Vorbericht

12. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
FC Ingolstadt 04
FC Ingolstadt 04
1:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Hohe Hürde an der Donau beim Zweitligaabsteiger mit anderen Ambitionen …

von Timo Görner

… als der CFC. Der Gastgeber will in dieser Liga nicht länger als 1 Jahr verweilen, muss gewinnen um an den Aufstiegsrängen dran zu bleiben. Ist eindeutig der Favorit bei unserem Gastspiel in der Wirtschaftsmetropole welche als Festungsstadt von 1806–1938 für die bekannte Bezeichnung "Schanzer" in Bezeichnung und auch Vereinslogo verantwortlich ist.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:

Brachte als Ergebnis den Abstieg Nr. 2 seit 2017 und die Drittklassigkeit. Innerhalb von 2 Jahren ging es zwei Ligen runter. Eine Saison in der "4 ½" Trainer verschlissen wurden, 2 Sportdirektoren mit der Konsequenz dass auch hier erneut gewechselt wurde wie beim Trainer. Die Aufholjagd unter Tomas Oral gegen Ende brachte noch mal die Chance auf den Klassenerhalt, letztendlich die Relegation die vergeigt wurde. Am 22.09.2018 wurde zum 1. Mal der Coach beurlaubt. Aus 6 Spielen waren 5 Punkte eingefahren, 4 Begegnungen gingen verloren mit Bochum (0:6) als "Höhepunkt". Einzig gegen Aue (3:2) 2 Wochen zuvor gelang ein Sieg, das 0:1 gegen St. Pauli war Ende für Stefan Leitl. Ersetzt durch den Ex-Bremer Alexander Nouri. Der war 2 Punktspiele länger im Amt. Unter ihm ging richtig bergab mit 4 Pleiten in Folge, u. a. in Sandhausen (0:4). Nach 3 Remis war das 0:2 in Dresden an Spieltag 14 für ihn die Beurlaubung. Der FCI Schlusslicht mit 5 Punkten zum rettenden Ufer. A-Jugend Coach Roberto Pätzold (40) übernahm als Interim gegen Erstligaabsteiger HSV (1:2). Jens Keller (48) wurde engagiert, sieglos bis zur Winterpause. Zum Abschluss 2018 ging das Duell mit Regensburg (1:2) verloren. Prekär als Schlusslicht, wenn auch nicht aussichtslos die Situation vor dem Frühjahr 2019 mit 3 Punkten und 15 Toren zum 15. Der Auftakt 2019 verheißungsvoll, in Fürth (1:0) kam der erste Dreier nach 14 Anläufen. Zweiter Auswärtssieg in Folge mit dem 3:0 in Aue und 2:1 gegen Bochum zeitigten 9 Zähler aus 4 Spielen, der FCI auf Relegationsplatz 16. Mit der Runde 27 die Hoffnungen auf 0, 5 Niederlagen in Folge beförderten auch Keller aufs Abstellgleis. Dass die Gegner mit Köln, Paderborn, Union stark waren spielte keine Rolle. Schwerwiegender die Niederlage gegen Mitkonkurrent Sandhausen. Der Abstand zu Platz 16 mit 5 und 15 bei 7 Punkten als neuerlicher Träger der "Roten Laterne" bedrohlich. Das es Oral gelang, die "Schanzer" noch in die Relegation zu bringen, grenzte an ein "Wunder". Grundstein die Gastspiele mit 3 Siegen in Duisburg (4:2), Bielefeld (3:1), beim HSV (3:0). Mit Sieg im in Heidenheim war noch der direkte Verbleib möglich. Dort war es eine Achterbahnfahrt vom 0:2 - 2:2 - 2:4. Das bittere Ende ist bekannt, in Wiesbaden 2:0 vorne im abgeklärten Spiel wurde quasi mit Abpfiff das Tor kassiert was die Hessen wieder zurück brachte. Welche im Rückspiel die Bayern in die Liga 3 schossen. Ob eine frühere Verpflichtung von Oral erfolgreicher gewesen wäre, müßig zu spekulieren. Unter ihm jedenfalls lief es. Er zog die Konsequenzen und nahm seinen Abschied.

Delegierungen für diese Saison bislang:

Der 2. Abstieg innerhalb von 3 Jahren hatte entsprechende Konsequenzen. 16 sagten "Ade", dafür wurden 15 geholt. Ein größerer Umbruch war zu stemmen.

