Vorbericht

26. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
VfL Osnabrück
VfL Osnabrück
2:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der CFC mal wieder zu Gast an der "Bremer Brücke"...

von Timo Görner (Gegner) & Erik Büttner (Reisetipps)

...beim Aufstiegsfavoriten aus Osnabrück, für den die Tabellenspitze momentan so weit entfernt ist, wie das rettende Ufer für den CFC. Für beide Mannschaften zählt deshalb nur ein Sieg, um eventuelle Minichancen noch zu wahren.

Der VfL in der Saison 2005/2006 bislang:
Spieltag 7 war die Welt für die noch ungeschlagenen Niedersachsen in Ordnung. 4 Siege und 2 Remis wurden aus den 6 Begegnungen erreicht, Platz 2 war die Folge. Im DFB-Pokal schaltete man in Runde 1 Zweitligist Fürth aus (12:11 n. E./H). Auswärts war man seit fast 1 Jahr auswärts ohne Niederlage, was bis dato auch 2005/2006 seine Fortsetzung fand. Alle 3 Gastspiele wurden siegreich gestaltet (Düsseldorf 2:1, Wuppertal 4:1, Berlin 3:2), zu Hause gab es dagegen etwas Sand im Getriebe (Leverkusen II., Oberhausen jeweils 1:1, Münster 1:0).
Am 03.09.2006 änderte sich dann die Welt des VfL. Der CFC beendete mal wieder eine Serie und verpasste dem favorisierten Gast aus Osnabrück an der Gellertstraße einen empfindlichen Dämpfer (2:1). Fortan hieß es "Zu Hause hui, auswärts pfui." Die Pleite beim CFC war Beginn einer "schwarzen Serie". Alle 8 folgenden Spiele auf Reisen wurden verloren. Zunächst waren es noch knappe und teilweise unverdiente Ergebnisse bei starken Gegnern (Kiel 2:3, Essen, St. Pauli jeweils 1:2). Dann wurde es jedoch peinlich gegen Mannschaften der mittleren und unteren Region (Bremen II. 1:5, Emden 0:4, Oberhausen 0:3, Leverkusen II. 0:1, Münster 1:2). Die Verunsicherung auf fremden Plätzen hatte die Selbstsicherheit mehr und mehr gänzlich verdrängt, nach jedem Rückstand fiel die Mannschaft förmlich auseinander. Bemerkenswert war, dass man in Essen gleich 4 Spieler durch zumindest 2 umstrittene Platzverweise eines offensichtlich überforderten Referees verlor und mit 8 gegen 11 eine 1:0-Führung nicht halten konnte.
Tat man sich in den ersten Monaten der Saison zu Hause eher schwerer als auf fremden Plätzen, so war dann die Heimstärke Garant dafür, dass man in der Tabelle nicht weiter nach unten rutschte. Der VfL blieb in der „osnatel“-Arena bislang unbesiegt, konnte die letzten 7 Heimbegegnungen vor dem Nachholspiel gegen Wuppertal bei einer Torbilanz von 18:2 allesamt gewinnen und kassierte insgesamt nur 8 Gegentreffer. Nur Oberhausen, Leverkusen (1:1), Jena (2:2), Wuppertal (2:2) entführten einen Punkt, sowie zuletzt Kiel alle 3. Ohne Punkte blieb dagegen Nord-Rivale Lübeck (0:2) und Düsseldorf kassierte auch in dieser Saison eine deftige Klatsche (0:5).
Mit 28 von 39 möglichen Zählern (25:8 Tore) stellt der VfL viertbeste Heimkollektiv. Als Gastmannschaft sieht die Bilanz schlechter aus. Magere 9 Punkte und 16:28 Tore sind einfach für einen Platz an der Spitze zu wenig. Damit wurde im Saisonverlauf der vermutlich entscheidende Boden gegenüber der Konkurrenz verloren. Nur 4 Teams haben mehr Tore erzielt als der VfL (43), in der Defensive ist man unteres Mittelmaß (39).
Im DFB-Pokal war nach dem Coup in Runde 1 gegen Fürth Endstation in Runde 2 gegen Bundesligist Mainz (4:6 n. E.). Im Landespokal des NFV steht man nach dem 2:0 am Sonntag über Verbandsligist SV Ramlingen-Ehlershausen im Finale. Mögliche Gegner im Endspiel sind die beiden Oberligisten BV Cloppenburg und Arminia Hannover.

