Spielbericht

... nicht ganz, denn vollkommen unkommentiert soll auch dieser Spieltag trotz eines deprimierenden Ergebnisses nicht bleiben.

Schwungvoll kamen unsere Damen in den ersten Minuten in die Partie. Dies ergab auch sofort gute Chancen, vor allem Steffi Göpfert scheiterte nur knapp (3.), aber auch Sandra Olma hätte die Führung schon erzielen können (2.). Doch leider ließ die Anfangsoffensive nicht den gewünschten Treffer folgen und die Himmelblauen zogen sich immer weiter in die eigene Hälfte zurück. Nur noch sporadisch kam man in des Gegners Hälfte, wenn, dann aber richtig. So hatte auch Denise Scherf mit ihrem Nachschuß nach einer Flanke von rechts kein Glück (15.), doch 3 Minuten später sollte endlich der lang vermißte Jubel aufflackern dürfen. Sandra Olma fiel der Ball in zentraler Position vor die Füße, sie lief ein paar Schritte und erkannte, daß Neuköllns Torhüterin zu weit vor dem Tor stand. Ein Flachschuß fand den Weg ins gegnerische Gehäuse und die 1:0-Führung war endlich perfekt. Dies auch durchaus verdient, allerdings fiel trotzdem auf, daß unsere Abwehr aufgrund von vor allem verletzungsbedingten Umstellungen alles andere als sattelfest war.

Im folgenden Spielverlauf standen unsere Mädels nun aber immer einen Schritt zu weit weg von ihren Gegenspielerinnen, nach vorn geschlagene Pässe kamen schneller wieder zurück, als einem lieb sein konnte. Schon in der 29. Minute fiel dann das 1:1 nach einem Abwehrfehler (Mareen Härte). Der CFC wirkte nun verunsicherter. Vier Minuten später folgte eine 1000%ige Möglichkeit für Denise Scherf - doch der Schuß ging flach links am grün-weißen Kasten vorbei. Ronja Baumann im Tor unserer Frauen konnte sich nun mehrfach auszeichnen und verhinderte mit starken Paraden einen Rückstand. Dann erneut eine Großchance für unser Team (37.), doch den halbhohen Schuß über die Torhüterin konnte Steffi Göpfert auch dieses Mal leider nicht zur Führung unterbringen.
Pausenstand demnach ein Unentschieden, obwohl chancentechnisch der CFC hätte deutlich führen können, nein, müssen. Die Bemühungen nach vorn zu spielen, trugen Früchte. Hoffnungen auf einen Sieg waren daher angebracht.

Doch was in Halbzeit zwei geschah, gehört dann eigentlich in die Kategorie "Sprachlosigkeit und Enttäuschung". Unsere Mannschaft war noch gar nicht wieder auf dem Platz, da senkte sich schon der erste Fernschuß zum 1:2 in die Maschen des CFC-Tores (48. Kristin Schauer). Kurz darauf nochmal eine kleine Möglichkeit für Sandra Olma, danach jedoch brach das Chemnitzer Spiel endgültig auseinander. Die Abwehr wirkte wie der berühmte aufgescheuchte Hühnerhaufen, daß Mittelfeld kaum vorhanden und der Sturm wirkungslos. Schon in der 54. Minute gab es dafür die Quittung, Viola Paschke traf zum 1:3, nachdem unserer Abwehr vergeblich versucht hatte, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen. Was nun folgte, waren Frustration und Gegentore. Das 1:4, ebenfalls nach einem Fehlpaß, schlug in der 59. ein (Carmen Bartels). Unsere Frauen hatten sich aufgegeben, kein Laut war auf dem Spielfeld zu vernehmen. Man hatte das Gefühl, daß sich jede Spielerin wünschte, daß doch nur die 90 Minuten schnell herumgehen mögen. Das sah Neukölln aber zum Leidwesen aller Himmelblauen ganz anders. Torhungrig zeigte man sich, die drei Punkte fest im Visier. So fiel dann auch in der 74. Minute das 1:5, wieder konnte sich Carmen Bartels in die Torschützenliste eintragen. Den Schlußpunkt setzte dann Yasemine Yigit (81.), mit dem erschütternden Ergebnis von 1:6 pfiff Schiedsrichter Jahn die für unser Team grausame Begegnung dann endlich ab.

Fazit: Zugegeben, nach diesem Spiel fehlten einem wirklich die Worte. Warum die Mannschaft nach einem 1:1 zur Pause in der 2. Hälfte so zusammenbrach, ist einfach nicht nachvollziehbar. Alle Möglichkeiten waren da, daß Spiel zu gewinnen, Kampf und Einsatz waren doch auch in den ersten 45 Minuten vorhanden. Neukölln war kein übermächtiger Gegner, aber das waren an den vorangegangenen Spieltagen zum Beispiel Erfurt oder Gera auch nicht. Diese Konkurrenten um einen Nichtabstiegsplatz haben wir unnötig aufgebaut, mit Punkten versorgt und über das Torverhältnis hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Weit entfernt vom rettenden Ufer ist guter Rat nun teuer. Es muß ein Rettungsanker her und das schnellstmöglich. Mädels, strafft euch, zeigt, daß ihr es besser könnt, als es der momentane Tabellenplatz vermuten läßt! Die nun folgenden Partien müssen zählbares an Land ziehen. Es ist an der Zeit, das Ruder endlich herumzureißen...