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Glowatzky erlöste den FCK

Die Karl-Marx-Städter Fußballanhänger wurden auf eine ziemlich große Geduldsprobe gestellt. [..] Bei aller Freude über den langerhofften Erfolg kam über die spielerische Leistung nur selten Jubel auf. Da gab es doch noch viel Leerlauf und Mißverständnisse. Diese junge Mannschaft (Laudeley, Heidrich/18 Jahre, Fankhänel, Köhler/19, Wienhold/20, Bletsch/21), in der ein 17jähriger (Steinmann) wegen der Vorbereitung unserer Juniorenauswahl auf das EM-Vorrundenspiel gegen Finnland am Mittwoch in Schönebeck vermißt wurde, braucht noch einige Zeit der Reife, was vor allem Geduld bei den Anhängern erfordert. Für Nationalmannschaftstrainer Bernd Stange hatte sich allein wegen Glowatzky die Fahrt von Jena nach Karl-Marx-Stadt gelohnt. "Er war mit Abstand der beste Mann auf dem Platz. Ansonsten wurde bescheidener Fußball geboten, war einfach zu wenig Leben im Spiel." [..]

Fast eine halbe Stunde lang passierte beinahe gar nichts, so sehr sich bei den Gastgebern insbesondere J. Müller bemühte, für manch gelungene Spielverlagerung sorgte. Nach einer zweiten Flanke von ihm bedeutete Glowatzkys Kopfball, der aber nicht scharf genug war, lange Zeit die einzige Torgefahr (9.), ehe endlich Persigehl mit einem Flachschuß von der Strafraumgrenze, den Boden an den Pfosten lenkte, für etwas Stimmung sorgte (26.). [..] In der Halbzeitpause machte FCK-Trainer Heinz Werner einen gelungenen taktischen Schachzug. Er nahm Glowatzky aus der vordersten Reihe etwas zurück und verschaffte ihm damit mehr Entfaltungsmöglichkeiten, die er weidlich nutzte. Erst setzte der Auswahlspieler einen kapitalen 25-Meter-Schuß an die Latte (50.), dann stellte er mit einem entschlossenen Schuß von der Strafraumgrenze den Sieg sicher, "der der Mannschaft einige Last von den Schultern nehmen und Auftrieb geben wird", wie es Heinz Werner erhofft.

(Manfred Binkowski)