Vorbericht

Endspiel um Platz 6 zum Saisonfinale...

...was eigentlich Tore erwarten lässt. 3:0, 5:1, 4:3 lauten die letzten Ergebnisse - also 16 Tore in 3 Spielen.

Die aktuelle Saison unseres Gegners bislang

Sie Spielzeit verlief so ein wenig wie 2011/2012: Zuerst oben mit dabei ging es später abwärts. Diesmal konnte die Talfahrt aber deutlich gebremst werden, Abstiegskampf war kein Thema und Haching blieb länger oben.

Vor der Saison wurde die Mannschaft erneut kräftig durcheinandergewirbelt. Die Spielvereinigung ging wieder mit einer „verstärkten U23“ ins Rennen, begründet in den nach wie vor sehr begrenzten finanziellen Mitteln. Umso furioser verlief erneut der Start. Nach den ersten 5 Spielen standen 13 Zähler zu Buche und das resultierte in zweimaliger Tabellenführung. Die Blau-Roten zeigten sich defensiv stark, kassierten nur einen Gegentreffer. Zu Hause wurden Zweitligaabsteiger Rostock (3:0) und Aufstiegsaspirant Heidenheim (4:1) ab gewatscht. Der „Platz an der Sonne“ konnte nicht verteidigt werden. Vor der Winterpause stand aber ein respektabler Platz 5 zu Buche, mit Kontakt zu den Aufstiegsplätzen - nur ein Punkt fehlte auf den zweiten aus Karlsruhe. Licht und Schatten waren zu verzeichnen, das Positive überwog. Was schmerzte waren die Heimpleiten gegen Stuttgart II, Offenbach (je 0:3) und Babelsberg (0:1). Das 0:3 in Osnabrück kann einer solch jungen Mannschaft passieren. Auf Reisen war man kein gern gesehener Gast, konnte mehrmals punkten. So in Aachen (3:1), Saarbrücken (4:2) und zum Herbstrunden-Ende in Rostock (1:0). Der nächste Heimsieg gegen Aufstiegsfavoriten Bielefeld (3:2) rundete das gelungene Bild ab. Zudem unterhielten die 4:3-Siege gegen Dortmund II und den CFC. 36:26 Tore sprachen für die beste Offensive der Staffel gemeinsam mit Karlsruhe, Heidenheim. Die Defensive (13.) fiel hingegen wie schon in der Vorsaison ab. Auf Reisen war man das drittbeste Team. Der Erfolg ließ aber auch das Dilemma deutlich werden. Knapp das Geld, Spielerverkäufe von Leistungsträgern drohten. Heidenheim mit seinem Background ließ sich die Niederlechner-Verpflichtung 300.000 EUR in der Winterpause kosten. Damit ging der Topstürmer (8 Tore). Wenige Tage später der Lichtblick, Tobias Schweinsteiger (30) kehrte als Ausleihe des FC Bayern II zurück. Mit 39 Zählern war der Klassenerhalt fast sicher.

Ernüchternd war der Fehlstart 2013 mit 5 verlorenen Spielen. 3 Heimpleiten in Folge schockten Fans und Leitung. Gegen Halle (1:3) wurde das 1:0 verspielt, Wehen Wiesbaden, Osnabrück machten das 2:0 bereits vor der Pause fest. Bielefeld rächte sich für das 2:3 im Hinspiel und ließ (0:3) keine Chance. Der Negativtrend federte sich ab. Bis zum Spiel am Samstag wurden aus den 11 Spielen 12 Zähler gezeitigt. Genug um den einstelligen Platz zu behaupten. Gegen Aachen (1:0) wurden die 42 Punkte gesichert, so konnte kaum noch was anbrennen. Und man sprach beim Aufstieg mit: Für Karlsruhe hieß es nach dem 1:2 im Sportpark zittern, für Münster waren nach dem 0:3 an gleicher Stelle die größten Aufstiegsträume geplatzt. Was bleibt ist eine Saison, in der man sich besser behaupten konnte als in der Frühjahrsrunde 2011/2012. Man konnte gelassener den letzten Spielen entgegen sehen. Als Platz bauende Gemeinschaft ist man 9., offensiv stark, defensiv aber anfällig (33:29). Auf Reisen holte man 20 Punkte, zeigte sich im Gegensatz zu den Heimspielen torgeizig (15) und konnte fünfmal einen Sieg bejubeln, zuletzt am 08.12.2013 in Rostock. Aus den letzten 8 Spielen hingegen wurde nur ein Pünktchen gezeitigt - beim 0:0 gegen den VfB II. 4 Niederlagen in Folge schlossen sich an.

