Die Chemnitzer Amazonen starteten am gestrigen Sonntag in das "Abenteuer Regionalliga" und trugen ihre Haut teuer zu Markte. Bei noch einmal hochsommerlichen Temperaturen erfolgte der Startschuss bereits 11:00 Uhr.
Die Gäste reich an Erfahrung, (7. Tabellenplatz Saison 2003/04) zeigten sofort wer Chef im Ring ist und drängten die Himmelblauen in die Defensive. Das kam dem Gastgeber aber gelegen, denn mit zwei Viererketten rührte man Beton an und Schwerin tat sich schwer zu gezielten Aktionen zu kommen. Ein erstes Achtungszeichen bereits in der Startphase, aber der Distanzschuss ging doch um einiges neben das Tor. Beim zweiten Versuch hielt Weiß im Chemnitzer Kasten das Streitobjekt fest. Schon in diesen ersten Minuten hatte das CFC-Team Schwerstarbeit zu verrichten. Gegen den schnellen Tempofußball musste eine jede im himmelblauen Dress bis an die Leistungsgrenze gehen. Doch so allmählich legte das Kaninchen die Scheu vor der Schlange ab. Der erste Nadelstich, in Form eines klugen Konters, hätte beinahe die Führung gebracht, aber die Keeperin des FSV klärte gegen Isabell Ufer, die ein wenig zu spät abzog. Dennoch eine gelungene Aktion, die Sicherheit brachte. Jetzt wussten auch die CFC–Miezen, das hier doch etwas zu holen sei. Als dann nach einem von N. Rösch getretenen Eckstoß das Runde im Eckigen zappelte kannte der Jubel bei den Gastgebern keine Grenzen. Die wichtige Führung erzielte "Katha" Wistel aus Nahdistanz. Chemnitz spielte nun wesentlich frecher und hatte wenige Minuten nach der Führung sogar den zweiten Treffer auf dem Schlappen, doch das wäre wohl zu viel des Guten gewesen.
Im zweiten Spielabschnitt erhöhten die Gäste die Schlagzahl und die zahlreichen Chemnitzer Fans mussten um ihre junge Truppe bangen. Aus allen lagen schoss Schwerin auf den Kasten, doch zum Glück hatten sie nicht das richtige Zielwasser gefunden. Nur einmal entwischte die flinke Lisa Schramm, der gut spielenden Ahrensdorf, tunnelte auch noch Solveig Weiß und es stand 1:1. Nur die kühnsten Optimisten glaubten zu diesem Zeitpunkt noch an ein Remis, denn der Gast schaltete jetzt noch einen Gang höher. Bei den Himmelblauen neigte sich die Kraft dem Ende aber man hatte ja noch frisches Blut auf der Bank. Schwerin kam in ihrer stärksten Druckperiode noch zu einem Lattenknaller und Weiß im Gehäuse musste mehrmals Kopf und Kragen riskieren. Aber mit vereinten Kräften, enormer Laufbereitschaft und unbändigem Willen ließ Chemnitz keinen weiteren Treffer mehr zu. Ganz im Gegenteil, die erfahrene Franka Schmidt spielte einen tödlichen Pass auf die sich lösende Nadine Rösch, doch Schwerins Nummer eins hielt im großen Stil. Zwei Minuten vor Ultimo hätte ein Märchen war werden können. Schmidt wurde im Sechzehner gelegt und der Mann in Schwarz zeigte sofort auf den Punkt. Jedoch flatterten bei der Jüngsten der Himmelblauen, Kathleen Buchmann, die Nerven, denn die Kugel flog über das Aluminium. Man sollte aber die Kirche im Dorf lassen, denn gemessen an den Spielanteilen muss Chemnitz mit dem einen Punkt zufrieden sein.
Auch wenn hinterher bei einigen die Tränen flossen ist dieses erste Match richtungweisend gewesen. Einsatz und Laufbereitschaft waren toll, aber in Sachen Schnelligkeit und Spielverständnis muss noch viel getan werden.
Kleine Bemerkung am Rande: Das Schiedsrichterkollektiv um Sportkamerad Sören Kosmale bot eine vorzügliche Leistung!
