Spielbericht

Nach dem guten Auftakt in Lichterfelde, der mit einem Punktgewinn belohnt wurde, hatten sich unsere Frauen für das heutige Heimspiel gegen Adlershof einiges vorgenommen. Es sollte allerdings vor allem neben dem Rasen kein gewöhnliches Spiel werden. Dazu jedoch später mehr.

Von Beginn an war zu spüren, daß die Himmelblauen heute drei Punkte wollten. Der Gegner wurde früh gestört und es wurde versucht, klug nach vorn zu spielen. Folge davon war die erste prächtige Möglichkeit bereits in der ersten Minute – Laura Dietz hatte sich schön über die rechte Seite durchgesetzt und konnte den Ball nach innen flanken. Dort wartete einschußbereit Anja Nitzsche, die allerdings die Hereingabe ebenso wenig verwerten konnte, wie Denise Scherf – beide erwischten das Leder nicht richtig. Der CFC aber blieb weiter am Drücker, Kampf und Einsatzwille prägten die Partie. Die Defensive stand sicher, von Adlershof war nicht viel zu sehen. Allerdings wurde das letzte Quentchen Durchsetzungsvermögen vor dem gegnerischen Kasten vermisst.
Und in der 30. Minute wurde dies wie aus dem Nichts bestraft. Constance Heß vom Adlershofer BC konnte unsere linke Abwehrseite überlaufen, flanken und fand in Nadin Bethge eine dankbare Abnehmerin. Sie mußte das Leder nur noch an Ronja Baumann vorbeischieben und schon stand es doch ein wenig überraschend 0:1, der Spielverlauf war also auf den Kopf gestellt. Aber unsere Frauen steckten nicht auf. Gleich zwei Minuten später eine Großchance für Anja Nitzsche. Anne Zöllner hatte von rechts eine Ecke getreten, die von einer ABC-Spielerin unfreiwillig auf den Kopf unserer Nummer 8 verlängert wurde. Leider blieb aber auch diese Möglichkeit ungenutzt.
Ein wenig hatte Adlershof durch die Führung an Sicherheit gewonnen und die Angriffe über die Außen wurden immer gefährlicher. Kurze Aufregung dann in der 40. Minute, als es einen Elfmeter für ABC hätte geben können, zum Glück für unsere Mädels blieb der Pfiff von Schiedsrichterin Ina Michel jedoch aus. Kurz vor der Halbzeit dann nochmal eine Chance für die Himmelblauen, aber statt auf Sandra Olma abzuspielen, versuchte es Denise Scherf selbst und scheiterte. Beim Stande von 0:1 bat Ina Michel dann pünktlich zum Pausentee.

In der zweiten Halbzeit sollte dann vermehrt die Bank von Adlershof die Aufmerksamkeit der rund 40 Zuschauer erwecken. Als z. B. eine ABC-Spielerin nach einem Zweikampf neben der Seitenlinie lag, wurde so lange eine Unterbrechung gefordert, bis man diese auch erreicht hatte. Als es auf der Gegenseite jedoch ebenfalls einen solchen Moment gab, waren nur anfeuernde Rufe für das eigene Team die Folge und man wollte diese Überzahl nutzen – sportliche Fairness sieht anders aus. Aber auch das Schiedsrichtergespann mußte sich über 90 (!) Minuten die derbsten Sprüche anhören, erstaunlich, wie lange dies hingenommen wurde.
Doch erstmal zurück zum sportlichen Geschehen auf dem Rasen. Nach der Pause schienen unsere Frauen die ersten 20 Minuten wie gelähmt. Kaum ein guter Angriff nach vorn und einige Unsicherheiten im Defensivbereich stärkten die Adlershoferinnen. Doch das der Wille noch da war, sah man dann in der 67. Minute. Ein toller Paß aus zentraler Position auf die links mitgelaufene Sandra Olma, die konnte den Ball schön mitnehmen, direkt auf die Torhüterin allein zulaufen – und das Leder schlußendlich an der ABC-Schlußfrau vorbeilegen. Spielstand 1:1, die Bemühungen des CFC waren endlich belohnt worden. Von da an kehrte sofort die Sicherheit wieder zurück, die Abwehr wirkte wieder wesentlich standfester und auch nach vorn ging wieder mehr. 15 Minuten vor Spielende gab es die Phase mit dem größten Druck vor dem gegnerischen Tor, immer wieder der Versuch, den ABC in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Allein die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Kurz vor dem Ende folgten zweimal gelbe Karten wegen unsportlichen Verhaltens für Adlershof. Dies kündigte an, was noch folgen würde. Als die eingewechselte Solveig Weiß bei einem Angriff die ABC-Torhüterin etwas ungeschickt anrempelt, blieb diese angeschlagen liegen. Für dieses Foul gab es den gelben Karton für die CFC-Spielerin und Schiedsrichterin Michel lief zum Ort des Geschehens, um sich über den Zustand der Spielerin zu informieren. Lautstarke, schimpfende Zwischenrufe von der Adlershofer Bank folgten, die letztendlich dazu führten, daß der Trainer von Ina Michel aus dem Innenraum verwiesen wurde. Diese von außen hereingetragene Unruhe steckte leider auch die Himmelblauen an. Als das Spiel endlich weiterlaufen konnte, nutzten die Gegner das himmelblaue Chaos clever aus und erhöhten auf 1:2. Dies geschah in der 93. Minute, in der 97. (!) sollte dann noch das 1:3 folgen, was aber zu dem Zeitpunkt schon nahezu bedeutungslos war, denn unser Team war geschlagen. Zu sehr hatte man zum Schluß auf Sieg gesetzt und war so in Konter gelaufen, dazu kam die Unruhe. Die Adlershoferinnen konnten die Situation einfach cleverer ausnutzen.
Neben der Niederlage, die so zum Einen nicht nötig war und andererseits auch den gut erkämpften Punkt in Lichterfelde schmälert, war vor allem das Auftreten des Adlershofer BC ein dicker Minuspunkt an diesem Spieltag. Das auch Chemnitzer Zuschauer nicht verschont blieben und eine größere Anzahl von Beleidigungen im Spiel war, zeigt nicht nur die zum Teil auftretende sportliche Unfairness, sondern auch fehlender zwischenmenschlich fairer Umgang. Alles in allem mehr als nur enttäuschend und zum Teil wirklich erschreckend. Bleibt zu hoffen, daß ein solches Verhalten nicht komplett konsequenzlos bleibt.

Unserer Mannschaft bleibt zu sagen – nehmt trotz allem das Positive mit, die Kampfbereitschaft und den Einsatzwillen. Schon im nächsten Spiel in Hohen Neuendorf werden die Karten neu gemischt. Und im Rückspiel gibt es dann die Chance für eine sportliche Revanche!