Im DFB-Pokal war Endstation in Runde 1 gegen Erstligaabsteiger Köln (1:2). Im Bayern-Pokal kam das Aus im Viertelfinale bei Regionalligist Bayern Hof mit 3:4 nach Elfmeterschießen. Damit entfällt die finanziell wichtige Teilnahme am DFB-Pokal.

Delegierungen seit dem Hinspiel bislang

Es gab reichlich Veränderungen. Im Winter kamen fünf Spieler und vier haben die Spielvereinigung verlassen.

Wichtigster Abgang ist sicherlich Angreifer Florian Niederlechner (22), mit 16 Toren in den letzten eineinhalb Jahren einer der Leistungsträger. Heidenheim kaufte ihn für 300.000 EUR aus dem laufenden Vertrag heraus. Dort konnte er sich durchsetzen und mit 5 weiteren Treffern zum Erfolg der Süddeutschen beitragen. Der Rest spielte keine wichtige Rolle.

Für die Abwehr wurde Benjamin Schwarz (26) verpflichtet, bis Ende 2010/2011 beim TSV 1860 München und zuvor bereits schon mal nach Unterhaching „verliehen“. Maximilian Bauer (18) kam aus der A-Jugend des FC Bayern München. Im Mittelfeld gab es einen Neuzugang aus der 3. Liga mit Benjamin Kauffmann (26/Babelsberg). Bei den Potsdamern ohne Perspektive. Aus der Regionalliga stammt Florian Bichler (20/Fürth II). Für den Angriff wechselte Tobias Schweinsteiger (31) aus München auf Leihbasis bis Saisonende. Das große Talent, was nirgends so richtig glücklich wurde, empfand das Engagement dort als „Missverständnis“. Sportlich lief es nicht richtig, hinzu kamen „Verstimmungen“ mit Trainer Mehmet Scholl Trainer. Der herausragende Akteur der Regensburger Aufstiegself ist zweifellos eine Verstärkung. Die Einnahmen aus dem Transfer von Florian Niederlechner haben Luft zum Atmen verschafft und Neuverpflichtungen ermöglicht.

Der Trainer

Claus Schromm (44) als Trainer und Teamchef Manuel Baum (33) haben nach wie vor das Sagen. Das Duo kann sich das gute Abschneiden mit schwieriger Ausgangslage auf die Fahne heften. Beide Verträge laufen noch bis Ende 2014/2015. Trotz der eher schlechteren Entwicklung in 2013 sollten sie das Vertrauen der Vereinsführung genießen.

Die Mannschaft

Aktuelle Nummer 1 im Tor ist Korbinian Müller (22). Er löste nach der Winterpause Kapitän Stefan Riederer (27) ab, der wegen Knieverletzung nicht mehr zum Einsatz kam. Die Abwehr sieht Daniel Hofstetter (20), Maximilian Drum (21), Markus Schwabl (22) und den Deutsch-Kroaten Luka Odak (23) vorn. Im Mittelfeld gelten Dominik Rohracker (24), Maximilian Welzmüller (23), Marius Willsch (22), Stephan Thee (24), Yasin Yilmaz (24) und Benjamin Kauffmann (24) als feste Größen. Der Mannschaftsteil überzeugt mit Torgefahr: Thee glänzte wie Rohracker mit 6 Toren und legte fünfmal auf. Yilmaz war auch noch in 5 Fällen der Vorbereiter, Willsch und Welzmüller dreimal. Die Krux für den Verein aus Münchens Süden - die Verträge von Schwabl, Thee und Yilmaz laufen aus. Die Tendenz geht zum Wechsel ohne Erlöse für die Spielvereinigung. Stephan Thee fällt zudem für das Spiel am Wochenende verletzungsbedingt aus. Im Angriff ist ein Nachfolger von Florian Niederlechner aktuell nicht in Sicht, auch Tobias Schweinsteiger (31) war zunächst nicht die erhoffte große Verstärkung. 3 Tore und eine Vorlage in 16 Spielen stehen auf der Habenseite, siebenmal musste er auf der Ersatzbank Platz nehmen. In den letzten beiden Spielen konnte er aber mit jeweils einem Tor aufwarten. Die beste Ausbeute weist Andreas Voglsammer (21) auf. 5 Treffer gelangen ihm, dazu 6 Vorlagen. Der Vertrag bis Juli 2014 würde im Gegensatz zu den 3 genannten Leistungsträgern zumindest ein paar EUR einbringen. Michael Marinkovic (21) spielt hingegen keine Rolle. Im Angriff muss man personell nachlegen, sofern Schweinsteiger doch wieder geht. 32 Spieler umfasst das Aufgebot, mit 22,3 Jahren weiterhin das jüngste aller 18 „normalen“ Drittligisten. Auch dieses Jahr wieder eine Mannschaft von vielversprechenden Talenten, die sich in der 3. Liga mehr als ordentlich schlagen.

