Spielbericht

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Diesmal wackelte das "Denkmal"

Jürgen Bähringer ist mit fast 37 Jahren (am 19.8.1950 geb.) der älteste und mit 322 Oberligaspielen einer der erfahrensten Akteure in unserer höchsten Leistungsklasse, seit langem ein Turm in der FCK-Abwehr, ja, man kann schon sagen: ein "Denkmal" im Karl-Marx-Städter Fußball. Am Sonnabend wackelte der 1,90m/90kg-Riese. In einer überwiegend von Kampf und Einsatzbereitschaft geprägten Partie verlor er überraschend die Übersicht und bereitete beide Treffer der Gastgeber vor. Erst ließ sich "Bähre" an der Strafraumgrenze den Ball von Gräulich abnehmen, der ihn noch umspielte und ganz überlegt in die lange Ecke einschoß, dann zögerte er bei einer Keller-Rückgabe, so daß Müller zwischen ihm und Hiemann durchlief und den Ball ins leere Tor schob. Schließlich verschaffte er kurz vor dem Abpfiff auch noch Hain freie Bahn zum Tor, doch da rettete Hiemann, der auch sonst noch einige Male hervorragend reagierte, einen Foulstrafstoß von Thiele ganz sicher aus der linken Ecke holte (64.). [..]

Dafür blieb der FCK einer anderen "Tradition" treu. "Wir haben zur Zeit im Angriff einfach zu wenig zu bieten", gestand Trainer Heinz Werner. In den letzten vier Spielen war man nur zweimal erfolgreich. Die Ausfälle von Glowatzky, Heidrich und Schneider, zu denen sich am Sonnabend auch noch der erkrankte Wienhold gesellte, sind auf die Dauer nicht zu verkraften. [..]

Da war der Neuling aus anderem Holz geschnitzt. Er kniete sich nach dem 2:0 über den BFC und dem 0:0 in Cottbus mit unermüdlichem Elan in diese Aufgabe. "Es ist erfreulich, wie sich die Mannschaft nach dem Ausgleichstreffer und erst recht nach dem vergebenen Strafstoß, übrigens unser erster in dieser Saison, noch einmal gestrafft und damit den Sieg errungen hat", strahlte Horst Rau. Aus einer sicheren Abwehr schaltete vornehmlich Kleditzsch immer wieder in den Vorwärtsgang, und vorn sorgte insbesondere Merkel für einige Gefahrenmomente, später der eingewechselte Müller dann noch einmal für frischen Wind und schließlich für die Entscheidung, die alles in allem auf Grund der größeren Einsatzbereitschaft und der klareren Chancen verdient war [..]

(Manfred Binkowski)