Das war's dann wohl mit den himmelblauen Aufstiegsträumen. Mit einer peinlichen 0:1-Niederlage beim FV Dresden-Nord ist der CFC aus der Elbestadt zurückgekehrt. Peinlich war die Niederlage vor allem deshalb, weil der Gegner keinerlei Bäume ausriss und es der Club schaffte, sich nicht nur dem mäßigen Niveau anzupassen, sondern es sogar noch zu unterbieten. In der ganzen zweiten Hälfte gelang dem CFC nur ein einziger Torschuß. Somit konnte der erneute Patzer der in der Tabelle vor dem CFC liegenden Teams nicht ausgenutzt werden. Die himmelblauen Jungs sind nun satte 8 Punkte von der Tabellenspitze entfernt.
Dabei hatte die Partie im Jägerpark gar nicht so übel begonnen. Die ersten zehn Minuten gehörten nämlich den Chemnitzern, die von Beginn weg das Heft in die Hand nahmen und sich auch Torchancen erspielten. Sowohl Baumann (köpft nach einer Ecke nur den Abwehrspieler an), als auch Sambou (schöner Volleyschuß aus dem Rückraum) hätten den Club in Führung bringen können. Nach diesem guten Start war aber plötzlich Sand im himmelblauen Getriebe. Die Gäste rannten sich im Mittelfeld fest und hatten außer ideenlosen hohen Bällen auf die Spitzen Kellig und De Napoli nicht mehr viel zu bieten. Dresden-Nord spielte bescheiden, aber solide seinen Part herunter und kam kurz vor der Pause durch Kolan und Hanke sogar zu zwei erwähnenswerten Chancen. Der Halbzeitpfiff von Schieri Sather kam vielen Zuschauern wie eine Art Erlösung vor.
Wer gedacht hatte, dass der CFC mit mehr Biss und einem ähnlichen Schwung wie zu Spielbeginn auf dem Platz erscheinen würde, sah sich bitter enttäuscht. Torjäger Kellig kam zwar unmittelbar nach Wiederanpfiff durch einen Dresdner Abwehrfehler zu einer Riesenchance, die das 1:0 hätte sein müssen (der Heber landete auf dem Tornetz), aber der Gastgeber ließ sich diesmal nicht vom wackeligen Favoriten beeindrucken. Von dem noch in Leipzig vorhandenen Spielwitz, der Spielkultur und dem Kampfgeist war im Jägerpark - nur 14 Tage nach dem Spiel beim FCS - nix mehr zu sehen. Das einzige Lob des Tages ging an die Ultras, die unentwegt über weite Strecken der zweiten Halbzeit mit sangesfreudigen Support glänzten.
Und wie das dann in solchen "Gurkenspielen" eben ist - irgendwann steht der Gegner einmal vorm Tor und trifft dann auch noch. Genau dieser Fall trat in der 61. Minute ein, als Pfeffer abzog, Klömich nur per Faustabwehr klären konnte, und Streiber das Leder aus 16 Metern dankend einschob. Dem Gastgeber reichte dies, und er stand den ideenlosen Himmelblauen nun noch mehr auf den Füßen herum. Chemnitzer Antwort: Kein Aufbäumen, keine Ideen. Wo ist er nur hin, der leichtfüßige und schön anzuschauende Kombinationsfußball vom letzten Herbst !? Hat man sich mit dem offen ausgesprochenen Aufstiegsbekenntnis selbst zu Fall gebracht !? Aber, welches Ziel sollte man sich in Chemnitz denn sonst stellen !? Der Schlusspfiff des Schieris riss die Fans und Spieler aus derartigen Fragen - die harte Realität im Jägerpark lautete: Verdienter Sieg des Gastgebers und ein böses himmelblaues Erwachen aus allen Aufstiegsträumen. So wird das nix !!
Fazit: Der CFC ist im Jahr 2007, und das nach immerhin 5 Spielen, immer noch ohne Sieg. Konnte man dem Club in den bisherigen 4 Spielen wenigstens zu Gute halten, dass um den Sieg gerungen wurde, so war dies beim FV Dresden nicht der Fall. Die Tendenz zeigt nach unten, und das Ziel "Aufstieg" rückt leider immer weiter in die Ferne. Andererseits kann der CFC mit seinem Nachholespiel in Jena sich - wie einst Münchhausen - selbst an den Haaren aus dem Sumpfe ziehen. Falls am Ostersamstag in Thüringen der erste Dreier des Jahres gelingt, wäre in den Spielen gegen Eilenburg und Cottbus plötzlich wieder alles möglich. Bleibt die Hoffnung, dass dem Club dieser Ritt auf der Kanonenkugel auch tatsächlich gelingt.