"Leihgabe" Philipp Tschauner (33/Hannover) kehrte an die Leine zurück, die Nr. 1 im Frühjahr. In der Abwehr blieb der albanische Nationalspieler Mergim Mavraj (33/Fürth) nur ½ Jahr, wechselte für 100.000 € Ablöse. Klassenerhalt doch geschafft wie Phil Neumann (21/Kiel), Benedikt Gimber (22/Regensburg). Der Brasilianer Paulo Otávio (24/Wolfsburg) schaffte sogar den Sprung ins Oberhaus für 1,10 Mio. € Ablöse. Marvin Matip (34) ging nach 9 Jahren ohne neuen Verein, als feste Größe zuvor Dezember 2018 aus dem Kader geflogen. Im Mittelfeld verließ Thomas Pledl (25/Düsseldorf) den Verein wie Otávio Richtung 1. Bundesliga. Sonny Kittel (26) als herausragender Ingolstädter 2018/2019 spielt bekanntermaßen beim HSV, empfahl sich mit 10 Toren. Kapitän Almog Cohen (30) zog es in die Heimat, wechselte zu Israels Erstligist Maccabi Netanya. Der Österreicher Konstantin Kerschbaumer (27/Heidenheim) machte es wie Neumann, Mavraj, Gimber. Im Angriff ist der Paraguayer Darío Lezcano (28) weg, neuer Arbeitgeber Mexikos Erstligist FC Juárez. Bilanz: 9 Tore + 4 Vorlagen. Mit Kittel und Lezcano ging offensive Substanz, mit Cohen ein Führungsspieler. Abgänge die erst mal kompensiert werden mussten.

Im Tor wurde Lukas Schellenberg (19) aus der U19 befördert. Wie in der Abwehr Thomas Keller (19) und Gabriel Weiß (20). Den Österreicher Nico Antonitsch (28) kennen wir als starken Innenverteidiger aus Zwickau, dort aus Kostengründen abgegeben und erst seit Ende August da . Peter Kurzweg (25) spielte in Würzburg, dort Stammspieler. Von Union Berlin ausgeliehen. Michael Heinloth (27) war in Polen bei Zweitligist Zaglebie Sosnowiec. Ausgebildet in der Jugend des 1. FC Nürnberg. Im Mittelfeld ein weiterer Zugang aus der A-Jugend mit dem Griechen Georgios Pintidis (19) sowie der U23 Patrick Sussek (19). Maximilian Thalhammer (22) war nach Regensburg verliehen, der "6er" kam dort auf 22 Einsätze. Im Angriff wurde "geklotzt". Maximilian Wolfram (22) spielte in Jena, dort 31 Spiele mit 8 Toren. Für Maximilian Beister (29) war man zu 250.000 € Ablöse bereit, in Uerdingen gelangen 11 Treffer in 31 Spielen. Stationen zuvor der HSV, Düsseldorf, Mainz, 1860 München. Der Kanadier Caniggia Elva (23/Würzburg) versucht als "Joker" bei den Kickers (4 Tore) in Ingolstadt den Durchbruch. Der Deutsch-Spanier Dennis Eckert Ayensa (22) war bei Hollands Zweitligist SBV Excelsior Rotterdam als "Leihgabe" von Spaniens Erstligist Celta Vigo aktiv. Der Ghanae Agyemang Diawusie (21) war ausgerechnet zum SV Wehen Wiesbaden ausgeliehen, fehlte in der Relegation wegen "Sonderurlaub". Filip Bilbija (19) war der 4. interne Zugang, machte in der U19 mit 6 Toren und 5 Vorlagen auf sich aufmerksam.

Die sportliche Leitung:

Der Luxemburger Jeff Saibene (50) übernahm das Amt von Tomas Oral. 10. Trainer seit 2016. Als Spieler im Benelux-Gebiet sowie der Schweiz aktiv. 2004 der Start der 2. Laufbahn als Co-Trainer Luxemburgs, über 3 Stationen in der Schweiz ging es März 2017 nach Bielefeld wo er Arminia vor dem Abstieg in die 3. Liga rettete. Mitte Dezember 2018 die Beurlaubung nach Negativserie. Unterstützt wird er von Carsten Rump (38), wie zuvor sein Co in Bielefeld. Torwart-Trainer ist ein ehemaliger Himmelblauer mit Alexander Kunze (48), Anfang des Jahres aus Braunschweig gekommen wo der Marienberger Mai 2018 nach 9 Jahren ging. Als Sportdirektor fungiert Saisonbeginn Michael Henke (62), bekannt vor allem als Assistent von Ottmar Hitzfeld in Dortmund.

