Spielbericht

Bei tropischen Temperaturen sahen die zahlreichen Zuschauer in Augustusburg eine einseitige Partie. Zu überlegen präsentierten sich die Chemnitzer Damen in ihrem ersten Pflichtspiel der neuen Saison. Doch dass dieses Resultat so eindeutig ausfiel, damit hätten die wenigsten gerechnet. Mussten auf Seiten des CFC doch drei Leistungsträger ersetzt und neue Spielerinnen in die Mannschaft integriert werden. Zudem hatte man mit Detlef Pretschner einen neuen Trainer verpflichtet, der das Damen-Ensemble erst seit zwei Wochen kennt und eigentlich keiner so recht wusste, wo man steht.

Das Spiel indes war gerade mal zwei Minuten alt, da prüfte Nadine Rösch die Torfrau der Gastgeberinnen mit einem beherzten Schuss. Der nächste Angriff sollte aber von Erfolg gekrönt sein, denn ein geniales Anspiel von Solveig Weiß auf Nadine Rösch bescherte den CFC-Damen den ersten Treffer. Immer wieder angetrieben aus einem bärenstarken Mittelfeld rollte Angriff über Angriff auf den TKV-Kasten. Doch es dauerte bis Minute 28, als das zweite Tor fiel. Auch hier erwies sich Weiß als kluge Vorbereiterin, und Regina Roschmann drückte das Streitobjekt aus Nahdistanz über die Linie.
Nun schienen die Dämme gebrochen zu sein, denn eine Wistel-Flanke fand ihren Abnehmer in Weiß, die den dritten Treffer erzielte. Der nächste Angriffszug, der schönste im ersten Durchgang, ließ die Fans ein viertes Mal jubeln. Ein Doppelpass zwischen Schneider und Weiß verwertete die Spielführerin des CFC in eindrucksvoller Manier. Weitere Möglichkeiten durch Schneider, Weiß und Rösch blieben im ersten Durchgang noch ungenutzt.

Doch nach dem Pausentee legte der CFC noch eine Schippe auf, denn ein gelungener Spielzug über Anett Schneider und Doreen Richter sollte Kristin Meinig in eine gute Position bringen. Diese bedankte auch prompt mit dem fünften Treffer. Die Tore sechs und sieben erzielte die überragende Spielmacherin Anett Schneider höchstpersönlich, wobei traumhafte Anspiele aus der Tiefe des Raumes vorausgingen (Wistel, Rösch).
Nach siebzig Spielminuten zappelte das Leder abermals im Gehäuse der nun völlig vor dem Zerfall stehenden TKV-Damen. Ein Zuspiel von Meinig spitzelte die kluge Nadine Rösch ins Netz. Drei Minuten später das nächste Erfolgserlebnis, denn im Nachschuss erzielte Kristin Meinig den neunten Treffer. Die CFC-Damen kannten mit ihrem Gegner kein Pardon. Die Libera Anne Petrick markierte mit einem tollen Hinterhaltsschuss aus 25 Metern Tor Nummer zehn. Doch auch das sollte noch nicht der letzte Streich gewesen sein. Dieser war Anett Schneider vorbehalten, die einen Weltklasse-Pass von Juliane Kluge versenkte. Weitere gute Gelegenheiten blieben danach ungenutzt, so dass es beim 11:0 aus Sicht des CFC blieb.

Dieses Resultat sollte man nicht überbewerten, zu schwach präsentierte sich die zweite Vertretung des TKV. Aber für die Moral und das Selbstvertrauen sollte dieses Match ungemein wichtig sein. Denn was diese junge Truppe an Teamwork und Laufbereitschaft gezeigt hat, war sehenswert. Ich als Trainer und Verfasser dieser Zeilen bedanke mich beim gesamten Team, denn einen besseren Einstand kann man nicht bekommen. Schon am nächsten Wochenende wird sich zeigen, was dieses Ergebnis wert ist. Denn da erwartet das CFC-Team entweder Aue II oder Rähnitz II.