Spielbericht

12. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1965/1966
FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt
2:1
HFC Chemie
HFC Chemie
Anmerkung: Zum Zeitpunkt des Spiels hießen die Vereine noch SC Karl-Marx-Stadt und SC Chemie Halle. Der FCK (15.01.66) und HFC (26.01.66) wurden während der laufenden Saison gegründet.

Pressestimmen

Fuwo

Nach Halbzeit wurde der Wind zum Sturm

[..] Das Spiel in den freien Raum zahlte sich aus. Stein nahm Maß, und ein sehenswerter Schrägschuß aus halbrechter Position landete im Dreiangel. Das war der gerechte Lohn für die angriffsfreudigen Hallenser, bei denen sich freilich schon bald abzeichnete, daß beide Läufer einen schwachen Tag erwischt hatten.

Das Spiel sollte aber bald eine klare Wende nehmen. Der Schlüssel dafür lag in drei Faktoren:

Während die Hallenser Läufer im Laufe der Spielzeit, vor allem nach der Pause, sich fast ganz in ihr Schneckenhaus zurückzogen und den Aufbau der eigenen Angriffe stark vernachlässigten, kam von den ebenfalls schwach, sehr schwach beginnenden SCK-Verbindungsleuten später zumindest Fritz Feister so in Schwung, daß die Unterstützung und der Aufbau der Karl-Marx-Städter Angriffszüge nicht mehr wie am Anfang fast ausschließlich auf den Stürmern, vor allem auf Erler und Vogel, lasteten. Feister hatte sogar das 3:1 in der 87. Minute in den Füßen. Er traf genau das Lattenkreuz.

Während die Karl-Marx-Städter ständig nach neuen Wegen suchten, den Hallenser Riegel zu knacken, begnügten sich die Krügel-Schützlinge, obwohl der Trainer ihnen das nicht geraten hatte, mit dem 1:0 [..]. Dieses Vorhaben konnte gegen einen Karl-Marx-Städter Sturm mit solchen Spielerpersönlichkeiten wie Erler und Vogel, mit einem solchen Talent wie Lienemann und mit solchen Wirbelwinden wie Schuster und Steinmann niemals gelingen. Unbegreiflich, wie die Hallenser den Nerv zum forschen Angriffsspiel, den sie am Anfang zeigten, später so sehr vermissen ließen.

Während der ersten 45 Minuten blieb der SCK-Sturm ein leichter Wind. Aus dem Karl-Marx-Städter Wind wurde nach der Pause endlich ein Sturm. Getragen von der Leidenschaftlichkeit der 15.000 rollten die Wogen des SCK-Sturms immer wieder gegen die Hallenser Brandung. Erler war überall, und Vogel zeigte endlich seine gewohnte Torgefährlichkeit. Der Sieg blieb unter diesen Umständen nur eine Frage der Zeit und der Höhe.

(Günter Bonse)

12. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1965/1966
Samstag, 04. Dezember 1965, 14:00 Uhr
Dr.-Kurt-Fischer-Stadion, Karl-Marx-Stadt
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Einbeck (Berlin)
FC Karl-Marx-Stadt
T Hambeck
A Kreul
A Hüttner
A P. Müller
M Feister
M A. Müller
S Schuster
S Lienemann
S Steinmann
S Erler
S Vogel

Trainer: Scherbaum
HFC Chemie
T Nauert
A Stricksner
A Bransch
A Okupniak
M Riedl
M G. Hoffmann
S Walter
S Stein
S Steinborn
S Donau
S Nicht

Trainer: Krügel
Tore
0:1 Stein (11.)
1:1 Vogel (68.)
2:1 Schuster (77.)