Das Kollektiv:

Im Tor ist der Kroate Fabijan Buntic (22) Nr. 1, seit 3 Jahren hier und aus der Jugend des VfB Stuttgart. Im Landespokal durfte in Runde 2 und Achtelfinale der Österreicher Marco Knaller (32) ran, in Runde 1 Lukas Schellenberg. In der Innenverteidigung ist Nico Antonitsch (28) ist seit dem Wechsel Ende August gesetzt, bis zur Verletzung war es der Däne Björn Paulsen (28). Einen Stammplatz hatte zudem Thomas Keller (20), fiel 2x insgesamt 5x wegen "Rot-Sperre" aus. Mehrmals kam hier zudem Jonatan Kotzke (29) zum Zug neben Tobias Schröck (26). Wichtig für die linke und rechte Seite Peter Kurzweg (25), für Letztere setzten die Trainer zuletzt auf Michael Heinloth (27). In Großaspach hieß die Viererkette Heinloth – Antonitsch – Schröck – Büch. Gordon Büch (23) zählt zur U23. Im Mittelfeld präferiert der Trainer das System mit zwei "6ern". Der absolute Eckpfeiler hier der Ex-Jenaer Robin Krauße (25), dazu Maximilian Thalhammer (22). Gesetzt auf den Außenbahnen waren zuletzt Caniggia Elva (Rechts) – 2 Tore und 2 Vorlagen sowie Marcel Gaus (23), eigentlich Linksverteidiger. Im Sturm spielt der Kapitän mit dem Ex-Dresdner Stefan Kutschke (30), der bereits 6x traf. Dennis Eckert Ayensa (22) als letzter Neuzugang noch Mitte September hat voll eingeschlagen, kommt auf die Quote von 4 Toren in 4 Spielen, zuletzt im "Doppelpack" am Sonnenhof. Maximilian Beister (29/3) ist derzeit als Nr. 3 im Aufgebot. Damit ist der Angriff das "Prunkstück" mit 3 erfolgreichen Stürmern. Zumal Schwierig Fatih Kaya (19/2) und Maximilian Wolfram (22/1) den Anteil der Angreifer Tore auf 16 von 21 hochschrauben. Für beide eine schwierige Situation.

Die aktuelle Saison bislang:

Verläuft nicht komplett zufrieden stellend, das Ziel "Wiederaufstieg" ist aber in Sichtweite. Das es aktuell nicht mehr als Rang 6 hat, ist einer Schwächephase vor dem letzten Spiel zuzuschieben mit 4 Punktspiele ohne Sieg. Die ersten 6 Begegnungen absolvierten die "Audi-Städter" ungeschlagen, holten 14 Punkte und konnten sich auf Aufstiegsplatz 2 einordnen. Das 2:1 in Jena glücklich, half der Gastgeber nach Führung mit 2 Eigentoren mit. Im Duell der beiden Zweitligaabsteiger wurde Duisburg besiegt. Ohne Gegentor und Sieg wurde der Betzenberg verlassen, Würzburg (3:0) blieb gegen den FCI ebenfalls ohne Tor. Unterschiedlich der Erfolg im Pokal danach. Auf Landesebene locker weiter bei Kreisligist SV SW Burgwallbach (8:1), raus im DFB-Pokal gegen Erstligaabsteiger Nürnberg (0:1). In Düsseldorf gegen Uerdingen (3:0) ging die Serie um Punkte weiter. Die erste Niederlage konnte gegen Rostock erst in Minute 90+7 verhindert werden, durch Elfmeter zum 2:2. Beginn der "mittleren Krise". Die "Schanzer" in den folgenden 5 Pflichtspielen sieglos, mit dem Aus im Bayernpokal beim ambitionierten Regionalligisten Schweinfurt n. E. Heftig die Klatsche bei Viktoria Köln mit 0:3, Pleiten auch gegen Halle (2:3) und beim FC Bayern II (1:2). An der Spitze dran blieben die Ingolstädter durch das 5:1 in Großaspach, wurde das 0:1 noch vor der Pause in 16 Minuten zum 3:1 gedreht. Im eigenen Stadion heißt der Saldo 2-2-1, auswärts 3-1-2. 21:14 Tore sind offensiv drittbester Wert wie auch defensiv. Der FCI eine der "Spitzenteams".

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

In der Abwehr fehlt Innenverteidiger Björn Paulsen (28), der Däne muss seit 4 Wochen wegen Wadenverletzung passen. Auf Links fehlt Peter Kurzweg (25), ist wegen einer Roten Karte aus dem Spiel in Unterhaching am Samstag gesperrt. Grund: Tritt in die Magengrube gegen seinen Gegenspieler nach Foul. Auch die rechte Seite ist betroffen, Ex-U20-Nationalspieler Frederic Ananou (22) befindet sich nach einer Schulterverletzung Ende Januar 2019 im Aufbautraining. Im offensiven Mittelfeld laboriert Patrick Sussek (19) an einem Mittelfußbruch, Ausfall noch bis Jahresende. Für Rechtsaußen Agyemang Diawusie (21/Schulterverletzung) ist die Herbstrunde bereits beendet.

