberg nicht gewinnbringend verwerten konnte (53.). Doch trotz des nunmehr großen Druck des FV 06 hielt sich Chemnitz mit mehr Glück als Verstand schadlos; so auch bei Dresdens bester Chance, als Seifert knapp verzog.
Nach etwas mehr als einer Stunde wachten dann die Himmelblauen endlich auf. Die Kombinationen wurden sicherer und ansehnlicher, die Chancen zwingender. Den Auftakt bildete eine noch verunglückte Flanke von Kunert, die ohne des energischen Eingreifens von 06-Torwart Mittag eingeschlagen hätte (63.). Anschließen donnerte Marcel Schlosser einen Freistoß aus 17m an den Pfosten (65.). Erlösung für die Anhänger des CFC brachte schließlich die 73. Minute. Kellig trug links den Ball in die Spitze und spielte dann bestens in den Rücken der Abwehr, wo Sonnenberg wartete und nur noch einzuschieben brauchte. Und Chemnitz legte umgehend nach. Ein Freistoß von Müller, der sich nach einer Verletzung am Mund eisern durch das Spiel kämpfte, erreichte Kellig, der sich blitzschnell drehte und ins lange Ecke einschob (76.). Dieser Doppelschlag zeigt wohl auch die derzeitige Qualität des CFC: Erst sieht man eine Stunde gar nichts konstruktives, dann aber schlägt das unersetzliche Sturmduo Kellig-Sonnenberg einskalt zu.
Nach dem 2:0 für Chemnitz war Laubegast zwar nicht besiegt, doch die Moral des Landesligisten hatte entscheidend Schaden genommen. Und so zeigte der FV 06 lediglich in Minute 78 noch einmal ernsthafte Ambitionen, den Anschlusstreffer zu erzielen. Klömich reagierte aber wie schon im ganzen Spiel bestens.

Und so sahen 710 zahlende, sowie 111 vom Stadionsprecher erwähnte Zaungäste einen glücklichen, wenn auch nicht unverdienten Sieg. Zwar ließen die Himmelblauen viel ihrer Spielkultur missen, doch das Glück war auf Chemnitz’ Seite und auf sein Sturmdou kann sich der Oberligist momentan auch verlassen. Zusammenfassen kann man es nicht treffender als Mike Baumann formulieren: „Einen Schönheitspreis gabs hier eh nicht zu gewinnen.“, was zählt ist der Einzug ins Pokalviertelfinale.

Wertung: 4,0 (Der CFC kann es besser.)

Beste Himmelblaue: Kellig, Klömich

» zur Bildergalerie...

Achtelfinale - Sachsenpokal - Saison 2007/2008
Mittwoch, 31. Oktober 2007, 13:30 Uhr
Stadion Steirische Straße, Dresden
Zuschauer: 821
Schiedsrichter: Rohland (Regis-Breitingen)
FV Dresden 06 Laubegast
T Mittag
A M. Hemmann
A KaltofenGelbe Karte (88. Hamel)
A Heiße
A Kaiser
M Schmidt
M Jank
M SeifertGelbe Karte
S Stoilov (76. Balatka)
S Kutschke

Trainer: Fröhlich
Chemnitzer FC
T Klömich
A Kunert
A Baumann
A BeckerGelbe Karte
A Sieber (76. Löwe)
M Bachmann (88. Reinhardt)
M Müller
M Großmann
M Schlosser
S Kellig (83. Förster)
S Sonnenberg

Trainer: Vogel
Tore
0:1 Sonnenberg (73.)
0:2 Kellig (76.)