Vorbericht

14. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:0
FC Rot-Weiß Erfurt
FC Rot-Weiß Erfurt

Serie gegen Erfurt fortsetzen und sich für Großaspach ...

von Timo Görner

... rehabilitieren. Der CFC muss am Freitag wieder zurück in die Erfolgsspur gegen einen angeschlagenen Gegner. Die letzten 5 Spiele gegen die Rot-Weißen wurden ohne Niederlage absolviert, daran gilt es anzuknüpfen.

Die letzte Saison unseres Gegners:

Sah die Thüringer bis zum letzten Spieltag im Abstiegskampf. Erst gegen Großaspach (4:1) wurde der Klassenverbleib endgültig gesichert. Dachte man damals, sogar eine Niederlage wäre verkraftbar gewesen. Der Start gegen Halle (0:3) ging daneben. Nach 6 Spieltagen sah es deutlich besser aus, mit Platz 6 und 11 Punkten. Auswärts wurde in Frankfurt/M. (1:0) und Zwickau (2:1) gewonnen, Köln in Erfurt (3:0) besiegt. Das gute Niveau wurde nicht gehalten, nach den 19 Spielen 2016 wurde aus Rang 6 der 15. mit mageren 11 Punkten aus 13 Begegnungen danach. Hauptgrund die Offensivschwäche, weniger (16) erzielte nur Absteiger Mainz 05 II. Dazu holten die Erfurter im eigenen Stadion zu wenig, kamen auf 3 Siege und 5 Niederlagen. In der Blumenstadt kamen neben Halle auch der CFC, Rostock, Duisburg, Paderborn zu Siegen. Dafür wurde Magdeburg (1:0) überraschend bezwungen. Auf Reisen lief es besser. In Regensburg (1:0) überraschte RWE, kam dafür in Osnabrück (0:3) unter die Räder. Für die Rückrunde galt es, die 23 Punkte zur "magischen 45" einzufahren was in der letzten Runde gelang. Was blieb, waren mangelnde Durchschlagskraft und Heimschwäche. Wenn gewonnen wurde, dann bis auf Großaspach knapp. Gegen Frankfurt/M. und Osnabrück, in Paderborn, Köln (jeweils 1:0) oder Rostock (2:1). Lange Gesichter nach der Pleite in Lotte (0:3), gegen Zwickau (1:3), Regensburg (1:4). Am Ende reichte es zum Verbleib in Liga 3. Der Gewinn des Landespokals erstmals seit 2009 im "Finale auswärts daheim" gegen Nordhausen – wieder 1:0, war Balsam auf Wunden und finanziell zudem wichtig. Zu Hause holte nur Rostock weniger, dafür konnte in der Auswärtstabelle immerhin Platz 8 erreicht werden. Der CFC kam über ein 1:1 an der Gellertstraße nicht hinaus. 34:47 Tore insgesamt waren für die Offensive abstiegsreif und zweitschlechteste Mannschaft vor Bremen II, defensiv dafür Liga-Durchschnitt. Die zweite Hürde für 2017/2018 war die Lizenzierung mit den gemeisterten Nachbesserungen. Allerdings erneut mit Abgängen von Stammspielern ohne Aussichten auf guten Ersatz.

Delegierungen für diese Saison bislang:

11 Spieler gingen, 13 kamen. Es gab somit einige Veränderungen am Kader.

In der Abwehr ging mit Mario Erb (23) der Kapitän von Bord, zum ambitionierten Regionalligisten Uerdingen, wie Alexander Bitroff. Der Grieche Jannis Nikolaou (24) wechselte zu Zweitligaabsteiger Würzburg wie Dennis Mast und Björn Jopek. Der Finne Mikko Sumusalo (27) konnte sich mit dem Verein nicht einigen. Im Mittelfeld zog es auch Okan Aydin (23) von dannen, schloss sich dem Gegner vom Freitag an. Bilanz in 3 Jahren Erfurt: 109 Spiele, 14 Tore und 21 Vorlagen. Der Pole Sebastian Tyrala (34) heuerte bei Drittligaabsteiger FSV Mainz 05 II an. Der Rest spielte keine oder keine wichtige Rolle, Erik Domaschke (31/Meppen) im Tor, der zeitweise Philipp Klewin verdrängt hatte, sah nach 0 Einsätzen 2016/2017 in den Punktspielen keine Perspektive mehr.

