Spielbericht

12. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1966/1967
FC Carl Zeiss Jena
FC Carl Zeiss Jena
0:0
FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt
Anmerkung: Aufgrund einer vom DFV der DDR verhängten Platzsperre für den FC Carl Zeiss Jena (gültig vom 17.11.66 bis 31.12.66) wurde die Partie im Kurt-Wabbel-Stadion in Halle ausgetragen.

Pressestimmen

Fuwo

Sicherheitsprinzip regierte

Doch hatte der FC Carl Zeiss die größere Zahl an Chancen und Angriffen

Die Karl-Marx-Städter feierten das 0:0 wie einen Sieg. Sie rissen nach dem Abpfiff jubelnd die Arme hoch. Dabei drängten sich unwillkürlich zwei Fragen auf: Ist der Spitzenreiter in seinen Ansprüchen bescheidener geworden? Oder vermag er sich den neuartigen, plötzlich aufgetretenen Winterbedingungen nicht so recht anzupassen? Nichts von alledem, obwohl er an diesem Tage wohl nicht annähernd zu seinem klugen, körperlich wie geistig so frischen Kombinationsspiel fand. Er kämpfte weniger mit der Tücke des Objekts, [..] er kämpfte mit eigenen Verletzungssorgen: So wirkte Steinmann ab der 40. Minute nach einem Zweikampf mit Blochwitz nur noch als Statist, zog sich P. Müller auch noch eine Prellung am Knie zu. Trainer Scherbaum berief daraufhin Schuster in die engere Deckung, Vogel in die zweite Reihe. [..] Dem Sicherheitsprinzip als oberstem Gebot huldigend, darauf waren auch die Thüringer bedacht, erreichte der FCK wohl eine stabile Deckungsformation, doch die Mittelfeldaktionen, der Angriff litten deutlich unter den Umformationen. So läßt sich auch kein gültiges Urteil darüber finden, inwieweit A. Müller, Schuster, Posselt und Steinmann unter normalen Bedingungen den verletzten Regisseur Erler hätten vergessen lassen können. Seine klugen, die gegnerische Abwehr öffnenden Pässe, seinen Aktionsradius im Mittelfeld vermißte man jedenfalls in Halle. [..]

(Wolf Hempel)


Freie Presse

0:0 bei Nebel und Schlamm

[..] Die geringe Zuschauerresonanz (das Spiel war in Halle kaum propagiert worden) konnte auch von den ständig um echte Fußballatmosphäre bemühten Karl-Marx-Städter Schlachtenbummlern nicht überbrückt werden. Die Witterungsbedingungen waren ungünstig wie selten. Im dichten Nebel zeichneten sich die Aktiven oft nur schemenhaft ab, und über die vollen neunzig Spielminuten machte ihnen ein mehr oder weniger starkes Schneegestöber mächtig zu schaffen. Die Bodenverhältnisse im Kurt-Wabbel-Stadion ließen das Spiel zeitweilig zu einer Farce werden. Nicht nur, daß der Ball bei jeder Bodenberührung eine völlig unvorhergesehene Richtung nahm, er beherrschte oft die Spieler und nicht sie ihn. Der seifig-glatte Untergrund gab Anlaß zu meterlangen Rutschpartien und verlangte den Aktiven an Kraft und Körperbeherrschung alles ab. [..] Für den FCK kam hinzu, daß er auf seinen Kapitän Dieter Erler verzichten mußte, dessen Verletzung aus dem Zwickauer Spiel ein Pausieren nötig machte. Nach zehn Minuten zog sich Peter Müller eine Prellung am Knie zu, die ihn stark behinderte, und von der 40. Min. an schleppte sich Rolf Steinmann mit einer Oberschenkelzerrung tapfer über die Zeit. [..]

(Gerhard Oertel)

12. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1966/1967
Samstag, 19. November 1966, 14:00 Uhr
Kurt-Wabbel-Stadion, Halle
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Riedel (Berlin)
FC Carl Zeiss Jena
T Blochwitz
A Preuße
A Marx
A Rock
A Werner
M Patzer
M Meyer
M R. Ducke
S Müller
S W. Krauß
S Scheitler

Trainer: Buschner
FC Karl-Marx-Stadt
T Hambeck
A Rüdrich
A Feister
A P. Müller
A A. Müller
M Posselt
M Schuster
M Steinmann
S Lienemann
S Matyschik
S Vogel

Trainer: Scherbaum
Tore
Tore Fehlanzeige