Die Bilanz gegen den FC Ingolstadt 2004:

Neben dem FC Viktoria Köln der einzige Verein mit dem wir noch nie ein Duell bestritten. Als der CFC 2011 in die 3. Liga aufstieg, hatte sich der FCI ein Jahr zuvor in die 2. Bundesliga per Wiederaufstieg verabschiedet.

Perspektive für das Spieljahr:

Trotz der genannten Abgänge und der kleinen Krise ist der Mannschaft zuzutrauen, um die ersten 3 Plätze mitzuspielen. Am Ende sollte wenn es keine größeren Ausfälle gibt und es im Umfeld ruhig bleibt, zumindest für Relegationsplatz 3 reichen wo die Chancen durchaus gut stehen, die Rückkehr in die 2. Bundesliga zu schaffen.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Der zweite Abstieg innerhalb von 3 Jahren und Absturz in die Drittklassigkeit war für den jungen Verein, der erst 2004 als Fusion aus den Fußball-Sparten des MTV und ESV hervorging kein "Genickbruch", aber herber Rückschlag. Eben wirtschaftliche Probleme der Vereine waren ausschlaggebend für den Zusammenschluss zum FC. Eine der maßgeblichen Verantwortlichen damals Vereinschef Peter Jackwerth (62), Gründer eines bundesweit agierenden Zeitarbeitsunternehmens. Der Start in der damals viertklassigen Bayernliga. Bereits vor 9 Jahren wurde die Lizenzspielerabteilung in die "FC Ingolstadt 04 Fußball GmbH" ausgegliedert, einzige strategischer Partner wurde die "Audi Sport GmbH" mit 19,94 % neben dem e. V. mit 80,06 %. Die Rolle der VW-Tochter ist nicht ganz eindeutig, für Außenstehende galt und gilt der FCI als "Werksverein", die Vereinsoberen betonen aber stets die Rolle als eben "strategischer Partner". Von 2006 bis 2015 prangte das Logo des Autobauers auf den Trikots, aktuell ist es ein IT-Dienstleister aus Gaimersheim bei Ingolstsadt mit weiteren Kunden im VW-Konzern. Für die aktuelle Saison wurde erwartungsgemäß abgespeckt, ohne die Konkurrenzfähigkeit zu gefährden. Bei den Zuschauern wurde noch mit 5.000 im Schnitt gerechnet, liegt man aber mit derzeit 6.567 recht klar drüber. Letzte Saison waren es in der 2. Bundesliga 9.003. Den größten Zuspruch in der Liga gab es gegen Halle mit 7.059, den Geringsten gegen Duisburg (5.697) im 1. Heimspiel. Nürnberg sahen als absoluten Rekord 14.130. Am Samstag sollte mit bis 5.700 Einheimischen zu rechnen sein. Heimstätte ist seit 2010 der "Audi-Sportpark" im Südosten der Stadt. Erbaut für 20 Mio. € welches das "ESV-Stadion" ablöste das keine Genehmigung durch den DFB für die 2. Bundesliga erhielt. 15.200 dürfen hier rein, 9.200 auf Sitzplätzen. Eigentümer ist die "Audi Immobilien Verwaltung GmbH", als Betreiber fungiert die "FC Ingolstadt 04 Stadionbetreiber GmbH".
12. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
Samstag, 19. Oktober 2019, 14:00 Uhr
Audi-Sportpark, Ingolstadt
Zuschauer: 5.551
Schiedsrichter: Gasteier (Lahnstein)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

FC Ingolstadt 04 Chemnitzer FC
6Tabellenposition19
18
11
1,6
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
9
11
0,8
5 (45,5%)
3 (27,3%)
Siege
Niederlagen
2 (18,2%)
6 (54,5%)
21 : 14
1,9 : 1,3
Tore
Tore pro Spiel
15 : 21
1,4 : 1,9
5:1 gegen SG Sonnenhof Großaspach (A)Höchster Sieg3:1 gegen MSV Duisburg (H)
0:3 gegen FC Viktoria Köln (A)Höchste Niederlage2:4 gegen SV Meppen (H)
n-N-n-U-sDie letzten SpieleN-n-S-n-S
2 Spiele in Folge ungeschlagenAktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0