Ab – und Neuzugänge machen die Problematik in Erfurt deutlich, bei den weiteren Abgänge diesmal nach Spielern wie Draxler, Orlishausen, Morabit, Möhwald u. a. in den letzten Jahren fehlen die finanziellen Mittel für adäquate Neuzugänge. Im Tor wurde Maximilian Engl (19/1860 München II) geholt, 20 Spiele in der Vorsaison beim Zwangsabsteiger der Regionalliga Bayern. Die Abwehr sah mit dem Österreicher Florian Neuhold (23/Eintracht Braunschweig II), Wilfried Sarr (21/1. FC Kaiserslautern II) zwei externe Neuzugänge aus U23 Mannschaften der Regionalligen. Marius Wegmann (18) kam aus der eigenen A-Jugend. Dazu gibt es ein Wiedersehen mit Berkay Dabanli (27), der das Angebot des CFC abgelehnt hatte und später dann in Erfurt gelandet ist. Gleich 7 neue Akteure stießen für das Mittelfeld dazu. Der Bekannteste dabei Alexander Ludwig (34) von Landesligist Stahl Riesa. Der Thüringer wechselte 2000 aus der Erfurter B-Jugend zur U17 von Werder Bremen. Später zu Hertha BSC, Dresden, FC St. Pauli, Cottbus, 1860 München und bis Juli 2015 Goslarer SC vor Riesa. 140 Zweitligaspiele mit 23 Toren in der Vita. Ahmed Waseem Razeek (23) konnte sich in Magdeburg nicht etablieren. Der Kongolese Merveille Biankadi (22) war in Elversberg aktiv. Bastian Kurz (20/FC Augsburg II) und Morten Rüdiger (22/Eintracht Braunschweig II) kamen wie Sarr, Neuhold aus U23 Teams der 4. Liga. Lion Lauberbach (19) und Tobias Kraulich (18) wurden auch aus der U19 befördert. Im Angriff wurde Elias Huth (20) von Hannover 96 ausgeliehen, beim Bundesliga-Rückkehrer mit 1 Kurzeinsatz in der 2. Bundesliga. Kam auf 11 Tore in der Regionalliga Nord für die II.

Der Trainer:

David Bergner (43) übernahm die Mannschaft als Interimslösung am 02.10.2017 nach der umstrittenen Entlassung von Stefan Krämer (50). Aus dem Nachwuchs des 1. FC Union Berlin ging es später zu Sachsen Leipzig, Nürnberg, wieder Union und zuletzt 2007 zum Halleschen FC, wo er 2009 seine Laufbahn beendete. Juli 2010 der Start als Trainer bei RB Leipzig II, später waren die A-Jugend von Dynamo Dresden, die 1. als Co-Trainer für 1 Monat die Stationen. August 2016 der Wechsel nach Erfurt als Chefscout und Leiter der Nachwuchsabteilung.

Die aktuelle Saison bislang:

Nach 13 Spielen steht der "Dino der 3. Liga" knapp unter "dem Strich" hinter Erzrivale Nr. 1 Jena. Die größten Probleme blieben, zu wenig Tore und Erfolge im eigenen Stadion. Bis Spieltag 7 mussten Mannschaft, Leitung und Fans auf den 1. Sieg warten. Der im wichtigsten Spiel der Saison gegen die Blau-Gelb-Weißen, wieder 1:0. Der zwar etwas glücklich, aber nicht unverdient war. In 6 Anläufen zuvor waren die Rot-Weißen beim 1:1 in Zwickau am Nahesten dran, bis zur 91. min., bevor Ronny Garbuschewski per Elfer ausglich. Zu Hause wurde gegen Münster (1:1) gepunktet, nicht gegen Rostock und Liga-Primus Paderborn (0:1). Letzteres durch ein irreguläres Tor. In Magdeburg gab es Nichts zu bestellen. Der Derby-Sieg Teil einer Mini-Serie mit 2 Siegen, in Osnabrück wieder 1:0. Der letzte Sieg bislang, auch für Stefan Krämer in Erfurt. Nach 3 Pleiten in Folge entschloss sich die Chefetage zur Demission. Eine umstrittene Entscheidung, immerhin konnte er den Verein zuvor zweimal vorm Abstieg retten. David Bergner, Chef der Nachwuchsabteilung, begann im Landespokal in Jena, verloren trotz ordentlicher Vorstellung. In Köln (0:2) hielt Rot-Weiß die Partie offen, bis in Unterzahl die Gegentreffer fielen. Gegen Halle verschenkte man am Ende vielleicht entscheidende Punkte, köpfte HFC-Keeper Tom Müller quasi mit Abpfiff zum schmeichelhaften Ausgleich. Als Heimteam sind 5 Punkte aus 7 Spielen zu wenig, auswärts stehen ebenfalls 5 aus 1 Auftritt weniger. Weniger als 3 Tore hat keine andere Mannschaft auf Reisen erzielt. Insgesamt wurden 7 Treffer erzielt, in 6 Spielen keiner. Im Pokal ist unser Gegner jeweils ausgeschieden, der DFB-Pokal wurde in Runde 1 gegen Hoffenheim (0:1) verloren. Im Landespokal war Endstation im Achtelfinale in Jena (1:2).

