Vorbericht

1. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
3:2
FSV Union Fürstenwalde
FSV Union Fürstenwalde

Eine neue Liga ist wie ein neues Leben …

von Timo Görner

… und das beginnt für den CFC gegen einen bislang für uns unbekannten Gegner, der mit einer verjüngten Mannschaft anreist, die mehrere wichtige Abgänge zu verkraften hatte.

Werdegang des FSV Union Fürstenwalde:

Die Wurzeln reichen bis 1919 und in die Hauptstadt als "SC Union 06 Oberschönweide Abt. Fürstenwalde". 1927 wurde sich per Fusion zum "FC 1919 Fürstenwalde" emanzipiert. 1945 auch dieser Verein aufgelöst. Die Namenslitanei führte zur "FDJ SG Fürstenwalde und 1950 - "SG Union Fürstenwalde" mit weiteren Änderungen. 1971 installierten die Verantwortlichen die "SG Dynamo Fürstenwalde" welche "Kaderschmiede" für den BFC sein sollte. In der zweitklassigen DDR-Liga spielten die Weinroten meist eine gute Rolle, 1979/1980 um den Aufstieg in die Oberliga mit. Dennoch war der Zuspruch mäßig, auch gelang es nicht wie gewünscht, entsprechende Spieler für den BFC zu liefern. Mit dem Ende der DDR fiel auch hier der Träger weg, 1990 löste man sich auf. Wieder wurde der Name fleißig gewechselt, FSV Fürstenwalde - FSV Wacker Fürstenwalde und nach Fusion mit der SG Union Fürstenwalde "FSV Union Fürstenwalde". Ab 2008 ging es aufwärts aus der Verbandsliga 2011 in die Oberliga Nordost und 2016 schließlich in die Regionalliga.

Die letzte Saison unseres Gegners: 

Auch im 2. Jahr nach dem Aufstieg 2016 spielte der FSV eine gute Rolle. Schaffte erneut vorzeitig den Klassenerhalt. Mit Platz 9 gelang eine Verbesserung zu Rang 13. Nach 2 Spielen wurde Rang 2 belegt, Lohn für ein 2:2 gegen den BAK und 4:1 bei Hertha BSC II. 2 Begegnungen danach ging es auf 13 nach Pleiten gegen Lok (0:2), in Babelsberg (0:1). Nach den 19 Punktspielen im Herbst 2017 konnten die Verantwortlichen zufrieden sein, in der Tabelle standen die Brandenburger auf dem sehr guten 5. Platz. Selbst bei 5 möglichen Absteigern war der vorzeitige Klassenerhalt mehr als realistisch. Im eigenen Stadion ragten die Spiele gegen Viktoria Berlin (4:1) und Luckenwalde (5:3) heraus. Grenzen wurden gegen Lok, Cottbus (1:3) aufgezeigt. Auf Reisen sorgten die Siege in Berlin bei Altglienicke (5:0) und Hertha BSC II für Achtungszeichen, enorm wichtig die Dreier bei Chemie (2:1), in Bautzen (2:1), Neustrelitz (1:0). In Nordhausen gab es nichts zu bestellen (1:4). Den Traum vom DFB-Pokal nährte das Vordringen ins Halbfinale über die SG Michendorf (4:2/Landesklasse), Ligarivale Luckenwalde (2:1), FC Stahl Brandenburg (3:0/Landesliga). Der Start 2018 misslungen, Absteiger Chemie diesmal siegreich. 3 Spiele vor Ende war aber alles geregelt, das 2:0 gegen Meuselwitz machte "den Deckel drauf". Überzeugend noch mal die Heimspiele gegen Neustrelitz (5:0), Bautzen (4:0) und den BFC zum Abschluss (4:2), die Gastspiele bei Lok (1:1), in Neugersdorf (1:0). Unter den Möglichkeiten die Niederlagen in Auerbach (2:3), Halberstadt (0:2). Cottbus (1:4) war zu erwarten. Gegen den FCE kam das knappe Aus im Pokalhalbfinale (2:3). Die Heimbilanz (13.) ganz in Ordnung, 7 Siegen standen 5 Niederlagen gegenüber. Auf Reisen waren 7 besser, konnten 6 Spiele gewonnen werden. 59:52 Treffer wurden verbucht, die Offensive stark (5.). Die Defensive sah 12 andere Mannschaften besser.

