Vorbericht

Achtelfinale - Sachsenpokal - Saison 2014/2015
Post SV Dresden
Post SV Dresden
0:9
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Unverhofftes "Heimspiel" zum Start im Sachsenpokal...

von Timo Görner

...denn eine Austragung beim Post SV Dresden trieb diversen Verantwortlichen den Schweiß auf die Stirn. Nach dem "Flirt mit dem Sportforum" tritt der CFC wie schon 2008 – damals gegen den VfB Fortuna – an der Chemnitztalstraße an.

Unser Gegner in den letzten Jahren

Der Vorläufer des heutigen Post SV Dresden war bis 1990 die BSG Post Dresden, die nach 1945 den seit 1925 firmierenden Post SV ablöste. In der ehemaligen DDR agierte die BSG Post auf Bezirksliga-Ebene. Am 11.10.1990 wiederum kamen, wie in den gesamten nun neuen Bundesländern, die "alten Vereine" wieder hervor und somit bildete sich der Post SV Dresden unter dem Dach des "VPT"- dem Verband der Post- und Telekom-Sportvereine. Als sich die große Deutsche Post privatisierte und in die Telekom und Post AG aufteilte, ging man zunächst als "Post SV Telekom Dresden" an den Start. 2005 dann wieder eine Umbenennung, nun unter dem wohl endgültigen Namen wie aktuell. Der wiederum eigentlich ein "Etikettenschwindel" ist, denn nach dem Rückzug beider Unternehmen behielt man diesen Vereinsnamen aus Traditionsgründen bei. Die finanzielle Unterstützung der "Trägerbetriebe" selbst war bereits seit 1999 weggefallen. Platz 1 in der Bezirksliga Dresden in der vergangenen Saison mit dem Sprung in die Landesliga war der größte sportliche Erfolg seit 1990.

Die letzte Saison unseres Gegners

...endete, wie bereits erwähnt, mit Rang 1 und dem Sprung in die 6. Liga. Aus einer Spielklasse, in der es einstmals höherklassige Vereine wie den Dresdner SC 1898, FV Dresden-Laubegast, SC Borea Dresden verschlagen hat und die mittlerweile nur noch als Siebtligist agieren. Der Auftakt war für den Achten der Vorsaison mit einem 2:5 beim BSV Sebnitz (2:5) erst einmal misslungen. Erfolgreich ging es weiter: Der Königswarthaer SV wurde mit 4:0 deutlich besiegt. 3 weitere Siege ohne Gegentor schlossen sich an, erst in Runde 5 wurden weitere Punktverluste gegen den TSV Cossebaude (0:0) registriert. Spieltag 6 ging es mit dem Siegen weiter, Ex-Oberligist SC Borea (2:0) wurde in deren Anlage geschlagen. Nach 9 Spielen stand eine bis dato beeindruckende Bilanz zu Buche: Der PSV hatte 8 der 10 Spiele siegreich gestaltet und 22:8 Tore eingefahren. Der Kurs ging klar Richtung Landesliga. Bis zur Winterpause gab man weiterhin keine Begegnung ab, stolperte lediglich zweimal zu Hause gegen Eintracht Niesky und Post SV Germania Bautzen (jeweils 2:2). Logisch, dass man ungefährdeter Herbstmeister wurde. Als Gastgemeinschaft hatte man alle Spiele gewonnen. Optimal denn auch der Auftakt 2014 mit dem 3:0 gegen den Hoyerswerdaer SV. Gelb-Weiß Görlitz (6:1), Cossebaude und der Dresdner SC (5:0) wurden deklassiert. Die zweite Niederlage der gesamten Spielzeit kassierten die Dresdner dann in Bautzen (0:2), bei der II. des ambitionierten FSV Budissa aus der Regionalliga. Grundstein für Rang 1 waren die Auswärtsstärke als beste Gastgemeinschaft mit 29 von 39 möglichen Punkten auf Reisen, die insgesamt starke und beste Defensive der Liga mit nur 23 Gegentoren in 26 Spielen. Zu Hause waren 2 Teams besser. Zudem stellte man mit Marco Voigt den Torschützenkönig der Staffel mit 23 Toren. Weniger erfolgreich war man im Sachsenpokal, scheiterte in Runde 1 an Landesligist Bischofswerdaer FV 08 mit eben 0:8.

Der Trainer

Chef der Landesliga-Mannschaft ist mit Andre Müller(33) ein junger Vertreter seines Fachs. Zuvor war er bis in die Hinrunde der Saison 2012/2013 als Trainer der A-Jugend beim SC Borea Dresden tätig, warf dort aber in der Hinrunde das Handtuch. Er wechselte dann zum Post SV und führte die Mannschaft in die Landesliga.

