Spielbericht

20. Spieltag - Landesliga Sachsen - Saison 2003/2004

SV 1896 Großdubrau
2:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
Das Chemnitzer Team begab sich in die Oberlausitz als aktueller Tabellenführer und wollte beim derzeitigen Dritten der Rangliste einen Dreier einfahren. Leider musste auf einige Stammspielerinnen verletzungsbedingt verzichtet werden.

Ohne Scheu, aber mit dem nötigen Respekt, begannen die Himmelblauen. Bereits nach 120 Sekunden hätte man das erste Tor erzielen müssen, aber leider sprang der Ball Nadine Rösch auf dem holprigen Geläuf zu weit weg und die Torfrau konnte klären. Vorausgegangen war ein kluger Diagonalpass von Richter. Solche Szenen sollten in der Folgezeit jedoch Mangelware bleiben. Auf der Gegenseite musste S. Weiß im Herauslaufen klären. Das Spielgeschehen wogte hin und her, aber 100%-iges sollte auf beiden Seiten noch nicht gelingen. Die junge Chemnitzer Truppe (Altersdurchschnitt der Startelf 20,2 Jahre) beherrschte mit zunehmender Spieldauer die Szenerie und hatte auch Möglichkeiten in Führung zu gehen. Leider wurde zu ungenau nach vorn gespielt, so dass dies bei sommerlichen Temperaturen, nur mit einem enorm hohen Laufaufwand kompensiert werden konnte. In dieser Anfangsphase erwies sich auf Seiten des CFC Rösch, als ständiger Unruheherd. Leider hatte der Linksaußen bei zwei Freistößen das Pech an den Stiefeln kleben, denn diese strichen um haaresbreite am Torerfolg vorbei. Die wohl beste Möglichkeit einen Treffer zu markieren vergaben danach gleich drei Akteure der Gäste. Nach einem Eckstoß scheiterten Kluge, Roschmann und Wistel. Dies sollte so etwas wie ein Weckruf für die Platzbesitzer sein, die sich bis dato ausnahmslos aufs kontern versteift hatten. Ein solch schnell ausgeführter Angriff mit nachfolgender Ecke hätte auch fast die Führung gebracht, aber S. Weiß klärte mit großer Parade und hielt das Remis fest. Wenige Augenblicke später vergab Ackermann für die Gastgeber völlig frei stehend die todsichere Führung. Doch Chemnitz steckte diese brenzligen Situationen eiskalt weg und antwortete seinerseits. Erst verfehlte „Mieze“ Hauck denkbar knapp, Doreen Richter prüfte die Keeperin, die sich keine Blöße erlaubte, aber danach, eine mustergültige Flanke (1000 mal geübt) segelte von R. Roschmann getreten, genau auf „Röschi“, doch diese säbelte über das tückisch aufsetzende Leder. Richter wollte es noch einmal wissen und drang mit einem Turboantritt in die gegnerische Abwehr ein, wurde jedoch im letzten Moment am Torschuss gehindert. Danach pfiff der gut leitende Referee zur wohlverdienten Pause.

Im zweiten Abschnitt hatte Meinig, für Hesse gekommen eine gute Möglichkeit, vergab aber zu überhastet. Rösch hatte danach noch einen dicken Fisch an der Angel, aber Gedanken schnell war die Torhüterin zur Stelle und fischte diesen Ball gerade noch so aus dem bedrohten Eck. Dies war es aber dann mit der himmelblauen Herrlichkeit, denn man musste jetzt dem zu ungenauem Spiel und damit verbundenem riesigen Laufaufwand Tribut zollen. So war es auch nicht verwunderlich, das die Gastgeber nach einem Fehler der CFC Hintermannschaft den ersten Treffer markierten. Chemnitz hatte nun einen Klotz am Bein, denn es wollte nicht mehr viel gelingen. Die cleveren Hausherren, die wesentlich eingespielter wirkten wollten nichts mehr anbrennen lassen und kamen just in dem Moment, als Chemnitz den Libero auflöste zum alles entscheidenden 2:0, hierbei war auch wieder eine leichtfertige Tändelei im Mittelfeld voraus gegangen. Mit wütenden Angriffen wollte man die drohende Niederlage noch abwenden, aber weder Ahrensdorf, Buchmann noch Rösch konnten einen Treffer erzielen und scheiterten entweder an der Ungenauigkeit oder an der gut haltenden Schlussfrau der Lausitzerinnen.

So blieb es am Ende bei einer schmerzenden Niederlage und nach dem Jößnitz–Sieg gegen Zwickau auch die bittere Gewissheit, dass der Landesmeistertitel in das Vogtland zur SG wandern wird. Danach flossen bei den Spielerinnen Tränen der Ernüchterung, Schweiß der Erschöpfung und Blut des Kampfes, aber ein sichtlich angeschlagener Coach resümierte kurz nach dem Spiel. Ein zweiter Platz in der Landesliga mit dieser völlig neu formierten Mannschaft ist dennoch als ein Riesenerfolg zu werten und er weiß, das seine Mannschaft am 9.5.2004 in Jößnitz zum Saisonfinale dem Spitzenreiter einen heißen Fight liefern wird.

20. Spieltag - Landesliga Sachsen - Saison 2003/2004
Sonntag, 18. April 2004, 14:00 Uhr
Sportplatz, Großdubrau
Schiedsrichter: Brähler (Kamenz)
SV 1896 Großdubrau
Chemnitzer FC
Trainer:
Tore
1:0 Claus (51.)
2:0 Ackermann (78.)