Meistersaison: 35.000 im Sportforum erleben FCK-Heimsieg!

16.11.2016, 17:10 Uhr | 2251 Aufrufe
Programmheft zum SpielNach dem bravourösen 3:2-Heimsieg des FCK gegen den amtierenden Meister Vorwärts Berlin stand am 10. Spieltag die Reise zum Bezirksderby nach Zwickau an. Die kurze Distanz zwischen den beiden Städten wurde zum Sprungbrett für sage und schreibe 6.000 (!) FCK-Fans, die unter den 25.000 Zuschauern ordentlich Rabatz machten, um ihre himmelblauen Lieblinge zu unterstützen! Als die FCK-Fans sogar einen Umzug im Stadion starten wollten, wurden sie von den Ordnern geblockt und FCK-Kapitän Dieter Erler musste kurz schlichten. Torjäger Eberhard Schuster brachte den Club in der 80. Minute zwar mit 1:0 in Front, aber Zwickau gelang fünf Minuten vor Schluss noch der Ausgleich. Mit dem 1:1 blieb der FCK an der Tabellenspitze (16 Punkte), stramm verfolgt von Hansa Rostock (15). Und das nächste Heimspiel am 11. Spieltag hieß: FCK gegen Hansa!

10. Spieltag der Saison 1966-67
BSG Motor Zwickau - FC Karl-Marx-Stadt 1:1
FCK-Aufstellung: Hambeck - Rüdrich, A. Müller, Feister, P. Müller - Posselt, Steinmann, Erler - Schuster, Lienemann, Vogel
Torschützen: 0:1 Schuster (80.), 1:1 Rentzsch (85.)
Zuschauer: 25.000 (Georgi-Dimitroff-Stadion)

Fuwo-Schlagzeile über den unbesiegten FCKFuwo-Bericht vom 15.11.66: Körperliche und geistige Fitneß - Trümpfe des FCK! ++ Die Karl-Marx-Städter nötigen Bewunderung ab, und sie zwingen zugleich auch zum Nachdenken. Streben sie mit ihrer Serie von nun schon zehn niederlagenfreien Spielen einen neuen Rekord an? Es hat fast den Anschein. [..] Die hochdramatische, erregende Begegnung im Zwickauer Georgi-Dimitroff-Stadion war zugleich auch eine Studie klugen psychologisch-moralischen Verhaltens auf beiden Seiten. Ein "Heja, heja" für dieses Publikum des FCK! Nicht weniger als 6.000 (diese Zahl sollte man dreimal lesen) waren nach Zwickau geeilt. Doch als der Begeisterungsrausch in einen Transparentumzug einmünden wollte und Zwickaus Ordner dagegen etwas hatten (auf unserem Platz - das wäre ja noch schöner!), schlichtete Erler sofort und ermahnte zur Besonnenheit! Ein Bravo dafür. [..]

FCK-Torschütze Eberhard SchusterPosselt und Steinmann setzten sich im Mittelfeld eindrucksvoll in Szene, Vogel (bravourös kämpfend), Schuster und Lienemann zwangen Zwickaus Deckung (..) zu größter Aufmerksamkeit. Dennoch erlangte der FCK nie entscheidendes Übergewicht, weil diese Zwickauer Elf in ihrem Kampfnerv einfach nicht zu erschüttern war. Auch dann nicht, als Henschels Kopfballtor wegen Abseits nicht anerkannt werden konnte (70.) und Schusters Treffer schon die Niederlage zu bedeuten schien. Juras Cleverneß und der aufopferungsvolle Einsatz von Irmscher, Henschel (trotz Verletzung), Rentzsch (warum sein unnötiges Foul gegen Erler?), Hoffmann und Mattern erzwangen schließlich doch noch das Unentschieden. [..] Und es war mehr als erfreulich, daß bei aller Rivalität, bei aller männlichen Härte der sportliche Anstand (von Kleinigkeiten abgesehen) obsiegte. ++ (Günter Simon)

Tabelle nach dem 10. SpieltagSportecho-Bericht: Punkteteilung durch hohe Kampfmoral ++ Nach einer Anfangsphase nervöser Verkrampfung imponierte der FCK im Mittelfeld mit sehenswerten Kurzpaßfolgen, die nicht nur Ballbesitz und spielerische Sicherheit mit sich brachten, sie waren zugleich auch kluge Vorbereitung überfallartiger, blitzschneller Steildurchbrüche. [..] Unablässig gefordert, gewann auch die Motor-Deckung an Stabilität. [..] Und wie nah war die Motor-Elf in ihrer begeisternden zweiten Halbzeit dem Führungstreffer. Hoffmann köpfte drüber (61.), Henschel schoß aus vier Metern Hambeck in die Arme (67.), sein Kopfballtor konnte wegen Abseits (70.) nicht anerkannt werden. [..] Der FCK war in Not, sein glänzend herausgespielter Führungstreffer aber bewies die gereifte Klasse der Elf, die nicht von ungefähr auch nach dem 10. Spieltag noch ungeschlagen ist. Gegen sie noch den hochverdienten Ausgleichstreffer errungen zu haben, unterstrich die bemerkenswerte Leistung der Gastgeber in der hochdramatischen Schlußphase. ++ (Günter Simon)