Die Mannschaft

Bekannte Namen sucht man erwartungsgemäß vergebens, der Post SV ist eine reine Amateurmannschaft. Nr. 1 im Tor ist mit Heiko Beyer (34) ein Routinier. Auch in der Abwehr setzt man auf erfahrene Akteure wie Enrico Klatte (30) und Martin Schütze (31). Rico Hundeck (27) steuerte bislang einen Treffer bei. Im Mittelfeld hebt sich Tommy Gommlich (23) mit bislang 3 Toren ab, Ronny Hölzel (25) kommt auf einen Torerfolg. Das Mittelfeld ist mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren auch der jüngste Mannschaftsteil. Im Angriff stellt man mit Marco Voigt (24) den Torschützenkönig der abgelaufenen Saison in der Bezirksliga Ost – 23 Tore, siehe oben. Aktuell ist er noch ohne Treffer. Im Gegensatz zu Robert Lauterbach (24), der zumindest einmal treffen konnte. 22 Spieler stehen im Aufgebot für die aktuelle Saison.

Die aktuelle Saison bislang

Für den Aufsteiger aus der Südvorstadt Ost zählt natürlich erstmal nur der Klassenerhalt, das belegt der bisherige Saisonverlauf. Dieser sieht die Post SV Kicker nach 6 Begegnungen mit der "Roten Laterne" in der Sachsenliga. 2 Punkte stehen zu Buche, allerdings ist das rettende Ufer mit Rang 13 bei 3 Punkten und 3 Toren Rückstand noch in Sichtweite. Der Start in die neue Spielzeit begann ernüchternd, Ex-Viertligist FC Grimma holte sich recht locker die Punkte beim Aufsteiger (4:1). Immerhin setzte man gleich im 2. Spiel ein Achtungszeichen und zeitigte bei einem Ex-Konkurrenten des CFC aus der Saison 2007/2008 in der damals viertklassigen Oberliga Nordost Süd, dem FC Eilenburg ein 2:2. Vergangene Spielzeit waren die Rand-Leipziger ein harter Konkurrent für die U23 des RB Leipzig im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga. Bei unserem Pokal-Vorjahresgegner in Döbeln kassierte man die 2. Niederlage (1:2), der 2. Zähler stand erneut auf Reisen – diesmal in Heidenau (1:1) zu Buche. Der leichte Optimismus wurde in den letzten beiden Spielen wieder konterkariert: Gegen den BSC Freiberg hieß es erneut 1:4; beim SV Einheit Kamenz letztlich 1:3. So wartet man weiter auf den ersten Saisonsieg in der Liga. Wesentlich besser läuft es im Pokal. Runde 1 ließ den Post SV an die Chemnitztalstraße reisen und mit 4:0 beim kriselnden VfB Fortuna gewinnen. Mittlerweile agiert die Gehring-Truppe ja nur noch auf Bezirksklassenebene. Enger wurde es beim gleichklassigen Meißener SV (4:3 n.V.). Ebenso in Runde 3 beim SV Weixdorf mit 2:1. Gegen den CFC ist man nun krasser Außenseiter, zumal ja auch der Heimvorteil wegfällt.

Das Umfeld

Heimstätte des Post SV Dresden ist die Sportanlage an der Hebbelstraße 21 b. Eine durchaus solide Anlage mit Kunstrasenplatz, welche aber nicht unerwartet keine Genehmigung für ein Spiel gegen einen Drittligisten zudem in einer Stadt mit einem "befreundeten Verein" erhielt. Zu den bislang 3 Heimspielen in der Sachsenliga gegen den FC Grimma (256) und den BSC Freiberg (218) kamen wie man sich errechnen kann im Schnitt 237 zahlende Besucher. Zum letzten Spiel in der Bezirksklasse Ost gegen Ex-Drittligist Dresdner SC kamen übrigens 336. Aktuell ist man hinter Drittligist und Zuschauermagnet Dynamo Dresden die sportliche Nr. 2 der Stadt, wenn auch mit einem gehörigen Abstand. Andere Vereine, welche sich diesen Status zumindest zeitweise erarbeiten konnten oder zeitweilig sogar vor der SGD standen wie der Dresdner SC 1898 in der damaligen Regionalliga Nord sind mittlerweile hinter den Post-Fußballern gelandet. Der DSC selber, der SC Borea, der FV Dresden-Laubegast 06 kicken nur noch in der Bezirksliga. Der sehr rührige Gesamtverein besteht aus bemerkenswerten 16 Abteilungen inklusive der Fußball-Sparte. Man beherbergt Sportarten wie Orientierungslauf, Synchronschwimmen oder Rollkunstlauf unter seinem Dach. Ein straff organisierter Verein, dem aktuell Erhard Zerjatke als Chef vorsteht. Ein Vorzeigeverein für den Breitensport in Sachsen.
Achtelfinale - Sachsenpokal - Saison 2014/2015
Sonntag, 12. Oktober 2014, 14:00 Uhr
Stadion an der Chemnitztalstraße, Chemnitz
Zuschauer: 1.023
Schiedsrichter: Ziegler (Plauen)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0