Verlierer der Saison bislang:
Im Vorjahr absolut feste Größe, hatte Jan Schanda (28, Abwehr) diese Saison mit Verletzungen zu kämpfen (erst 10 Einsätze). Das Gleiche gilt für Alexander Nouri (26, Mittelfeld). Kapitän Markus Feldhoff (31) kassierte gleich 2 rote Karten und musste mehrfach unfreiwillig pausieren. Folge waren Formschwankungen und eine diesmal magere Torausbeute (6 gegenüber 16 der letzten Saison). Fabian Ewertz (24, Mittelfeld) verlor seinen Stammplatz aus der letzten Saison. Der ehemalige Auer Stürmer Ronny Jank (29) verließ nach 1,5 glücklosen Jahren in Osnabrück den VfL und versucht sein Glück jetzt bei Süd-Regionalligist VfR Aalen. Er kam vor der Winterpause nur zu 2 Kurzeinsätzen.

Gewinner der Saison bislang:
Echte Gewinner zu finden, fällt beim VfL schwer. In diese Kategorie dürfte noch am ehesten Andreas Schäfer (23, Mittelfeld) zu finden sein, der seinen Stammplatz aus der letzten Saison verteidigen konnte. Im Sturm konnte mit Marc Heider (19) ein noch junger Spieler erste Praxis in der Regionalliga sammeln.

Delegierungen seit dem Hinspiel:
Ein Neuzugang und 2 Abgänge gab es seit dem 03.09.2005. Mit Thomas Cichon (29) für die Defensive ist ein erfahrenen Spieler darunter, der von 1995 bis 2004 aktiv für den 1. FC Köln (131x 1. Bundesliga, 80x 2. Liga) war. Letzte Station in Deutschland war 2004/2005 Zweitligist Oberhausen (30 Spiele), wo er gesetzt war. Von Mitte September bis Mitte Dezember 2005 kickte er für den griechischen Erstligisten Panonios Athen. Der Brasilianer Flavio Faroni (24, Mittelfeld) verließ den VfL nach nur 2 Spielen Mitte August 2005 Richtung FC Hansa Rostock. Dort spielte er aber kaum eine Rolle. Der andere Abgang (Jank) wurde ja schon benannt.

Der Trainer:
Claus-Dieter Wollitz (40) genießt trotz der eher unbefriedigenden sportlichen Situation das Vertrauen der Vereinsführung, sowohl nach außen als auch intern. Auch bei den Fans scheint es eine "einfache knappe Mehrheit" zu geben, welche das Festhalten am Trainer unterstützt. Dem Coach werden Personalprobleme durch Verletzungen und Sperren zu Gute gehalten. In der nächsten Saison dürfte der Druck aber wesentlich größer werden. 3 Jahre ohne Aufstieg werden in Osnabrück wohl keinem Trainer verziehen. Der VfL muss in die 2. Bundesliga.

Die Mannschaft / Leistungsträger:
Nummer 1 im Tor ist auch in dieser Saison der Ex-Jenenser Tino Berbig (25). In der Abwehr konnte eigentlich nur der Holländer Dave de Jong (30) über die gesamte Saison bislang überzeugen. Hier gab es durch Verletzungen, Formschwächen und Sperren personelle Wechselspiele. Abhilfe sollen der zurückkehrende Schanda und Neuzugang Cichon schaffen. Im Läuferbereich zählen wie schon die Jahre zuvor der US-Amerikaner Joseph Enochs (34) und der noch relativ junge Andreas Schäfer (23) zu den Stammkadern. Das Problem der Abwehr trifft man auch hier an. Erfahrene Spieler wie Wolfgang Schütte (32) oder das "ewige Talent" Marcus Wedau (30) konnten die Erwartungen nur teilweise erfüllen. Absolute Nummer 1 im Angriff ist Thomas Reichenberger (31). Mit 14 Toren ist er gemeinsam mit Jenas Hähnge der erfolgreichste Stürmer der Staffel. Wenn fit und nicht gesperrt gilt Marcus Feldhoff (31) als Sturmpartner. Dahinter versucht sich der Kongolese Addy Waku Menga (22) im mittlerweile 5. Jahr als Stammspieler. Er ist bislang noch ohne durchgängigen Erfolg, immerhin gelangen ihm bislang 5 Treffer. Letzte Saison noch "Dauer-Joker" (8 Tore) kam er wenigstens zu mehreren Einsätzen von Beginn an. Tendenz leicht aufwärts.

