99. CFC-Stammtisch im Gartenheim Erdenglück

10.05.2001, 11:59 Uhr | 1252 Aufrufe
Zum letzten zweistelligen Stammtisch waren diesmal von CFC-Seite der Präsident Lutz Waszik, Kapitän Torsten Bittermann, die Spieler Oswald und Sobiech, sowie Stadionsprecher II Karsten Kolliski zu Gast an der Humboldthöhe. Diesmal war es so organisiert, das kein Extratisch mit Mikrofon für den Präsidenten aufgebaut war, sondern Waszik nach Spielerart von Tisch zu Tisch ging und sich geduldig den vielen Fragen der Fans stellte. Lob und Dank für soviel Offenheit - sogar ein Sponsorentreff soll wegen dem Stammtisch von ihm auf den Donnerstag verschoben worden sein.
Alle Himmelblauen wurden vordergründig mit Fragen zur entstandenen miserablen Lage, der Stimmung im Team, dem Kader als solchen und natürlich den Zukunftsaussichten für den CFC konfrontiert. Das hierbei ein differenziertes Bild entstehen musste, war klar. Bittermann begründete die momentane Situation durch viele kleine Mosaiksteinchen, deren Kette letzten Sommer begann. Angefangen über das Präsidiumstheater, die floppenden Neueinkäufe, der für ihn zu zeitige Rauswurf von Franke, die Schiene Menz und Kuze - es gibt viele Gründe für das Versagen. Aber vor allem fehle dem Team die sportliche Qualität für die zweite Bundesliga. Für das nächste Jahr erhofft sich der Kapitän neben 2 bis 3 wirklich guten Verstärkungen einen gelungenen Saisonstart, der den Blick nach oben zulässt.

Oswald bestätigte, das er auf der Suche nach einem neuen Verein ist. Der CFC hätte zu seinem Angeboten jeweils eine Frist gesetzt, die er aus Gründen der noch nicht abgeschlossenen Suche hat verstreichen lassen müssen. Ein Wechsel zu Aue kommt für Ossi übrigens nicht in Frage. Tendenziell ist wohl zu erwarten, das der im Sommer ablösefreie Oswald wechseln wird, da seit einem halben Jahr die Chemie zwischen ihm und Waszik aus privaten Gründen nicht mehr zu stimmen scheint.

Der Junge aus dem Ruhrpott, Jörg Sobiech, machte einen abgeklärten Eindruck. Blond, braungebrannt - aber nix da - wenn er etwas sagt, dann sagt er dies ehrlich und steht auch dazu. Er sei nach Chemnitz gekommen, weil er hier eine große Aufgabe gesehen habe. Bei einem Wunder namens "Klassenerhalt" hätte er gern für ein Denkmal mit Modell gestanden. Nächstes Jahr soll dafür das Wunder "Wiederaufstieg" kommen. Mit 2, 3 guten Verstärkungen wäre das Team stark genug für einen Spitzenplatz. Sobi stellt sich selber stets hohe Ziele und will diese auch auf dem Platz umsetzen. Kollegen, die da nicht mitziehen, verstehe er nicht. Den Trainer kennt er schon länger und schätzt seine Art, mit Sprüchen und gutem Training die Mannschaft zu führen.

Der bekannte Moderator von Radio Chemnitz, Karsten Kolliski, erzählte etwas über die Einstellung der Sendung "Die himmelblaue Stunde", welche von der Freien Presse auf das Versagen des CFC zurückgeführt worden war. Dies wäre falsch, und diese Sendung würde zur nächsten Saison auf jeden Fall wieder ins Programm genommen. Es wäre nur so, daß der Verein momentan nur die Spieler hatte vorbeischicken wollen, deren sportliche Zukunft beim CFC geklärt ist. Eine permanente Wiederholung der Gesprächspartner sei aber nicht erwünscht, und somit ist die Sendung vorläufig aus dem Programm genommen worden.

Gefragtester Gesprächspartner von allen war natürlich der CFC-Präsident Lutz Waszik. Dieser hatte auch schon eine kleine Liste mit dem Team der nächsten Saison mitgebracht. Darauf standen die bekannten Namen, welche bereits einen Vertrag für die nächste Saison in der Tasche haben: Bitti, Mehlo, Renn, Schmidt, Sobi, Podzus, Göhli, Franke, Chudzik, Süsse, und als Neuzugang Christian Fröhlich. Bei Toni Ananiew und Peer Kluge sieht es stark nach einem Wechsel aus, wobei durch ihre laufenden Verträge noch Geld in die himmelblauen Kassen kommt. Kujat wird den CFC ablösefrei verlassen. Mit den Spielern Tetzner, Holetschek und Podunavac gibt es momentan Verhandlungen, wobei gerade Tetzner für die Offensivabteilung von Karkuth gewünscht wird. Als weitere Neuzugänge sind Hiemann / Wolfsburg und Bergner / Nürnberg im Gespräch. Zum leidigen Thema Jendrossek meinte der Präsident, das mit Fröhlich ein Spieler verpflichtet wurde, der diese Position besser ausfüllt und noch dazu durch seine Beidfüssigkeit variabel eingesetzt werden kann. Auch an einer Rückholaktion von Izuagha / Wehen hat der CFC kein Interesse, da hier Bitti und Franke für diese Position vorgesehen sind. Auf die Frage, warum die Himmelblauen in ihrer halbjährigen Vorbereitungszeit nicht mehr als einen Neuzugang vorweisen können, erklärte der Präsident plausibel, das zwar viele Spieler beobachtet wurden - und diese aber erst jetzt, zum Saisonende, sich selbst neu orientierten und somit Vertragsabschlüsse erst jetzt zustande kommen würden. Für die neue Saison werden noch ein Mittelfeldspieler und ein Stürmer gesucht.
Ein anders großes Problem beschrieb der Präsident im Verkauf von "Altlasten". Ausser dem Verkauf von Skela, Krupnikovic und Ivankovic hat der CFC immer noch Spieler auf der Gehaltsliste, die die zur Verfügung stehenden Gelder für Neueinkäufe negativ beeinflussen. Erinnert sei hierbei an die Herren Avdic und Dittgen und die nigerianischen Ballkünstler. Überhaupt habe der Präsident den Verein nicht in einer gesunden finanziellen Lage übernommen. Ausführungen dazu soll es auf der Mitgliederversammlung am 22. Mai geben. Durch die bisherigen Verkäufe und die noch zu erwartenden Transfereinnahmen sei aber ein solider finanzieller Rahmen für die nächste Saison gegeben.
Fragen nach seiner Doppelfunktion als Manager und Präsident beantwortete Waszik gelassen, und bat darum, ihn einfach an seinen Ergebnissen zu messen. Das von den Chemnitzer Medien immer wieder hochstilisierte Thema soll auch auf der CFC-Mitgliederversammlung angesprochen werden. Eine Prognose für die nächste Saison ließ sich Waszik nicht entlocken, gab aber als Marschrichtung die Plätze 1 bis 6 an das Team vor.

Am Rande des Stammtisches wurde weiterhin bekannt, das sich in der Familie Karkuth über Nachwuchs gefreut werden Kann. Dirk und Silvia sind in Gelsenkirchen Eltern eines Sohnes namens David geworden. Herzlichen Glückwunsch.

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