Spielbericht

35. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:1
SV Wehen Wiesbaden
SV Wehen Wiesbaden

CFC erkämpft sich Punkt gegen 11 Gäste und SR Seidel

von Matthias Mally

Nachdem unter der Woche die sagenhafte Serie von 16 ungeschlagenen Spielen ihr jähes Ende fand, stand Wiedergutmachung gegen den vor der Saison als Aufstiegsfavorit gehandelten SV Wehen/Wiesbaden auf dem Plan. Doch nicht nur der CFC brauchte die Punkte, um weiterhin Platz 3 zu festigen, auch der Gast aus Hessen benötigt jeden Punkt, um auch nächstes Jahr in der 3.Liga zu spielen. Im Gegensatz zu dem Spiel in Bielefeld gab es lediglich eine Änderung in der Startformation der Himmelblauen - der zuletzt enttäuschende Aydemir fand sich auf der Bank wieder, für ihn rückte Schlosser in die Anfangself.

Ein langes Abtasten gab es nicht. Schon nach wenigen Sekunden musste „Penne“ einen Schuss von der Strafraumgrenze entschärfen. Während Chemnitz nur schwer in die Partie kam, spürte man, das Wehen/Wiesbaden mit dem Rücken zur Wand stand und auch noch steht. Die nächste Chance gehörte wieder den Gästen, doch konnten sie diese in der 15. Minute nicht in Zählbares verwerten. Quasi im Gegenzug fast die Führung für die Himmelblauen - Dobry verfehlte das Tor knapp. Abseits war es zudem. Im Laufe der ersten Halbzeit bekam der CFC mehr und mehr Zugriff auf das Spiel, sah sich jedoch immer wieder gefährlichen Kontern der Gäste ausgesetzt. Die größte Chance in Halbzeit 1 für die Himmelblauen besaß Anton Fink, doch sein Schuss aus der Drehung verfehlte sein Ziel knapp. Zur Halbzeitpause war es auch dem Letzten klar, dass es, wie manche es vielleicht vermutet hatten, ob der Tabellensituation beider Mannschaften, alles andere als ein Selbstläufer für den CFC werden sollte.

Zur zweiten Halbzeit kamen Sträßer & Co. mit mehr Elan aus der Kabine. Es entwickelte sich ein munteres Spielchen mit Chancen hüben wie drüben. Unter anderem hatten Ronny Garbuschewski und Anton Fink Gelegenheiten, den CFC in Führung zu bringen. Wie so oft in der Partie fehlte auch in diesen Szenen die letzte Konsequenz vor dem Tor, der letzte Pass kam oft zu ungenau. So gewann man im Laufe von Hälfte 2 den Eindruck, der Club würde erneut um das Gegentor betteln. Wiesbaden stand hinten gut, dem CFC fiel nicht viel ein, um zu hundertprozentigen Chancen zu kommen. So kam es folgerichtig in der 61. Minute zur Führung durch den Kanadier Ledgerwood auf Seiten der Hessen. Nur zehn Minuten später wurde dieser Rückstand zum Jubel der knapp 6000 Zuschauer egalisiert. Nach schöner Flanke von Garbuschewski köpfte Tüting in gewohnter Manier ein. In der verbleibenden Zeit rückte besonders der auf beiden Seiten fehlerhaft pfeifende SR Seidel in den Mittelpunkt. Die spielentscheidenden Situationen pfiff er jedoch gegen den CFC. So versagte er den Himmelblauen in der 76. Minute gleich zwei (!) elfmeterwürdige Vergehen im Strafraum der Gäste. Erst wurde Tüting im Strafraum zu Boden gerissen, das darauf folgende glasklare Handspiel fand ebenfalls keine Reaktion beim Referee. Nur wenig später wurde Anton Fink im Strafraum für alle deutlich sichtbar gehalten - der Pfiff blieb auch in dieser Szene aus. Mit Dummheit ist die darauffolgende Schwalbe von Stenzel zu erklären. Der kurz zuvor mit gelb bestrafte Verteidiger ließ sich im Strafraum fallen und bekam folgerichtig den Platzverweis. In Unterzahl versuchte der CFC nochmal alles und in der 92. Minute lag der Ball sogar noch einmal im Tor der Gäste! Leider stand Tüting bei diesem Treffer haarscharf im Abseits.

Fazit: Trotz des Unentschiedens bleibt der CFC auf Rang drei. Nun heißt es für die letzten drei Spiele alle Kräfte zu sammeln, sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen. Lasst uns Regensburg rocken, wie dies noch nie von einer Gästemannschaft erlebt haben. Die Mannschaft, die es als Aufsteiger nach wie vor in eigener Hand hat, die Relegationsspiele zu erreichen, hat es nicht anders verdient, als bedingungslos und mit hoher Anzahl an Fans unterstützt zu werden. Und mit etwas Glück werden die nächsten Spiele von einem Unparteiischen gepfiffen, der diese Bezeichnung auch verdient.

Wertung: 2,5

Beste Himmelblaue: Tüting, Schlosser

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Trainerstimmen

Gerd Schädlich (MDR-Online):
"In der 1. Halbzeit fehlte mir in der Offensive die Durchschlagskraft sowie der Biss und die Leidenschaft einiger Akteure. Die 2. Halbzeit war ein spannendes und intensives Spiel. Bei dem 0:1 war unsere Hintermannschaft nicht im Bilde. Dann aber Kompliment an die Mannschaft, wie sie sich wieder ins Spiel zurückgekämpft hat. Ebenfalls Kompliment an die Fans, die die Mannschaft bis zuletzt unterstützt haben. Als Aufsteiger stehen wir drei Runden vor Schluss auf Tabellenplatz drei, haben alles selbst in der Hand und das werte ich als großen Erfolg."

Peter Vollmann (MDR-Online)
"Wir haben uns als Mannschaft nicht versteckt, haben versucht, guten Fußball zu spielen. Bis zum Strafraum sah das auch sehr gut aus. Dann fehlte mir aber die entscheidende Konsequenz. Nach der 1:0-Führung haben wir es nicht verstanden, dem Druck standzuhalten. Am Ende hatte auch Chemnitz noch zwei gute Chancen, wo wir auch hätten in Rückstand geraten können. Das Ergebnis stellt sicherlich beide Mannschaften nicht zufrieden, ist aber ein gerechtes Resultat."

35. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Samstag, 14. April 2012, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 5.800
Schiedsrichter: Seidel (Henningsdorf)
Chemnitzer FC
T Pentke
A StenzelGelbrote Karte
A Wachsmuth
A Bankert
A Birk
M Sträßer (65. Peßolat)
M Tüting
M Garbuschewski
M Schlosser (84. Aydemir)
S Dobry (61. Henning)
S Fink

Trainer: Schädlich
SV Wehen Wiesbaden
T Gurski
A SchimmelGelbe Karte
A Hübener
A DöringerGelbe Karte
A BielerGelbe Karte
M Ledgerwood (78. Mann)
M Book
M Mintzel
M Ivana (81. Bouhaddouz)
S Wohlfarth
S Janjic (90. Christ)

Trainer: Vollmann
Tore
0:1 Ledgerwood (65.)
1:1 Tüting (70.)

Besondere Vorkommnisse:
Gelb-Rote Karte für Stenzel (80.)