Spielbericht

19. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1978/1979
FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt
1:0
BSG Wismut Aue
BSG Wismut Aue

Pressestimmen

FuWo

Ein Kapitel Selbstüberwindung

Spielend ist er in seinem Element; ab und an stand er mit der notwendigen Portion Kampfgeist auf dem Kriegsfuß. Von Joachim Müller, dem 26jährigen Karl-Marx-Städter Mittelfeldregisseur, ist die Rede. Einen vollends engagierten "Kopf" braucht der abstiegsbedrohte FCK jedoch wie den Punktzuwachs zum Atemschöpfen. Im 38. Bezirksderby stand er auf dem Platz. Er spielte, rackerte und kämpfte! "Seine überzeugendste Leistung in der zweiten Halbserie. Er wurde zur spielentscheidenden Persönlichkeit durch die Synthese von Spiel und Kampf, durch seinen Überblick und seine Nervenkraft", lobte denn auch Manfred Kupferschmied völlig zu Recht. Sein Gegenüber Manfred Fuchs brachte es auf einen knapperen Nenner: "Die Ursache der Niederlage? Wir besaßen keinen Joachim Müller!"

[..] Der Karl-Marx-Städter Angriffselan erfuhr zusätzliche Unterstützung durch das energische Aufrücken beider Außenverteidiger. Heydel und Uhlig beherrschten nämlich Lerche und Stein nach Belieben, so daß ihnen viel Handlungsspielraum für die Offensive blieb. Uhligs Volleyschuß (56.) nach einem beherzten Dribbling war der beste Beweis dafür. Ganz abgesehen davon, daß die souveräne Spielweise der FCK-Verteidiger natürlich den 19jährigen Libero Birner in seinem dritten Oberliga-Einsatz ermunterte, risikolos und selbstbewußt die Wismut-Aktionen zu unterbinden. Selbstüberwindung zur spielerischen wie kämpferischen Haltung auf einem Rasen, der höchste Anforderungen an die körperliche Fitneß aller Akteure stellte, vor allem aber die größere Ausgeglichenheit beim FCK brachten Wismut ins Hintertreffen. [..]

(Günter Simon)

Spielerstimmen

Frank Sorge (FuWo)
"Wir wußten, was in diesem Treffen auf dem Spiel stand. Da konnte die Devise nur "Entweder oder, alles oder nichts" lauten. Auf den Kampf waren wir vorbereitet. Jedem war bewußt, daß es in der gegenwärtigen Situation vor allem darauf ankommt, gegen die Mitbedrohten zu gewinnen. Joachim Müller, dem überragenden Mann auf dem Platz, verdanken wir heute am meisten. [..]"

Dieter Schüßler (FuWo)
"Einen Punkt zu gewinnen, war unsere erklärte Absicht. [..] Unsere Unzufriedenheit hängt mit den schwachen Leistungen unserer Flügelstürmer zusammen. Sie entwickelten viel zu wenig Elan. Unsere Situation wurde durch die vermeidbare Niederlage natürlich noch kritischer. [..]"

Trainerstimmen

Manfred Kupferschmied (FuWo)
"Ein kampfbetontes, jederzeit korrektes Spiel. Wir entwickelten etwas mehr Druck, mehr Durchschlagskraft. Spielerisch glichen sich beide Mannschaften an. Mein besonderes Lob gilt J. Müller und unserem jungen Libero Birner, der seine Libero-Aufgabe taktisch einfühlsam und diszipliniert löste."

Manfred Fuchs (FuWo)
"Um ein derart bedeutungsvolles Treffen zu gewinnen, bedarf es mehr, als nur gefällige Aktionen bis hin zum gegnerischen Strafraum zu zeigen. Für uns war mindestens ein Punktgewinn drin. Diese Tatsache stimmt mich besonders ärgerlich."

19. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1978/1979
Samstag, 07. April 1979, 15:00 Uhr
Dr.-Kurt-Fischer-Stadion, Karl-Marx-Stadt
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Herrmann (Leipzig)
FC Karl-Marx-Stadt
T Krahnke
A Birner
A Uhlig
A P. Müller (61. Schlegel)
A Heydel
M Eitemüller
M J. Müller
M Sorge
S Bähringer
S Richter
S Günther (70. Ihle)

Trainer: Manfred Kupferschmied
BSG Wismut Aue
T Ebert
A Espig
A Henkelmann
A Höll
A Kraft
M Teubner (80. Lein)
M J. Körner
M Erler
S Lerche (62. Thomas)
S Schüßler
S Stein

Trainer: Manfred Fuchs
Tore
1:0 J. Müller (73./Foulelfer)