Spielbericht

Drei Punkte hatte man am 4. Spieltag der Damen-Regionalliga fest im Visier. Aus den letzten beiden Niederlagen wollte man lernen, gegen den bis dahin punktelosen Tabellenvorletzten Selbstvertrauen tanken und vor allem den Anschluß ans Tabellenmittelfeld wieder herstellen.

Doch alles kam anders. Bei wunderbarem Fußballwetter war ein Sonnenbad auf der Gegengerade leider das Einzige, was dem mitfiebernden CFC-Fan positive Erinnerungen einbringen konnte. Das bereits nach 2 Minuten das Konzept von Trainer Jens Gerstenberger über den Haufen geworfen werden mußte, lag an einer Schlafeinlage unserer Abwehr, die Melanie Piatkowski eiskalt zur 0:1-Führung für die Gäste ausnutzte.
Es wirkte, als wären unsere Himmelblauen noch gar nicht richtig auf dem Spielfeld. Doch dieser Rückstand hatte kein Erwachen des gastgebenden Teams zur Folge. Im Gegenteil, schon in Minute sieben konnte Gera auf 0:2 erhöhen. Franziska Thieme hatte sich in einer 1:1-Situation schön durchgesetzt und konzentriert abgeschlossen. Überzeugende Angriffe der Chemnitzerinnen blieben Mangelware. Der Schußversuch von Sandra Olma in der 4. Minute war ebenso wenig von Erfolg gekrönt, wie die Möglichkeit in der 22. Minute, als Denise Scherf eine verunglückte Abwehr der gegnerischen Torhüterin nicht genau genug auf unsere Nummer 9 vorlegen kann. Das es auch anders geht, zeigten dagegen die in grün-blau spielenden Geraer Spielerinnen. Schon in Minute 18 hätte es fast den nächsten Treffer für die Gäste gegeben, zum Glück wurde das Leder an Freund und Feind vorbei durch den Chemnitzer Strafraum geflankt. Fünf Minuten später allerdings wurde es noch trauriger aus himmelblauer Sicht – Daniela Adam setzte sich über die linke Seite durch und schob scheinbar mühelos zum 0:3 ein.
Daß das Spiel schon nach 25 Minuten gelaufen war, hatte vor der Partie sicher keiner der Verantwortlichen oder der Fans gedacht. Zwei kleinere Chancen zum Anschlußtreffer gab es dann doch noch durch Nitzsche und Olma (30., 40.), allerdings blieb es beim bitteren 0:3-Rückstand bis zum Halbzeitpfiff.

Die Einwechslung der Spielerinnen Göpfert und Auerswald sollte im zweiten Abschnitt zwar für ein wenig Schwung und auch für leicht erhöhte Torgefahr sorgen. Unter dem Strich sprang aber für den CFC nichts Zählbares heraus. Maxi Auerswalds Schuß in der 55. Minute einschließlich des Nachschußversuchs von Sandra Olma war eine der wenigen Szenen, in denen ein Tor für die Himmelblauen möglich war.
Die Partie verflachte zusehends, Gera mußte nicht mehr tun – Chemnitz blieb harmlos. Dennoch waren die Gäste immer wieder sporadisch vor dem himmelblauen Gehäuse, in der 75. Minute gab es dann demzufolge auch noch den Treffer zum 0:4. Diesmal durch einen sehenswerten Heber von Adriane Gründig.
Die ein oder andere Möglichkeit ergab sich noch für den CFC, daß aber wirklich Tore fallen würden, war nur schwer zu glauben. Gera präsentierte sich ballsicher, zweikampfstark und vor allem zielstrebig. Dagegen standen unsere Spielerinnen stets zu weit weg von ihren Gegnerinnen, das Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt erfolgte zu lethargisch. Gedanklich immer einen Schritt hinterherhinkend, mußte der CFC nach 90 Minuten dann eine 0:4-Heimspielklatsche hinnehmen, die so sicher nicht nötig war. Doch Gera ging verdient als Sieger vom Platz, es gewann das Team, welches die 3 Punkte unbedingt wollte und für diesen Erfolg alles gegeben hatte. Daß der Sieg vielleicht etwas zu hoch ausfiel, ist dann auch nur wenig tröstlich.

Fazit: Unnötig vergeben die Chance auf einen Sprung ins Tabellenmittelfeld. Ohne Leidenschaft und Aufopferung, ohne starken Teamgeist und unbedingten Siegeswillen kann man in dieser Spielklasse im Damenfußball, welche immerhin die dritthöchste ist, nicht bestehen.
Ein Ruck muß durch die ganze Mannschaft gehen – die Möglichkeit zu zeigen, daß es auch anders gehen kann, haben unsere CFC-Damen schon am kommenden Sonntag (15.10.) beim Auswärtsspiel gegen den Halleschen FC. Bleibt zu hoffen, daß unser Team den nächsten Spieltag endlich besser nutzt.