Programmheft zum SpielNach dem 1:1 am 10. Spieltag in Zwickau war die Hansa-Kogge bis auf einen Punkt an den Spitzenreiter FCK in der Oberliga-Tabelle herangesegelt. Und was stand am 11. Spieltag auf dem Programm? Das Heimspiel gegen Rostock! Ein perfekter Termin für den Club, um den ersten Platz zu verteidigen und die Führung auszubauen! Aber vor dem Anpfiff mussten sich die FCK-Verantwortlichen einen Kopf über das Stadion machen – beim 3:2 gegen Vorwärts Berlin am 9. Spieltag drängten sich an der Gellertstraße 28.000 Zuschauer. Beim anstehenden Spiel gegen Rostock war auch noch Feiertag (Buß- und Bettag 1966), also plante man besser mit dem größeren Sportforum. Und diese Entscheidung war richtig, denn die Partie zwischen dem Ersten (FCK) und dem Zweiten (Hansa) verfolgten trotz „Hundekälte“ (Bericht Sportecho) am Ende 35.000 Zuschauer. Durch Tore von Posselt und Lienemann siegte der FCK verdient mit 2:0 und zog in der Tabelle mit drei Punkten Vorsprung davon!

11. Spieltag der Saison 1966-67
FC Karl-Marx-Stadt – FC Hansa Rostock 2:0
FCK-Aufstellung: Hambeck - Rüdrich, Feister, P. Müller, A. Müller - Posselt, Schuster, Steinmann - Lienemann, Erler, Vogel
Torschützen: 1:0 Posselt (3.), 2:0 Lienemann (58.)
Zuschauer: 35.000 (Ernst-Thälmann-Stadion)

Sportecho-Grafik vor dem SpielFuwo-Bericht vom 22.11.66: Beispielhaft in Sachen Fairneß ++ Dieses Aufeinandertreffen des ungeschlagenen Tabellenersten mit seinem ärgsten Verfolger war in jeder Beziehung ein Spitzenspiel. 35000 Zuschauer auf den Rängen - das hat es in dieser Saison noch nicht gegeben - bildeten eine großartige Kulisse. Die guten Leistungen der 22 Aktiven, von denen noch ganz besonders der kleine Lienemann sowie Erler, Feister - beide wurden vor dem Anpfiff von ihrem Klub für ihr 40. Länderspiel bzw. 50. internationales Spiel geehrt -, Schuster und Pankau gefielen, gaben immer wieder berechtigten Anlaß zum Applaus. Und dazu kam schließlich eine lobenswerte Fairneß beider Mannschaften. [..]

Trotz des hohen Einsatzes, um den es ging, trübte nicht ein einziges bösartiges Foul die wohltuende Atmosphäre im Karl-Marx-Städter Ernst-Thälmann-Stadion, in das der FCK umziehen mußte, weil das Dr.-Kurt-Fischer-Stadion die auf Grund der anhaltenden guten Leistungen immer größer werdende Zuschauerzahl nicht mehr aufnehmen kann. Selbst kleinere härtere Attacken waren höchst selten. [..] Der Unparteiische kommentierte: "Es war eine Freude, dieses Spiel zu leiten. Beide Mannschaften spielten sehr anständig, gaben keinerlei Anlaß zur Beanstandung. Lediglich Sackritz mußte ich in der Schlußphase verwarnen, weil er doch etwas zuviel ´erzählte´. Sonst war nicht einmal eine Ermahnung notwendig. Ein Musterbeispiel an fairer Spielweise!" ++ (Manfred Binkowski)

Feister ist vor Drews am BallSportecho-Bericht: Alles lief für den FCK ++ Bombenstimmung trotz „Hundekälte“ herrschte im Ernst-Thälmann-Stadion beim Spitzenderby FCK gegen Hansa Rostock. 35.000 waren gekommen, um die Hansa-Kogge an der FCK-Klippe scheitern zu sehen. Die Karl-Marx-Städter nahmen dann auch von Anfang an den Gästen den Wind aus den Segeln. Druckvolles, kluges Angriffsspiel, von Erler (trotz Sonderbewachung durch W. Wruck) gescheit inszeniert, von Vogel und Lienemann torgefährlich vorgetragen, ließ eigentlich nie das Gefühl aufkommen, die Ostseestädter könnten hier etwa mit einem oder zwei Punkten nach Hause fahren. [..]

Neues Deutschland: Erler belohnte Lienemann ++ [..] Um auf den kleinen Lienemann zurückzukommen – er hatte in jeder Phase des Spiels „Linie“, trickste die Rostocker Abwehrspieler fast nach Belieben aus. Seine schnellen Läufe und Flanken brachten Stimmung in das Stadion. Gemeinsam mit Erler und – mit Abstrichen – Vogel belebte er das Sturmspiel des weiterhin unbesiegten Spitzenreiters, der Erfolgself der ersten Serie. Lienemanns sehr gute Leistung wurde in der zweiten Hälfte durch Erler belohnt. Der Nationalspieler hob einen Ball hoch in den Strafraum. Dort kam Lienemann flink an die Kugel, die er direkt ins Tor von Heinsch hob. Das war das 2:0 und die Entscheidung. ++ (Joachim Pfitzner)


Surftipp:
» Zum Spielplan des FC Karl-Marx-Stadt in der Meister-Saison 1966-67

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