Chemnitzer FC gg. Dresdner SC 1898 3:0 (2:0)

Zum Spiel: Es waren noch 5 Minuten zu spielen, als der kleine Erceg mustergültig freigespielt allein auf das Tor der Dresdner zulief. Doch er scheiterte genauso wie kurz darauf der ebenfalls freistehende Köhler an DSC-Keeper Michael. In diesem Moment sind Christoph Franke's eh schon graue Haare sicherlich noch eine Spur grauer geworden. Doch glücklicherweise stand es zu diesem Zeitpunkt schon 3:0 für die Himmelblauen, so daß die Nerven von Trainer und Fans nicht allzustark in Mitleidenschaft gezogen worden.
In einer durchschnittlichen Partie waren die Chemnitzer dem Aufsteiger in allen Belangen überlegen. Zwar kamen die Dresdner öfters bis an den Strafraum des CFC doch im Abschluß verdienten sie sich allenfalls das Prädikat "harmlos". Zum Glück auch für den CFC, deren gelegentliche Auszeiten von stärkeren Gegnern sicherlich härter bestraft worden wären. So wurde es eine klare Sache für die Himmelblauen, die ihren zahlreich erschienen Anhängern einen tollen Fußballabend bescherten. Bereits nach 18 Minuten hatten sie das erste Mal Grund zum Jubeln als Ulf Mehlhorn einen Freistoß aus 25 Metern Entfernung unter die Dresdner Querlatte donnerte. Der von den Fans immer wieder gefeierte "UUUlllff" zeigte einige Minuten später mit einem Knaller aus ähnlicher Entfernung erneut seine Klasse. Überhaupt gehörte der Heimkehrer wieder zu den Besten bei den Himmelblauen und zu Recht erschien "Mehlo" bereits zum vierten Mal in der "Elf des Tages" des Fachblattes "Kicker". Mirko Ullmann erhöhte noch vor der Pause mit einem Kopfball zum 2:0, wobei DSC-Keeper Weidner allerdings sehr schlecht aussah und möglicherweise auch aus diesem Grund nach der Pause auf der Bank Platz nehmen mußte.
Die 2. Halbzeit begannen die Himmelblauen ohne Kapitän Bittermann, der schon nach 26 Minuten mit Verdacht auf starker Beckenprellung ausgewechselt werden mußte. Für ihn kam Tetzner. In der 65. Minute dann das 3:0 durch den gut spielenden Danilo Kunze der mit einem wuchtigen Kopfball-Aufsetzer Michael im DSC-Tor keine Chance ließ. Nach 70 Minuten kam Erceg für den enttäuschenden Jörg Schmidt. Der Kroate ließ noch einige Male seine spielerische Klasse aufblitzen und hatte kurz vor Schluß die bereits erwähnte Großchance. Da die Himmelblauen aus ihren zahlreichen Möglichkeiten nichts mehr machen konnten, blieb es beim 3:0 Erfolg für den alten und neuen Tabellenführer.
Fazit: Ein Pflichtsieg für den CFC, wobei der DSC keinen echten Prüfstein darstellte. Dazu waren die Dresdner einfach zu harmlos. Positiv aufgefallen sind mir v.a. Ulf Mehlhorn, welcher spielt als wäre er nie weggewesen und Danilo Kunze welcher da weitermacht, wo er letzte Saison aufgehört hat. Erfreulich auch die für ein Mittwochspiel gute Zuschauerkulisse. Allerdings sollte sich die Clubführung mal fragen, ob sie nicht am falschen Ende spart, wenn sie nicht alle Kassenhäuschen besetzt. Hunderte von Fans, die noch 20 Minuten nach Spielbeginn draußen standen, hätten sicherlich viel lieber den Freistoßknaller von Mehlhorn bejubelt, als sich die Beine beim Anstehen nach Karten in den Bauch zu stehen.
Schon am Sonntag geht's weiter. Dann müssen unsere Himmelblauen nach Stendal, wo es außer Niederlagen bisher nicht viel zu holen gab. Doch wenn unsere Jungs ihren Anspruch auf die Tabellenführung untermauern wollen, müssen sie auch im Hölzchen punkten.