Delegierungen für diese Saison bislang: 

Der ganz große Umbruch blieb aus, bei 11 Ab – und 9 Neuzugängen wurde der Kader etwas verkleinert.

Mit Oliver Birnbaum (29) und Niklas Bolten (24) gingen beide Keeper, Birnbaum war mit 22 Einsätzen dabei. Ihn zog es zum Aufsteiger nach Bischofswerda. Den Rest bestritt Bolten, er ist noch ohne neuen Verein. In der Abwehr wechselte Noah Awassi (20/Lotte) in die 3. Liga. Er kam erst in der Winterpause aus Dresden, zählte als "Eigengewächs" im Herbst 2017 zum Profikader. Blieb aber ohne Einsatz. Das Mittelfeld vermeldete Rico Gladrow (27) als Abgang, er heuerte in Erfurt an. Er war der Topvorlagengeber der Saison 2017/2018 für beeindruckende 24 Tore, traf zudem 8x selber. Im Sturm ging der Deutsch-Türke Kemal Atici (25/Lok Leipzig). Er empfahl sich mit 15 Toren und 7 Vorlagen in 32 Spielen. Dazu endete die Ausleihe von Danny Breitfelder (21), er kam in der Frühjahrsrunde 2018 auf 6 Tore in 14 Spielen. Der Weg führte wie Awassi, Mauksch ans Lotter Kreuz. Die anderen Kicker spielten insgesamt keine wichtige Rolle. Mit Awassi, Gladrow, Atici, Breitfelder gab es 4 schwerwiegende Abgänge. Dazu kam der Wechsel des erfolgreichen Matthias Maucksch, der die Brandenburger in die Regionalliga geführt und dort etabliert hatte. Ihn zog es wie 2 Spieler nach Lotte.

Bei den Neuen finden sich bis auf 2 ausschließlich Spieler aus Nachwuchsmannschaften.

Für das Tor kamen Paul Büchel (24/Halberstadt) und David Richter (19) aus der Erfurter A-Jugend. Büchel war bis Mitte Oktober 2017 die Nr. 1 beim VfB Germania. Richter Stammkeeper in der B-Junioren Bundesliga Nord/Nordost. In der Abwehr machten Peter Köster (19/Cottbus U19) und Ben Meyer (19/Union Berlin U19) den nächsten Schritt. Meyer war Stammspieler der A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost. Im Mittelfeld finden sich 2 weitere aus der "Eisernen" A-Jugend mit dem Ungarn Benjámin Pratsler (19), Gian Luca Schulz (19). Pratsler ist U19-Kader, kam letzte Spielzeit auf 8 Treffer in der Bundesliga. Emre Stang (21) spielte ebenfalls in Berlin, hier vom CFC Hertha 06 aus der Oberliga. Neu im Angriff sind Jason Rupp (18/Rostock) und Nils Stettin (21/Braunschweig). Rupp spielte in der A-Jugend des FC Hansa, Stettin in der II. des Zweitligaabsteigers welche sportlich gerettet den Weg in die Oberliga antreten musste.

Der Trainer: 

André Meyer (34) übernahm das Amt von Matthias Mauksch, passend zu den Neuen. Für den gebürtigen Hallenser ist es die 1. Station als Trainer einer Herrenmannschaft. 2001 der Start als Coach beim FC Strausberg als Jugendtrainer, weitere Stationen waren der Nachwuchs des 1. FC Köln, Hertha BSC, FC Augsburg. 2014 der Wechsel zu Union Berlin. Er erhielt einen Vertrag bis Saisonende.

Die Mannschaft: 

