16. Spieltag der Regionalliga Nord
Meißner der Held in einem Wahnsinns-Fußballkrimi
Chemnitzer FC gg. VfB Lübeck 1:0 (0:0)
Austragungsort: Fischerwiese, Chemnitz
Datum und Zeit: Freitag, den 09.11.2001 um 19.00 Uhr
Aufstellungen:
Chemnitzer FC: Hiemann - Göhlert - Schmidt, Mehlhorn (46. Walther), Bittermann - Tchipev, Podszus, Fröhlich, Ratkowski - Meissner (79. Rolleder), Krieg | Trainer: Schulz
VfB Lübeck: Wilde - Gundel, Achilles (76. Schweißing), Arens - Zallmann, Kruppke, Przondziono (63. Mbwando), Schultz (63. Turgut) - Bärwolf - Homola, Scharping | Trainer: Hecking
Schiri: Stachowiak (Duisburg)
Zuschauer: 5.310
Gelbe Karten: Meissner, Fröhlich - Achilles, Przondziono, Arens, Schweißing
Torfolge:
1:0 Meissner (54.)
Zum Spiel:
Mit einem überzeugenden 1:0 Sieg gegen den VFB Lübeck, steht der CFC wieder dort wo er bereits nach dem 1.Spieltag stand:
auf dem Platz an der Sonne, auch wenn dies vorraussichtlich nur für einige Stunden Gültigkeit besitzt. Für ein echtes Spitzenspiel war alles bereitet. Trotz miesem Wetter mit Schneeregen und Polartemperaturen fanden sich 5310 Zuschauer auf der Fiwi ein, inklusive 13 handgezählter Lübeckfans. Zu Spielbeginn gingen zusätzlich ein dutzend Bengalos hoch und verleihten der Südkurve italienisches Flair.
Die Anfangself des CFC bot keine Überraschungen und die verletzten Ulf Mehlhorn und Torsten Bittermann waren auch wieder an Bord. Unsere Jungs legten gleich gut los und waren während der ersten gut 30 Minuten die tonangebende Mannschaft. Durch agressives Forechecking und gewonnene Zweikämpfe lies man den Gegner überhaupt nicht ins Spiel kommen und trotz schlechter Platzbedingungen durch den Schnee wurde locker & leicht kombiniert. Die richtig großen Chancen sollte es aber vorerst nicht geben, auf beiden Seiten. So ging es dann auch mit einem 0:0 in die Pause, in einem über große Strecken recht ansehnlichem Spiel.
In der zweiten Hälfte wurde dann Ulf Mehlhorn durch Ingo Walther ersetzt und man merkte, das jetzt speziell über die linke Seite höherer Druck entstand. Nach einem feinen Solo auf Links flankt "Pulleralarm" in den Strafraum, Lübeck kann den Ball nur kurz abwehren und Meissner nimmt das Spielgerät aus 12 Metern volley und versenkt den Ball unhaltbar im linken unteren Eck (54.). Von nun an entwickelte sich das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch. Lübeck drängte auf den Ausgleich und Chemnitz konterte in gewohnter Manier. Beide Mannschaften besaßen zusammen gut ein dutzend 100%ige Chancen, scheiterten aber meist am eigenen Unvermögen oder den 2 hervorragend aufgelegten Goalis, Maik Wilde und Holger Hiemann. Alleine Stefan Meissner lief 3 mal alleine auf Wilde zu und konnte den Ball nicht unterbringen. Auf der Gegenseite köpft Tchipev einen Schuß
von Bärwolf von der Linie (70.) und Christian Fröhlich trifft mit einem schönen Schuß aus 25 Metern nur das Lübecker Lattenkreuz. Kurz vor Schluß läuft Rainer Krieg alleine auf das Gästetor zu, aber vergibt die große Chance indem er Wilde wohl noch ein paar Dutzend mal umkurven wollte, was aber nicht so gelang. Fast schon fahrlässig wie der CFC in dieser Phase mit seinen Chancen umging und dies hätte sich dann in der 90. Minute fast gerächt. Der Nigerianer Mbwando steht plötzlich völlig frei 6 Meter vor dem leeren Chemnitzer Tor und schafft es tatsächlich den Ball 3 Meter neben das Gehäuse zu setzen. Jeder der 5310 Zuschauer hatte den Ball wohl schon im Netz gesehen, unglaubliche Szene. Kurz danach war Schluß und der CFC mit einem
absolut verdienten Sieg der neue Tabellenführer. Trotz schlechter Bedingungen war es ein Spiel, das zweier Aufstiegskandidaten absolut würdig war. Das Spiel hätte auch gut und gerne mit einem Resultat wie 5:3 oder 8:5 enden können :o) Beide Mannschaften boten herzerfrischenden Offensivfussball und Lübeck war spielerisch eine der besten Mannschaften die sich diese Saison auf der Fischerwiese präsentierten.
Die Serie des CFC wird langsam beängstigend, 28 Punkte aus den letzten 12 Spielen. Dabei alle Topmannschaften überlegen geschlagen und kein einziges Gegentor kassiert! Aus den Spielen gegen Essen, Braunschweig, Wattenscheid, Lübeck und Osnabrück wurden alle 15 Punkte geholt und 15:0 Tore erzielt. Damit ist der CFC endgültig in den Kreis der Aufstiegsfavoriten gerückt, was zugegebenermaßen angesichts der Qualität des Kaders auch kein Wunder darstellen sollte. Weiter so Jungs...
Bericht: Steffen Höfer
CFC-Spielwertung: 2
Beste Spieler beim CFC: Walther, Göhlert, Hiemann