Das Oldieturnier kommt in die Jahre

31.01.2009, 23:56 Uhr | 1925 Aufrufe
Hängende Köpfe aufgrund eines nur 4. Platzes bei den CFC/FCK-OldiesOldiehallenfußball in Chemnitz, das hatte immer einen guten Namen und garantierte volle Hallen. Doch die 17. Auflage des Turniers hatte außer einem spannenden Neunmeterschießen im Finale nicht viel zu bieten.

Nur etwas über 4.000 Zuschauer in der Chemnitz-Arena sahen eine Vorrunde, in der eine gute Mannschaft des Karlsruher SC, u.a. mit den ehemaligen CFC-Spielern Dirk Schuster und Rainer Krieg für Furore sorgte und sich den Gruppensieg vor Pokalverteidiger Schalke 04 sicherte. Die Weltauswahl, in deren Reihen Publikumsliebling Sergio unter anderem neben Fredi Bobic, Guido Buchwald, Sergei Barbarez stand, hatte Pech, dass sich Torwart Jörg Stiel verletzte und Wynton Rufer einspringen musst, blieb aber auch so weit unter ihren Möglichkeiten. Die Istanbul-Auswahl konnte gar keine Akzente setzen und schied punkt- und glanzlos aus. Die andere Gruppe wurde vom Duell der Lokalmatadoren aus Chemnitz und Aue dominiert. Während die himmelblaue Truppe sich in den beiden Spielen gegen Budapest und der Afrikaauswahl noch gut verkaufte, blieb das lila Team unter ferner liefen und schied mit nur einem Punkt - den aber geholt gegen Chemnitz - aus. Überraschend stand dann auch Budapest im Halbfinale gegen Karlsruhe und behielt gegen die eingespielte Truppe aus Baden mit 3:2 die Oberhand.

Im 2. Halbfinale musste das Neunmeterschießen über die Finalteilnahme entscheiden. Schalke sah gegen eine nun schwächelnde CFC-Mannschaft schon wieder der sichere Sieger aus, doch die Himmelblauen kämpften sich noch einmal auf 3:3 heran. Das war auch der einzige Moment, in dem kurz etwas wie Stimmung in der Halle aufkam. Ansonsten herrschte tote Hose auf den Rängen und schlechte Partymusik aus den Lautsprechern. Chemnitz zog schließlich im Spiel um Platz 3 gegen den KSC den kürzeren und sah trotz junger Verstärkung durch Silvio Meissner ziemlich alt aus. Jürgen Bähringer (58) hatte da als ältester Spieler des Turniers allerdings wenig Anteil dran. Sein Einsatz beschränkte sich verletzungsbedingt auf einen verschossenen Foulneunmeter im ersten Spiel. Sieger des wohl schwächsten und langweiligsten Oldieturniers wurde schließlich überraschend Ferencvaros Budapest durch ein 8:7 im Neunmeterschießen. Auch hier zeigten sich die Schwächen in der Turnierorganisation: Schalke wähnte sich nämlich schon als Sieger, da die Anzeigetafel ein falsches Ergebnis verkündete. Doch dann traf Ferencvaros’s letzter Schütze und sicherte damit den Ungarn den Pokal.

Das Konzept des Oldieturnieres ist in die Jahre gekommen, das war bei dieser 17. Auflage deutlich zu spüren. Mannschaften wie Istanbul oder Budapest spielen zwar teilweise guten Fußball, doch das Publikum kann mit ihnen und ihren zu unbekannten Spielern nichts anfangen. Ein noch größerer Witz war die Afrikaauswahl, in der Spieler standen, die ihren Karrierehöhepunkt bei Türkiyemspor Berlin oder dem Oranienburger FC hatten. Dazu kommt eine bisweilen kritikwürdige Organisation, aufgrund derer das Turnier beispielsweise über eine halbe Stunde später begann. Wilfried Göcke und Joachim Müller müssen das Turnier für das kommende Jahr gründlich überdenken. Entweder sie lassen es ganz ins Wasser fallen - schließlich war die Sponsorengewinnung schon in diesem Jahr ein Kraftakt und im nächsten wird es nur noch schwieriger. Oder man setzt wieder vermehrt auf regionale Truppen wie Zwickau, Lok Leipzig, Dynamo Berlin; jedenfalls Mannschaften, die das Publikum auch ansprechen.

Stand in Chemnitz wiedermal mit leeren Händen da: Ex-Werder Bremen Spieler Wynton Rufer Statistik zum 17. Chemnitzer Oldiehallenfußballturnier

Blaue Gruppe
FC Schalke 04 - Auswahl Istanbul 3:2
Karlsruher SC - Weltauswahl 4:2
FC Schalke 04 - Karlsruher SC 1:3
Weltauswahl - Auswahl Istanbul 6:1
Karlsruher SC - Auswahl Istanbul 10:2
Weltauswahl - FC Schalke 04 4:5

Abschlusstabelle:
1. Karlsruher SC (9 Punkte, 17:5 Tore)
2. FC Schalke 04 (6 Punkte, 9:9 Tore)
3. Weltauswahl (3 Punkte, 12:10 Tore)
4. Auswahl Istanbul (0 Punkte, 5:19 Tore)

Rote Gruppe
Ferencvaros Budapest - FC Ergebirge Aue 3:1
Afrika Auswahl - CFC/FCK 2:3
FC Erzgebirge Aue - Afrika Auswahl 0:1
CFC/FCK - Ferencvaros Budapest 5:4
Ferencvaros Budapest - Afrika Auswahl 6:6
FC Erzgebirge Aue - CFC/FCK 1:1

Abschlusstabelle:
1. CFC/FCK (7 Punkte, 9:7 Tore)
2. Ferencvaros Budapest (4 Punkte, 13:12 Tore)
3. Afrika Auswahl (4 Punkte, 9:9 Tore)
4. FC Erzgebirge Aue (1 Punkt, 2:5 Tore)

Halbfinale
Karlsruher SC - Ferencvaros Budapest 2:3
CFC /FCK - FC Schalke 04 7:8 (n.9m.)

Kleines Finale
Karlsruher SC - CFC/FCK 2:1

Finale
Ferencvaros Budapest - FC Schalke 04 8:7 (n. 9m)

Bester Spieler: Ferenc Horvath (Budapest)

Bester Goaldribbler: Rainer Scharinger (Karlsruhe)

Bester Torhüter: Kövesfalvi (Budapest)

Bester Torschütze: Rainer Scharinger (Karlsruhe), 7 Treffer

Aufgebot CFC/FCK-Oldies: Hiemann, Kompalla - Bähringer, Laudeley, Bittermann, Renn, Meißner, Illing, Wienhold, Bemme, Mehlhorn

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