Der FSV geht mit dem zweitjüngsten Aufgebot ins Rennen, 22,4 Jahre im Schnitt gegen 24,6 auf unserer Seite. Für das Tor stehen 3 zur Verfügung mit Paul Büchel (24), Max Noppe (23), David Richter (19). Tendenz für den Samstag: Büchel ist die Nr. 1. Als "gelernte Innenverteidiger" stehen lediglich 2 Kicker mit Burim Halili (20), Peter Köster (18) zur Verfügung. Halili war vergangene Saison absolut feste Größe mit 32 Einsätzen – alle in der Stammelf mit zudem ordentlichen 3 Toren. Auf der linken Abwehrseite sind Kapitän Filip Krstic (29) und Ben Meyer (19) zu Hause. Krstic ist Ex-U19-Auswahlspieler für Serbien mit 15 Spielen, hat eine bemerkenswerte Biographie mit insgesamt 12 Stationen seit 1999. Ausgebildet in der Jugend der Spvgg. Unterhaching ging es zur A-Jugend des FC Bayern München, später u. a. zum FC Valencia, Bielefeld, AS Livorno (Italien) und 2013 für 4 Jahre nach Jena. Den großen Durchbruch im Profi-Geschäft konnte er nicht erreichen. Auf Rechts haben Niklas Thiel (20), Felix Behling (22), Routinier Ingo Wunderlich (32) und der Grieche Alexandros Dingas (20) ihren Platz. Auf der "6er" Position hat Martin Zurawsky (27) einen gewissen Bekanntheitsgrad. 2010 der Sprung in den Profikader von Jahn Regensburg, aber nur sporadisch in Liga 3 eingesetzt. Danach ging es nach Auerbach, zum BFC, Viktoria Berlin. Dazu kommen Alexander Wuthe (22), Emre Stang (21), der Kosovare Bujar Sejdija (19). Stefan Gehring (24), Gian Luca Schulz (19), Benjámin Pratsler (19) sollen für Torgefahr sorgen. Wie auch auf Links der Ungar Andor Bolyki (23) der 2017/2018 klar gesetzt war, 5 Tore beisteuerte. Den Angriff besetzen Nils Stettin (21), Lukas Stagge (21), Jason Rupp (18). Stagge rückte letzte Saison gegen Ende ins zentrale Mittelfeld, kam auf 4 Treffer und 2 Vorlagen. Hier fehlen nun mit Atici und Breitfelder 2 Stürmer, die insgesamt 21 Tore markierten.

Die Bilanz gegen der FSV Union Fürstenwalde:

Es ist das erste Pflichtspiel beider Vereine gegeneinander.

Die aktuelle Saison bislang:

Die Vorbereitung sah auch hier mehrere Tests, beginnend mit einem 1:3 Anfang Juli gegen Zweitligist Union Berlin in Fürstenwalde wobei man zur Halbzeit ein 1:1 hielt. Gegen Oberligist SV Lichtenberg 47 reichte es zum 1:1, bei Eintracht Mahlsdorf aus der Verbandsliga Berlin (6) wurde mit 5:2 gewonnen. Die letzten Tests gab es bei den Fünftligisten VfB 1921 Krieschow (4:2) und FSV 63 Luckenwalde (3:2).

Das Krankenlager/Strafbank: 

Aktuell beides nicht besetzt.

Prognose: 

Nur wenn man die Abgänge an Spielern und Trainer kompensieren kann, wird es erneut eine sportlich sorgenfreie Saison. Es wird deutlich schwerer werden, aber zumindest zum Klassenverbleib reichen.

Das Umfeld:

Der Zuspruch am Regionalliga-Fußball in der 32.025 Einwohner zählenden Stadt im Osten Brandenburgs war vergangene Saison mit 570 Zuschauern im Schnitt relativ deutlich unter dem Gesamtschnitt von 1.188. Ein Rückgang zu 662 davor. Den größten Andrang vermelden die Verantwortlichen gegen Aufsteiger Cottbus (2.075), Lok Leipzig zum Heimauftakt (985), deren Erzfeind Chemie Leipzig (804). Die als "Friedrich-Friesen-Stadion" bekannte Spielstätte bekam 2016 den Namen "Bonava-Arena", benannt nach dem Hauptsponsor des Vereins als Projektentwickler im Haus- und Wohnungsbau mit Sitz in Fürstenwalde bei 2.000 Angestellten und bemerkenswertem Umsatz von 523,9 Mio. € 2017. 8.000 Zuschauer finden im reinen Fußball-Stadion Platz, im April wurde noch fleißig gewerkelt mit der Modernisierung der Flutlichtanlage und der Überdachung der Tribüne. Weitere Geldgeber des Regionalligisten sind vor allem die regionale Sparkasse und ein bekannter Energiedienstleister. Als Vereinschef fungiert Hans-Ulrich Hengst (63), ab 2010 Bürgermeister der Stadt und dieses Jahr bereits im ersten Wahlgang als Kandidat von SPD, Linke und FDP dem Kandidaten des Bündnis Fürstenwalder Zukunft (BFZ) deutlich unterlegen. Das Sagen im sportlichen Bereich hat Geschäftsführer Sport Sven Baethge, der auch den Trainer nach Fürstenwalde lotste.
1. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
Samstag, 28. Juli 2018, 13:30 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.722
Schiedsrichter: Schipke (Landsberg-Queis)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0