Spielbericht

Böiger Wind, Regenschauer, der Tabellenerste zu Gast im Chemnitzer Sportforum – und drei Punkte für die Himmelblauen? Nein, diesmal konnte David Goliath nicht ärgern, obwohl es lange sogar danach aussah. Ein Punkt war drin gegen eine Unioner Truppe, die nun wahrlich weder Angst noch Schrecken verbreiten konnte.

Unsere Mädels kamen gut ins Spiel. Maxi Auerswald, diesmal von Beginn als Libero im Einsatz, hatte ihre Abwehr gut im Griff, organisierte lautstark und vor allem erfolgreich. Die Himmelblauen standen hinten über weite Strecken sehr sicher, der haushohe Favorit erst in der 26. Minute mit dem ersten Torschuß, der aber dennoch wenig Gefahr brachte. Auf Chemnitzer Seite Kampf, Biß und Einsatz. Eine Mannschaft, die dem geneigten Zuschauer das Gefühl vermittelte, hier und heute unbedingt etwas reißen zu wollen – und dafür auch alles zu geben. Einzig das Spiel nach vorn war zu harmlos, aber man wollte gegen den Tabellenführer aus Berlin vor allem erstmal die Abwehr stabil halten. Dies gelang und nach 30 Minuten begannen auch die Sachsen nach und nach, sich weiter nach vorn zu trauen. So gab es die erste kleinere Möglichkeit, als nach einem Freistoß von der rechten Seite eine Unionerin unfreiwillig per Kopf in Richtung zweiten Pfosten verlängerte, jedoch keine unserer Damen diese Situation nutzen konnte. Kurz vor der Halbzeit dann eine richtig gute Möglichkeit für Sandra Olma, die allein auf Unions Torhüterin zulief, von dieser aber abgedrängt werden konnte. Der Nachschuß landete dann leider auch direkt in den Armen selbiger. Mit einem 0:0 zur Pause konnte man jedenfalls hochzufrieden sein.

Auch in Halbzeit zwei das gleiche Bild. Chemnitz bemüht, Union ungefährlich. Bei den Gastgeberinnen kamen viele Bälle nach vorn nicht an, oft kam das Leder postwendend zurück, auffallend auch, daß kaum Kopfbälle gewonnen werden konnten. Doch individuelle Fehler wurden durch mannschaftliche Geschlossenheit wieder ausgeglichen.
Als dann jedoch Eileen Müller in der 56. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden mußte – gute Besserung, Eileen! – ging ein wenig die Ordnung verloren. Und genau in diese Umstellungsphase stach Union gnadenlos hinein. Ecke von links, Chaos in der Abwehr, plötzlich drei Rote allein vorm Tor – und schon stand es 0:1 (63., Nicole Hansen). Ein grober Fehler, der sofort ausgenutzt wurde. Der CFC nun ein wenig aus dem Rhythmus geraten, aufgegeben hatte man sich aber noch lange nicht. Berlin aber jetzt offensiver, einige gute Möglichkeiten vereitelte zum Glück die gute Ivonne Hesse im Chemnitzer Tor. Himmelblau nun um den Ausgleich kämpfend, doch es wollte einfach nicht gelingen. Union jetzt natürlich auch mit mehr Platz, der dann in der 83. zum 0:2 führen sollte. Aus leicht abseitsverdächtiger Position kam Franziska Schöber frei zum Schuß. Kurz vor dem Ende dann fast noch der Anschlußtreffer. Einen von Madlén Schlegel getretenen Freistoß kann die Torhüterin nur an die Latte lenken, doch den Abpraller kann Sandra Olma auch in diesem Fall leider nicht verwerten. So blieb es dann beim Endstand von 0:2 aus Chemnitzer Sicht.

Fazit: Einen Punkt hatten sich die Mädels in Himmelblau schon aufgrund ihrer kämpferischen Leistung eigentlich verdient. Letztenendes jedoch setzte sich der Favorit durch, doch hängende Köpfe waren nicht nötig. Lange konnte gut dagegengehalten werden, bei größerer Durchschlagskraft nach vorn wäre das Unentschieden möglich gewesen. Alles in allem eine Leistung, auf die man aufbauen kann. Wenn der Einsatz weiter so stimmt, kehrt sicher auch das Glück zu unseren Frauen zurück. Auf ein Neues – kommendes Wochenende bei Turbine Potsdam III. Dort heißt es dann dranbleiben und Punkte sammeln!