Bilanz gegen den FC Rot-Weiß Erfurt:

Am Freitag steht ein echter Klassiker an, das 80. Punktspiel beider Vereine seit 1954 unter ihren damaligen Namen. Die Bilanz spricht für die Thüringer, die 29 Siege einfahren konnten gegen 24 für Himmelblau. Dafür konnte Rot-Weiß bislang erst 6 Gastspiele in Chemnitz und Karl-Marx-Stadt gewinnen. Zuletzt am 04.05.2013 mit 2:1. In den letzten 5 Spielen blieb der CFC allerdings ungeschlagen, hieß es an der Gellertstraße 2:1, 1:1, 1:1 und in Erfurt unter jeweils schwierigen sportlichen und finanziellen Vorzeichen 2:0 und 2:1.

Die Mannschaft:

Klare Nr. 1 im Tor bleibt Philipp Klewin (24), in 64 der letzten 65 Punktspiele. Unterbrochen lediglich vom letzten Spieltag 2015/2016. Dahinter kommen mit Maximilian Engl (18) und Julian Knoll (18) zwei junge unerfahrene Keeper für die 3. Liga. In der Abwehr haben sich Vize-Kapitän Christoph Menz (28), der Kroate Luka Odak (27), Kapitän Jens Möckel (29) als die festen Größen etabliert. Routinier André Laurito (33) fiel die ersten 5 Spiele verletzt aus (Rücken), war dann 6x gesetzt, bevor er vorerst keine Rolle mehr spielte. Der Österreicher Florian Neuhold (23) erhielt in 8 Begegnungen das Vertrauen. Im Mittelfeld konnte sich auf der 6er Position Berkay Dabanli (27) durchsetzen, bei 1 Treffer in Zwickau. Auf Rechts gelang dies dem weiteren Neuen Ahmed Waseem Razeek (23), Zentral trifft es auf Neuzugang Merveille Biankadi (22) zu, der zwischen Offensive und Defensive wechselte. Dazu kommen der Marokkaner Samir Benamar (25) sowie die "alten Hasen" Daniel Brückner (36) und Alexander Ludwig (33). Brückner ging des Öfteren nach hinten auf die linke Abwehrseite, Ludwig war in den letzten 4 Spielen nur Ergänzungskader. Mit Bastian Kurz (21) und Lion Lauberbach (19) konnten sich zwei junge Akteure mehrmals in der ersten Elf finden. Im Angriff ist und bleibt Carsten Kammlott (27) Fixpunkt. Erzielte den 1. Treffer am vergangenen Wochenende. Für Elias Huth (20) ging die Tendenz zuletzt nach oben, 3x feste Größe mit ebenfalls 1 Tor. Christopher Bieber (28) ist gleichauf, war mit dem Siegtor im Derby der "Matchwinner". 27 Spieler sind eines der größeren Aufgebote, mit 24,5 Jahren eines der jüngsten der Liga.

Das Krankenlager/Strafbank:

In der Abwehr fehlt Marius Wegmann (19/Muskelriss) noch bis Anfang Dezember. Im Mittelfeld muss der Albaner Liridon Vocaj (24) aufgrund von Rückenproblemen pausieren. Im Angriff fällt der Deutsch-Türke Tugay Uzan (23) seit Ende Mai aufgrund eines Kreuzbandrisses aus.

Prognose:

Es geht wieder nur gegen den Abstieg und das vermutlich noch bis zum letzten Spieltag. Den Kampf wird man nur bestehen, wenn man sich offensiv und im eigenem Stadion deutlich steigert. Eine enorm schwere Aufgabe für Trainerstab und die teilweise unerfahrene Mannschaft.

