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In allen Stiefeln gerecht: Joachim Streich

Nationalmannschaftsstürmer Streich mußte nach dem Abpfiff in der Kabine manchen Scherz über sich ergehen lassen. "Du mußt eben öfter mal die Schuhe wechseln", klopfte ihm Kapitän Helmut Hergesell anerkennend auf die Schulter. Was war geschehen? "Ich hatte das Führungstor mit dem rechten Fuß erzielt. Nach der Pause ging dieser Schuh bei einem Zweikampf völlig auseinander. So zog ich den von Dietrich Kehl an und machte auch damit einen Treffer", erklärte Joachim Streich den Zusammenhang.

Insbesondere gegen den Hansa-Mittelstürmer sowie gegen die beiden Flügelflitzer Lenz und Hahn, die unter den Augen von DFV-Cheftrainer Georg Buschner eindrucksvoll auftrumpften, stand der FCK auf verlorenen Posten. [..] Aus einer flachen, gefühlvollen Eingabe des Rechtsaußen, die Hahn zu dem besser postierten Streich passieren ließ, resultierte schließlich das 2:0. Bei zwei weiteren, stets gefährlichen Durchbrüchen zur Grundlinie von Hahn fehlte es Decker (31.) und Rahn (86.) nur etwas an Kaltschnäuzigkeit, sonst hätte es am Ende gar 0:3 oder 0:4 geheißen.

Als einzige Mannschaft unserer höchsten Leistungsklasse ist der FCK in keiner der 15 Begegnungen dieser Saison ohne Gegentor geblieben. Auch diesmal sah er sich durch einen krassen Schnitzer von Kunze, der Streich den Ball genau vor die Füße faustete, nach einer guten halben Stunde mit 0:1 im Hintertreffen. "Dieses Tor warf uns, da ohnehin schon nichts zusammenlief, aussichtslos zurück. Dennoch gibt es keine Diskussion: Rostock hat verdient gewonnen", betonte der stellvertretende FCK-Vorsitzende Fritz Weigand.

Zwar versuchte der nach links und rechts ausweichende Libero Erler oftmals die Löcher zu stopfen, [..] bemühte sich der weit aufrückende Sorge um den Spielaufbau - dadurch erhielt Lenz sehr viel Raum, den er weidlich nutzte - doch diese Bemühungen fanden keine Fortsetzung. Das Mittelfeld blieb sehr blaß, daran änderte auch nach dem 0:2 die Vornahme von Erler nichts mehr, so daß die Sturmspitzen nicht wie in den vorangegangenen Partien zum Zuge kamen. [..] "Wir sind weit unter den Leistungen der letzten Wochen geblieben", erläuterte Trainer Gerhard Hofmann. Offensichtlich ist der Wiederaufsteiger doch noch nicht so gefestigt, wie es die jüngsten Erfolge [..] vermuten ließen.

(Manfred Binkowski)