Das Umfeld / Stimmung / Fans:
Die Stimmung an der "Bremer Brücke" war zweifellos auch schon mal besser. Die guten Leistungen zu Hause konnte die Fans nur teilweise mit den zuweilen erschreckend schwachen Auswärtsvorstellungen und dem damit verbundenen wenig befriedigenden Tabellenstand versöhnen. Die 8.000 Zuschauer im Schnitt sind immer noch sehr gut und zweitligareif, aber weniger als letzte Saison (9.200). Mehr Besucher konnten nur St. Pauli, Essen und Düsseldorf aufweisen. Tendenziell ging das Interesse zuletzt aber zurück, das Nord-Derby gegen den VfB Lübeck wollten "nur" 7.500 sehen, Fortuna Düsseldorf 6.000 und gegen Herthas II. gab es den Tiefpunkt der Saison (5.000). Der wurde durch 5200 gegen Kiel bestätigt. Gegen den CFC dürfte man beim VfL nach der neuerlichen Enttäuschung beim Derby-Gastspiel in Münster und der faktisch nicht mehr vorhandenen Chance auf den Aufstieg auf maximal 5-6.000 Besucher hoffen.
Der Etat von rund 3,5 Millionen EUR ist laut VfL-Geschäftsführer Lothar Gans gedeckt. In wie weit man diesen auch in der vermutlich nächsten Regionalliga-Saison wird stemmen können, bleibt spekulativ, soll aber auch nicht unser Problem sein.

Das Stadion

Seit einem der wichtigsten Gastspiele des CFC an der Bremer Brücke vor knapp 7 Jahren hat sich kaum etwas geändert – könnte man bei einem flüchtigen Blick meinen. Das äußere Erscheinungsbild der 18.500 Zuschauer fassenden Arena hat sich auch nur wenig gewandelt. Sie ist immer noch das kleine reine Fußballstadion mit den nur 2.600 Sitzplätzen, alle unter dem Haupttribünendach. Ebenso die beiden Hintertortribünen haben eine Bedeckung, was besonders auch der Stimmung förderlich ist. Lediglich die Steher auf der Gegen- bzw. Nordtribüne müssen noch im eventuellen Nass ausharren.
Doch wenn es nach dem Willen der Vereinsoberen geht, dann wird sich das bald ändern. In seiner „Neujahrsansprache“ bekräftigte Präsident Dirk Rasch noch einmal die Pläne zum Ausbau der Nordtribüne. Sie soll 4.000 Sitz- und 2.000 Stehplätze bekommen und natürlich ein Dach. Doch diese bzw. ähnliche Pläne gibt es seit bereits 3 Jahren und noch länger, aber bis jetzt war es immer nur Gerede – meist, weil ein Abstieg den Fokus zunächst auf andere Dinge richten ließ.
Trotzdem, so ganz untätig war man beim VfL in der ganzen Zeit nie. Ein bissel gewerkelt wurde immer. So mussten im Sommer 2004 neue Namensschilder ans Stadion geschraubt werden, weil aus dem „Piepenbrock-Stadion“ die „osnatel-Arena“ wurde. Im Frühjahr 2005 erfolgte dann der erste Spatenstich für neuen „Hospitality-Einrichtungen“ in deren Zuge auch 10 Logen entsehen sollten. Im Sommer des gleichen Jahres wurde schließlich dem Flutlicht noch mehr Leuchtkraft verliehen. Dazu mussten aber neue Masten aufgestellt werden, da die Position der bestehenden Masten (hinter den Hintertortribünen) sehr ungünstig war und ist.
Und da sich, wie gesagt, am wichtigsten, am Stadioninneren nichts geändert hat, haben die Gäste ihren Platz auch immer noch auf der Westtribüne in der Ecke zur Gegengerade. Um dort hinzukommen muss man an der Kasse 8,50 EUR (ermäßigt 6,50 EUR) löhnen. Außerdem muss man natürlich den Sicherheitscheck bestehen und da sollte man in Osnabrück auch eher die unauffällige Schienen fahren. Denn die Ordner haben nicht gerade den besten Ruf...