Die Einkaufsbilanz

Bemerkenswerte 22 Neuzugänge sind bis heute zu vermelden. Von denen konnten sich Voglsammer, Rohracker, Willsch, Welzmüller, Odak, Hofstetter sowie nach der Winterpause Schweinsteiger und Kauffmann einen Stammplatz erkämpfen. Voglsammer überraschte als Neuer aus der Regionalliga (TSV 1860 Rosenheim) positiv, ebenso Odak (Ingolstadt 04 II), Wilsch (1860 München II) und Welzmüller (Fürth II) aus der gleichen Liga.

Gewinner der Saison bislang

Florian Niederlechner (22) schaffte mit guten Leistungen – leider auch gegen uns – das Gefallen für höhere Aufgaben. Der Wechsel nach Heidenheim hat sich gelohnt, er ist dort Stammspieler und kann sogar den Aufstieg in Liga 2 schaffen. Möglich, dass auch Spieler wie Schwabl, Thee oder Yilmaz den Sprung nach weiter oben schaffen. Sascha Bigalke kann auch noch erwähnt werden, ihn holte der 1. FC Köln Ende August 2012. Freuen durften sich die Hachinger hier auch aufgrund der 400.000 EUR, welche der Wechsel in die klammen Kassen spülte.

Prognose

Eigentlich müßig, nur so viel: Platz 6 wird es nicht mehr werden. ;-) Interessant ist eher der Ausblick für die kommende Saison. Vermutlich droht zumindest wieder ein Teilneuaufbau der Mannschaft. Erneut drohen Abgänge von Stammkräften. Ob man zum dritten Mal in Folge den Spagat zwischen Sparsamkeit und Erfolg schafft, man darf gespannt sein.

Das Umfeld

Die finanziellen Zwänge veranlassten den Ex-Bundesligisten zum Sparkurs für diese Saison, 800.000 EUR Etat können einige Regionalligisten aufweisen. In der 3. Liga 2012/2013 lag man damit deutlich am Ende. So gesehen wurde wieder viel erreicht, obwohl der (erneute) - wenn auch diesmal weniger drastische - Einbruch nach der Winterpause die Leitung schon etwas verstimmte. Letztendlich zählt jeder Sponsoren-Cent, jeder Zuschauer. Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl zu Teilen unserer Anhängerschaft, die mit dem Motto „Es geht doch um nichts mehr“ seit Wochen hausiert. 2.116 Zuschauer im Schnitt kann nur Dortmund II unterbieten, zumindest aber wieder ein ordentlicher Anstieg gegenüber den 1.658 aus der Vorsaison. Mit den 3.142 aus der Drittligasaison 2008/2009 wäre man schon sehr zufrieden. In der Frühjahrsrunde lag der Besuch zum Leidwesen der Hachinger oft unterhalb der 2.000. Rostock zum Heimauftakt mit 3.500 war bislang der Rekordbesuch. Karlsruhe mobilisierte genug eigene Fans, um mit 3.400 knapp dahinter zu landen. Tristesse hingegen gegen Wehen Wiesbaden mit 800 zahlenden Besuchern. Auch für den CFC interessierten sich nur 1.800. Zum letzten Heimmatch gegen Münster trafen sich ordentliche 2.800 Fans im kleinen „Sportpark Unterhaching“, der momentan rund 15.000 Zuschauern Platz bietet. Für das Stadion sucht man seit Monaten einen Namensgeber, welcher zur finanziellen Entlastung beiträgt. Im Schatten des großen FC Bayern oder auch noch des TSV 1860 kein leichtes Unterfangen. Der Kreis der Sponsoren und vor allem Zuschauer bleibt überschaubar. Ein „Knochen-Job“ für Ex-Bayern- und 1860-Star Manfred Schwabl (47), der das schwierige Amt des Vereinschefs Juli 2012 von Engelbert Kupka übernahm. Die Sponsorenstruktur ist eigentlich ganz solide aufgestellt. Was fehlt, sind Sponsoren für das Stadion und einen zahlungskräftigen für die „Spielerbrust“. Seit Ende Januar ist diese zumindest besetzt, man wirbt für die „Stiftung Stars4Kids“. Dazu feilt man fleißig am „System Unterhaching“, man wünscht sich längere Bindungen von talentierten Nachwuchsspielern bis zum sportlichen Erfolg des Vereins mit der entsprechenden Identifikation. Man hat keine einfache Aufgabe im Süden der Republik, aber man meistert diese doch mit viel Engagement und Bravour.