Spielbericht

Trotz einer gegenüber den letzten Spielen stark verbesserten spielerischen Leistung reichte es für den CFC gegen Mainz 05 nur zu einem 1:1-Unentschieden. Als Spielverderber erwies sich dabei Policella, welcher drei Minuten vor Schluß den Traum vom dritten Heimsieg in Folge zerplatzen ließ.

Christoph Franke hatte nach der Auswärtsniederlage in Köln sein Team auf drei Positionen umgestellt. Köhler und Wienhold standen für König und Weber in der Anfangsformation. Ervin Skela kam zu seinem ersten Einsatz von Beginn an. Für ihn mußte Jörg Schmidt auf die Bank. Die Änderungen sollten sich bezahlt machen. Vor allem Skela brachte im Zusammenspiel mit Tetzner frischen Wind in die zuletzt oftmals lahme CFC-Offensive. Die erste gute Möglichkeit für die Himmelblauen hatte Tetzner bereits in der 6. Minute mit einem Schuß, der nur knapp am linken Triangel vorbeistriff. Nur drei Minuten später hatte Wienhold die Führung auf den Fuß. Tetzners Paß ließ Dittgen clever passieren, so daß Wienhold plötzlich allein auf Mainz' Keeper Wache zulief. Doch er zögerte zu lange, so daß Herzberger im letzten Moment noch klären konnte. Skela versuchte es mit einem Flachschuß - Wache hielt (13.). Der Albaner hatte auch die nächste gute Möglichkeit. Einen weiten Paß von Kujat nahm er gekonnt auf, der Abschluß war allerdings schwach. Wache hatte kein Problem mit Skelas "Schüßchen". Erst nach einer halben Stunde kamen die enttäuschenden Mainzer zu ihrer ersten Möglichkeit. Einen Diagonalpaß des Ex-Chemnitzer Neustädter über das halbe Spielfeld nahm Klopp auf, flankte nach innen, wo Policella aber genau auf Toni Ananiev köpfte. Nach einem Handspiel von Kolvidsson gab es Freistoß für den CFC an der Strafraumgrenze. Skela trat an und zirkelte den Ball mit viel Gefühl ins linke untere Eck, Wache konnte mit einer Sprungeinlage den Ball gerade noch parieren. Eben Weltklasse, kurze Zeit später Kreisklasse: der Mainzer Torwart. Als Mehlhorn in der 36. Minute aus gut 25 Metern abzog, setzte der Ball vor Wache nocheinmal auf und landete zum Entsetzen der Mainzer Spieler im Kasten. Die glückliche aber zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Führung für den CFC. Mit dem 1:0 ging es auch in die Kabine.

Die Halbzeitansprache des Mainzer Trainers muß kurz gewesen sein, denn bereits sieben Minuten vor Beginn der zweiten Hälfte waren die Spieler wieder auf dem Platz. Die Partie war in der zweiten Halbzeit leider nicht mehr annähernd so gut wie in der ersten. Der CFC versäumte es, das 2:0 zu machen. Bei einem gelungenen Angriff fehlte Skela das Auge für den in der Mitte völlig freistehenden Dittgen. Trotzdem, zusammen mit Tetzner gehörte der Albaner zu den auffälligsten Chemnitzern und hat auch in Zukunft eine Chance von Beginn an verdient. Umso weniger verständlich, daß Franke Mitte der zweiten Halbzeit beide Offensivkräfte auswechselte. Die Chance auf 2:0 zu erhöhen hatten die Himmelblauen bei zwei guten Durchbrüchen, die der Schiri allerdings wegen angeblichen Abseits abpfiff. Auch im Fernsehen konnten die Szenen nicht aufgeklärt werden, meiner Meinung nach war zumindest Skela bei seinem abgepfiffenen Tor nicht im Abseits. Mainz war auch in der zweiten Halbzeit nur wenig gefährlich. Ein Freistoß von Neustädter aus 35 Metern, von Ananiev pariert und ein Schuß von Hock, der über dem Tor landete, das war's schon an Chancen für die Mainzelmännchen - bis zur 87. Minute. Ähnlich wie in der ersten Halbzeit flankte Klopp von der rechten Seite nach innen auf Policella. Nur diesmal machte es der Mainzer Stürmer besser und köpfte den Ball ins Tor.

Fazit: Schade, daß die Himmelblauen den Sieg kurz vor dem Ende noch aus der Hand gegeben haben. Mit drei Punkten aus dem Mainz-Spiel hätte der CFC die kommenden Auswärtspartien in Nürnberg und Cottbus beruhigter angehen können. So aber muß man auf jeden Fall punkten, will der Club nicht schon frühzeitig in die Abstiegsregionen abrutschen. Das Fünkchen Hoffnung nährt das starke Auftreten des neuen Traumduos Skela, Tetzner gegen die Mainzelmännchen. Strafft sich die gesamte Mannschaft und wirbeln die beiden "Zaubermäuse" auch weiterhin, dann sollte auch auswärts mal ein Punkt drin sein.

Wertung: 3,5 (Gute erste Halbzeit, schwache zweite Hälfte.)

Beste Himmelblaue: Tetzner, Skela