Das Umfeld:

Der FC Rot-Weiß steht sportlich und wirtschaftlich weiter vor schwierigen Zeiten, es bleibt ein Überlebenskampf. Die Lizenz wurde wie beim CFC erst im Nachgang erreicht, bis 02.06.2017 mussten Liquiditätsnachweise und Bankbürgschaften in Millionenhöhe nachgewiesen werden. In welcher Höhe war nicht bekannt, angeblich aber wie beim CFC. Mitte Dezember 2016 wurde ein Verlust von 1,3 Mio. € aus 2015/2016 bekannt sowie Verbindlichkeiten von 5,3 Mio. €. Trotz eines Etats, der jedes Jahr angepasst worden war, weniger Geld hatten nur 2 andere Vereine der 3. Liga zur Verfügung. Die Rahmenbedingungen sollten sich durch das neue Stadion mit mehr Zuschauern und Vermarktungsmöglichkeiten verbessern, die alte Spielstätte entsprach seit vielen Jahren nicht mehr heutigen Anforderungen. Eben das ist bislang nicht der Fall. 2016/2017 lag man bei 5.809 Zuschauern im Schnitt, etwas mehr als zuvor mit 5.343. Aktuell bewegt sich der Zuspruch, zieht man das Derby gegen Jena ab, bei rund 5.000, das Duell gegen den ewigen Erzrivalen lockte 12.499 an. Halle sahen letztes Wochenende 6.147, Rostock 7.269. Mager der Besuch gegen Wehen Wiesbaden (3.827) und Paderborn (3.631). Ergaben jeweils Minusgeschäfte in der neuen Arena, die eigentlich Mehreinnahmen generieren sollte. Dazu kamen andere Probleme beim Stadionbau. Auch der DFB-Pokal mit 8.144 gegen Hoffenheim war nicht der große finanzielle Segen, was die Einnahmen durch Zuschauer anbelangte. In diesem wird man nächste Saison wohl nicht spielen. Mitte Oktober nahm Vize-Präsident Thomas Kalt seinen Hut, Folge der Unstimmigkeiten zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Im Erfurter Rathaus war er bereits lange umstritten. Wilfried Mohren als Pressesprecher und Mitarbeiter der Geschäftsstelle ging auch. Es bleibt dem Thüringer Traditionsverein zu wünschen, dass die Zeiten besser und auch ruhiger werden.
14. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
Freitag, 27. Oktober 2017, 19:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 7.735
Schiedsrichter: Günsch (Marburg)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC FC Rot-Weiß Erfurt
16Tabellenposition18
13
13
1,0
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
10
13
0,8
3 (23,1%)
6 (46,2%)
Siege
Niederlagen
2 (15,4%)
7 (53,8%)
18 : 21
1,4 : 1,6
Tore
Tore pro Spiel
7 : 18
0,5 : 1,4
3:0 gegen Hallescher FC (A)Höchster Sieg1:0 gegen FC Carl Zeiss Jena (H), VfL Osnabrück (A)
2:4 gegen VfR Aalen (H), SpVgg Unterhaching (A)Höchste Niederlage0:3 gegen 1. FC Magdeburg (A)
N-s-u-S-nDie letzten SpieleN-n-N-n-U
keineAktuelle Serien5 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele6923212589:88
Heimspiele341812456:28
Auswärtsspiele35592133:60
Ligaspiele6823212488:85
Pokal-/Relegationsspiele10011:3

Rückblick auf die letzten 15 Spiele

1998/1999Regionalliga Nordost23. SpieltagFC Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC1:2 (1:1)
2005/2006Regionalliga Nord14. SpieltagFC Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
2005/2006Regionalliga Nord33. SpieltagChemnitzer FC - FC Rot-Weiß Erfurt0:1 (0:1)
2011/20123. Liga18. SpieltagFC Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2011/20123. Liga37. SpieltagChemnitzer FC - FC Rot-Weiß Erfurt0:2 (0:2)
2012/20133. Liga17. SpieltagFC Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC3:2 (1:0)
2012/20133. Liga36. SpieltagChemnitzer FC - FC Rot-Weiß Erfurt1:2 (0:1)
2013/20143. Liga15. SpieltagFC Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
2013/20143. Liga34. SpieltagChemnitzer FC - FC Rot-Weiß Erfurt4:0 (3:0)
2014/20153. Liga14. SpieltagFC Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2014/20153. Liga33. SpieltagChemnitzer FC - FC Rot-Weiß Erfurt2:1 (0:0)
2015/20163. Liga12. SpieltagChemnitzer FC - FC Rot-Weiß Erfurt1:1 (0:0)
2015/20163. Liga31. SpieltagFC Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC0:2 (0:0)
2016/20173. Liga16. SpieltagFC Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC1:2 (0:1)
2016/20173. Liga35. SpieltagChemnitzer FC - FC Rot-Weiß Erfurt1:1 (1:0)