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Beide Trainer im Streß und Halle im UEFA-Cup

Die Spieler feierten ihre direkte Qualifikation für die 2. Bundesliga. Beide Trainer waren gestreßt. Bei Bernd Donau aus Halle klang es, als hätte man seine Stimmbänder mit dem Reibeisen massiert. Das 1:1 bescherte seiner Mannschaft zugleich einen Startplatz im UEFA-Cup. Chemnitz-Trainer Hans Meyer brauchte Momente der Besinnung. Dann sprudelte die Freude aus ihm heraus: "Ich wußte doch, daß wir die 2. Bundesliga aus eigener Kraft erreichen. Aber nun ist diese verrückte Saison Gott sei Dank beendet. Für uns. Ich habe nie so viele Nerven gelassen. Was müssen jetzt erst jene Mannschaften durchleben, die noch in der Relegation stehen?!"

Allein die Trainerreaktionen bewiesen, ein von vornherein abgekartetes Remis-Spiel, wie Fans auf der Tribüne vermuteten, gab es in Chemnitz nicht. Gastgeber und Gäste wollten den Sieg. Der Chemnitzer FC hatte Vorteile, nutzte sie aber zu selten.
Unentschieden endete auch das Duell der Spielmacher Steinmann - Wosz, die nicht überagten, aber herausragten. Auf 58 Ballkontakte konnte Steinmann verweisen, nur neun Abspiele verfehlten den Partner. Wosz war 46mal am Leder, fabrizierte 13 Abspielfehler. Doch eines der wenigen direkten Duelle entschied er für sich. Es war die Vorarbeit zum 1:1.

Trotzdem wurde Rico Steinmann mit Blumen und Beifall nach Köln verabschiedet. Und der Star dankte seinen Fans noch einmal: "Ich bin vor zwei Jahren nicht nach Dresden, im Vorjahr nicht nach Bremen gegangen. Ich bin auch für euch so lange in Chemnitz geblieben." Und Steinmann noch einmal nachdenklich in der Kabine: "Hier gab es viel Kameradschaft der Spieler untereinander. Was wird in Köln?" Wann Rico umzieht, weiß er noch nicht. Am heutigen Montag wird ohnehin erst einmal groß gefeiert. Thomas Laudeley heiratet.

(Jörg Oppermann)