Spielbericht

Die Vorzeichen waren von Beginn der Partie klar abgesteckt - Erster gegen Zehnter - doch die Himmelblauen zeigten keinen Respekt.

So gehörten uns die ersten Minuten des Spieles und für N. Rösch ergab sich bereits in der 4. Minute eine gute Gelegenheit. Blendend in Szene gesetzt kam sie am 16-er in eine gute Schussposition. Leider legte sie sich den Ball auf ihren schwachen Fuß und die Keeperin konnte den zu harmlosen Schuss sicher aufnehmen. In der 12. Spielminute trieb uns Wutke die Sorgenfalten auf die Stirn. Mit einem klasse Solo, beginnend an der Mittellinie umkurvte die Spielmacherin der "Anhaltinerinnen" unsere Abwehrspieler, zog kurz und trocken ab, doch Tina Welack klärte im letzten Moment auf der Linie. Die zahlreichen Zuschauer bekamen eine abwechslungsreiche und spannende Partie zu sehen. Chancen auf beiden Seiten ergaben sich, doch Tore, Fehlanzeige. Das sollte eine Weile auch noch so bleiben. Danach bekamen wir auf Rechtsaußen einen Freistoß zugesprochen und nach einem heillosen Durcheinander in der Gästeabwehr, markierte Sandra Olma aus Nahdistanz die verdiente Führung. Dieser Treffer verlieh uns Flügel und wir hätten den Vorsprung ausbauen können, ja sogar müssen. Rösch zögerte einen Moment zu lange und "Kathl" Buchmann verfehlte mit ihrem Schuss, nach glänzendem Anspiel von Scherf ebenfalls das Ziel. Es gelang uns einfach nicht in unser drangvollsten Phase des Spieles ein weiteres Erfolgserlebnis hinzu zufügen und die FFC-Spielerinnen mit ihrer reiferen Spielanlage waren somit wieder im Match. Zwei tolle Möglichkeiten erarbeitete sich der Tabellenerste, doch zum einen hielt Hesse großartig, zum anderen klärte Welack mit großem Einsatz. Nach einem Eckstoß dann doch der Ausgleich. Köbernik köpfte unbedrängt ein, nachdem aber ein klares Foulspiel an A. Petrick übersehen wurde. Es sollte uns aber noch härter treffen. Denn kurz vor dem Halbzeitpfiff markierte Wutke nach einem Doppelpass mit einem wunderschönen Lupfer die Führung für ihre Farben.

Mit frischem Elan kamen wir aus der Kabine und berannten den Kasten der Bördeländerinnen. Doch im Abschluss ließen wir wieder einmal unsere Schwächen erkennen. Vor dem gegnerischen Tor fehlt uns der Killerinstinkt. Ganz anders die Gäste, die mit einem schnellen Spielzug, aus Abseitsposition den dritten Treffer erzielten. Chemnitz versuchte alles, löste den Libero auf und drängte auf den Anschlusstreffer. Der Gast indes versteifte sich nun voll und ganz auf Konter und erzielte damit wesentlich mehr Gefahr. Was wäre gewesen, wenn der satte Linksschuss von Schmidt das Ziel gefunden hätte? Was wäre passiert, wenn nach Buchmann’s Schuss, der im Strafraum von einer Magdeburgerin mit der Hand aufgehalten wurde, ein Tor gefallen wäre? So bleiben noch viele offene Fragen im Raum stehen und eine schwache Vorstellung des Schiedsrichterkollektives half den Gästen bei ihrem Sieg.

Die Schuld nur bei den "Pfeifenmännern" zu suchen ist sicherlich auch falsch, doch Fakt ist, das Magdeburg nur ein reguläres Tor erzielte, auf Grund der besseren Individualisten und der technisch feineren Klinge jedoch verdient gewann.
Trübsal blasen gilt aber nicht im Lager der Himmelblauen, denn am kommenden Sonntag empfangen wir Neuruppin. Wenn wir in Sachen Chancenverwertung noch abgezockter agieren, sollte und muss einiges machbar sein. In Sachen Einsatzbereitschaft wieder eine klasse Vorstellung der Damen des Chemnitzer FC.