Spielbericht

Die schönste Serie reißt einmal. Dass es jedoch ausgerechnet beim Erzrivalen um die saubere CFC-Auswärtsbilanz geschehen sein musste, war schon bitter. Dabei geht der Sieg der durch die Spielfreiheit der Profis gut besetzten Auer letztlich in Ordnung, auch wenn für die aufopferungsvoll verteidigenden Chemnitzer ein Punkt auch verdient gewesen wäre. Aber der Reihe nach.
Vor offiziell 246 Zuschauern, darunter gut 100 ihre Himmelblauen toll supportenden Fans aus Chemnitz, erwischte der CFC einen Start nach Maß. In der 5. Minute schoss Alex Simic einen Freistoß an der schlecht postierten Mauer vorbei flach ins kurze Eck. Doch schon bald darauf zeichnete sich ab, dass die Partie aus unserer Sicht mehr und mehr eine Abwehrschlacht werden würde. In der ersten Halbzeit wurde aber noch für die nötige Entlastung gesorgt. Dennoch hätten die Auer bei besserer Chancenverwertung und einem schlechteren CFC-Keeper auch da schon zum Ausgleich kommen können. Die Standards - vor allem die Ecken - waren brandgefährlich. Nach einer halben Stunde rettete die Latte das erste Mal für den CFC (Ullmann, 31.). Auch Steffen Süßner rettete die Führung zweimal grandios in die Pause (42., 45.+1).
Nach kurzer Sammlung ging es in nervenaufreibende zweite 45 Minuten, und der Blick zur Uhr wurde die Haupttätigkeit auf der Bank. Diese hatte noch keine volle Minute wieder angezeigt, als die Latte einen Köster-Schuss wiederum abfing. Kurz darauf Latte zum dritten, diesmal die Oberkante touchiert (52. Minute). Zehn Minuten später hielt das Bollwerk nicht mehr, Ullmann nutzte einen Fehler zum Ausgleich (62.). Doch auch ein Punkt wäre noch absolut in Ordnung gewesen. Der Auer Druck jedoch wurde immer stärker, die vielbeinige CFC-Abwehr hatte Schwerstarbeit zu verrichten. Entlastung nach vorn fand trotz aller Bemühungen kaum noch statt, zu schnell landeten die Befreiungsschläge wieder beim Gegner. Dennoch war inzwischen wieder etwas Zeit vergangen. Noch gut zehn Minuten zu spielen. Aue hatte durch Köster eine Großchance übers Tor gejagt, Süßner gegen Ullamnn erneut großartig zur Ecke gerettet (78./79.). Doch der Kampf wurde nicht belohnt: Zwei Minuten vor Ende erziehlte der in der 86. Minute eingewechselte Kretschmer das Auer Siegtor und die Himmelblauen standen enttäuscht und ausgepumpt mit leeren Händen da. Einen Vorwurf kann man jedoch keinem machen, schon gar nicht in Sachen Einsatz.
Das war nach zwei Siegen zugleich die erste Niederlage in Landesligaduellen in Aue. Nächste Woche gehen dann die "Reserve-Duelle" weiter, wenn im Sportforum Dynamo Dresden II zu Gast ist.