Die Route

In Chemnitz-Nord geht's auf die A4 Richtung Dresden. Am Dreieck Nossen (75/30) wechselt man auf die A14 Richtung Leipzig/Magdeburg. Dieser folgt man dann auch bis zu letzt genannter Stadt, um am Kreuz Magdeburg (102/68) auf die A2 Richtung Braunschweig/Hannover aufzufahren. Auf dieser verweilt man dann, an Braunschweig und Hannover vorbei, bis zum Kreuz Bad Oeyenhausen (32/35). Dort befährt man die A30 Richtung Osnabrück. Schon eine Abfahrt (34) weiter geht's wieder von dieser runter und auf die B61 Richtung Bad Oeyenhausen. Kurz nach diesem beschaulichen Städtchen darf man dann an der Anschlussstelle Gohlfeld (32) wieder auf die A30, immer noch Richtung Osnabrück (Der Umweg ist nötig, da um Bad Oyenhausen ein Stück Autobahn fehlt. Der Weg dürfte daher auch recht gut ausgeschildert sein).
Am Kreuz Osnabrück-Süd (19/9) wechselt man schließlich das letzte Mal die Autobahn und zwar auf die A33 Richtung Norden bzw. Osnabrück. Ist man dann an der Abfahrt Osnabrück-Schinkel (6) angekommen, verlässt man die Autobahn. Nun braucht man nur noch auf der Bremer Straße durch die Vorgärten Osnabrücks stadteinwärts zu fahren und nach wenigen (Kilo-)Metern taucht schließlich links das Stadion auf.
Die Suche nach einem Parkplatz wird nun schwierig. Mit Glück erwischt man einen, der begehrten Straßenrand-Stellplätze. Alternativ kann man auch an der Halle "Gartlage" parken, oder bei Kabelmetall (Schlachthofstraße) bzw. in der Buerschen Straße.
Für die rund 500km sollte man auch unter Beachtung dessen, dass es ein Wochentag ist, gute 6 bis 7 Stunden einplanen.

Baustellenreport
  • A14 zwischen Mutzschen (32) und Kleinpösna (27) auf insgesamt 12 km
  • A2 zwischen Bad Eilsen (35) und Veltheim (34) auf 4 km

26. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
+++ Nachholespiel +++
Dienstag, 28. März 2006, 19:30 Uhr
Osnatel-Arena, Osnabrück
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Seemann (Essen)


Tore

Der Vergleich


VfL Osnabrück Chemnitzer FC
9Tabellenposition19
37
25
1,48
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
16
23
0,70
11 (44,00 %)
10 (40,00 %)
Siege
Niederlagen
4 (17,39 %)
15 (65,22 %)
43:39
1,72:1,56
Tore
Tore pro Spiel
21:46
0,91:2,00
5:0 gegen Fortuna Düsseldorf (H)Höchster Sieg2:0 gegen BSV Kickers Emden (H)
1:5 gegen SV Werder Bremen II (A)Höchste Niederlage0:4 gegen Fortuna Düsseldorf (H),
Hertha BSC II (A)
2 Niederlagen,
2 Spiele nicht gewonnen
Aktuelle Serie4 Niederlagen,
seit 9 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele1343616:22
Heimspiele72146:10
Auswärtsspiele622210:12
Ligaspiele1133514:21
Pokal-/Relegationsspiele21012:1

Der Ergebnisrückblick

1992/19932. Bundesliga2. SpieltagChemnitzer FC - VfL Osnabrück0:2 (0:1)
1992/19932. Bundesliga25. SpieltagVfL Osnabrück - Chemnitzer FC3:3 (2:1)
1998/1999AufstiegsrelegationHalbfinaleVfL Osnabrück - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
1998/1999AufstiegsrelegationFinaleChemnitzer FC - VfL Osnabrück2:0 (0:0)
2000/20012. Bundesliga4. SpieltagVfL Osnabrück - Chemnitzer FC1:1 (1:0)
2000/20012. Bundesliga21. SpieltagChemnitzer FC - VfL Osnabrück1:2 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord15. SpieltagVfL Osnabrück - Chemnitzer FC0:2 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord32. SpieltagChemnitzer FC - VfL Osnabrück1:1 (0:0)
2002/2003Regionalliga Nord11. SpieltagChemnitzer FC - VfL Osnabrück0:2 (0:1)
2002/2003Regionalliga Nord28. SpieltagVfL Osnabrück - Chemnitzer FC5:1 (1:0)
2004/2005Regionalliga Nord11. SpieltagVfL Osnabrück - Chemnitzer FC2:3 (1:1)
2004/2005Regionalliga Nord30. SpieltagChemnitzer FC - VfL Osnabrück0:2 (0:1)
2005/2006Regionalliga Nord7. SpieltagChemnitzer FC - VfL Osnabrück2:1 (0:0)