Spielbericht

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Rudolstädter mit zu viel Respekt und zu wenig Leidenschaft

[..] Holger Jähnisch vermisste bei seiner Mannschaft diesmal die Leidenschaft, die sein Team in vielen anderen Partien ausgezeichnet hatte. Natürlich spielte das frühe Gegentor den Chemnitzern in die Karten. Kegel, immerhin 32 Mal in der 3. Liga beim Chemnitzer FC eingesetzt, jagte die Kugel aus 28 Metern mit Schärfe und Präzision in die Maschen, wobei der Schütze auch sträflich frei zum Schuss kam (5.). In dieser Phase musste man um die Einheit, die zu viel Respekt zeigte, fürchten, denn die Gäste machten viel Druck. Die Hausherren brauchten gut 20 Minuten, um die Himmelblauen vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Dennoch wäre Baude fast das 2:0 gelungen, aber Ackermann war auf dem Posten (24.). Erstmals kam so etwas wie Torgefahr beim 22-Meter-Freistoß von Rudolph auf. Sein Schuss ging jedoch knapp über das Gestänge (32.). Auch die Möglichkeit von Sonnenberg, der gerade noch ab geblockt wurde, sah verheißungsvoll aus (33.). Kurz darauf sorgte eine Lange-Eingabe für Gefahr, aber nicht für einen Treffer (35.).

Der zweite Abschnitt sah die Einheimischen zunächst mit Röppnack im Strafraum (49.) Zehn Minuten später hatte Nobis die große Chance zum Ausbau der Führung, aber er traf freistehend aus fünf Metern nicht. Nachdem Westrup das Chemnitzer Gehäuse verfehlt hatte und auf der Gegenseite Hunger eine gute Gelegenheit für den CFC ausließ (71.), war es 120 Sekunden später dann doch passiert. Rießbeck setzte sich gekonnt durch und verwandelte aus elf Metern (73.). Die Rudolstädter waren zwar danach bemüht, was sich auch im Solo von Westrup mit nicht ungefährlichem Abschluss zeigte, aber gegen die cleveren Gäste [..] fehlte Jähnisch an diesem Tag die Inspiration bei den Angriffen.

So brachte die Mannschaft von Kay-Uwe Jendrossek den Vorsprung recht sicher über die Runden und hätte ihn sogar noch ausbauen können, wenn Hunger (83.) und Mrowiec (86.) konzentrierter im Abschluss gewesen wären. Dass die Partie einen gerechten Ausgang genommen hatte, war in den Statements beider Trainer Konsens. Jendrossek lobte vor allem die Platzverhältnisse, die seiner Mannschaft insbesondere im läuferischen Bereich entgegen gekommen seien, bemängelte aber, dass seine Schützlinge noch gute Möglichen ausließen und so das Spiel bis zum Ende unnötig in der Schwebe gehalten hätten. Der Einheit-Coach indes sah seine Mannschaft an diesem Nachmittag nur bei 70 Prozent des Leistungsvermögens. Zu wenig, um gegen die spielstarken Chemnitzer etwas zu holen.