CFC stellt Konzept für die Zukunft vor

19.03.2001, 13:06 Uhr | 949 Aufrufe
Das Konzept für die Zukunft der Himmelblauen Die CFC-Führung hat am letzten Freitag auf der Pressekonferenz ihr Konzept für die Zukunft des Vereins vorgestellt.

In dem vierseitigen Papier werden, ausgehend von der aktuellen sportlichen und finanziellen Situation, vom Vorstand beschlossene Maßnahmen beschrieben, die es dem Club ermöglichen sollen, ".. bereits in den nächsten zwei Jahren wieder um den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu kämpfen".

Jetzt muß es dem Verein nur noch gelingen, die hehren Ziele auch in die Tat umzusetzen. Denn Papier ist bekanntlich geduldig...

Nachfolgend das Konzept im Wortlaut:

1) Ausgangssituation

Der Aufstieg des CFC 1999 in die 2. Bundesliga hat den Stellenwert des Fußballes für die Region verdeutlicht. Die gegenwärtigen Ergebnisse und der Tabellenstand sind derzeit nicht dazu angetan, eine "Aufbruchstimmung" zu erzeugen. Der frühe Zeitpunkt des möglichen Planungsbeginns für die Regionalliga verschaffen jedoch einen Zeitvorsprung gegenüber anderen evtl. Mitabsteigern aus der 2.Bundesliga.

a) finanzielle Situation

Mit gesicherten Femsehgeldem des DFB in Höhe von jährlich ca. 6 Mio DM konnte in der Saison 2000/2001 ein Vereinsetat von ca. 11 Mio DM abgesichert werden - untersetzt von Sponsorengeldern und Zuschauereinnahmen einer fußballbegeisterten Region.

b) personelle Situation

Mit den Neuverpflichtungen zu Saisonbeginn und im Laufe der Saison ist ein Profikader von zeitweise ca. 32 Spielern entstanden, der selbst für Zweitligaverhältnisse überdimensionale Formen angenommen hat. Über 2 Mio DM wurden in der 1. Halbserie für Neuverpflichtungen gegenüber anderen Vereinen und Vertragsverlängerungen aufgewendet.


2) Perspektive/Ziele/Pläne

a) sportlich

Nachdem die Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga in den vergangenen zwei Jahren sowohl der Stadt als auch der Region verdeutlicht hat, welche Bedeutung der Fußball genießt, ist es für den Verein die wichtigste Aufgabe, die Profimannschaft kurzfristig (in der kommenden Saison) wieder zu Erfolgen zu führen und bereits in den nächsten zwei Jahren wieder um den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu kämpfen. Während Mannschaften, welche im Spielbetrieb der Regionalliga stehen, den aktuellen Spielerkader lediglich punktuell ergänzen bzw. austauschen müssen, steht der CFC vor der Aufgabe, einen vollständigen Neuaufbau zu organisieren. Diese Situation wird dadurch erheblich erschwert, mehr als 10 Spieler Verträge für die Regionalliga haben und diese mit überdurchschnittlichen Gehältern dotiert sind. Im Gegensatz zum Neuaufbau im Jahr 1996 nach dem damaligen Abstieg steht dem Verein heute ein Kader mit hohem Altersdurchschnitt und kaum Spielern im mittleren Fußballalter zwischen 25 und 28 Jahren zur Verfügung.

Es gilt daher für die sportliche Leitung (Dirk Karkuth und Matthias Schulz) und das Management, sehr kurzfristig das Korsett der Stammformation aus erfahrenen Spielern zu bilden, ergänzt durch jüngere, dem Verein angehörende Spieler und durch gezielte Neuverpflichtungen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu einer leistungsfähigen und vor allem motivierten Mannschaft und Einheit zu formen. Der Mannschaftskader, der für die kommende Saison zusammengesetzt wird, muß dem taktischen Anforderungsprofil der sportlichen Leitung entsprechen. Als Kadergröße sind 16 Stammspieler sowie 6 Nachwuchsspieler vorgesehen.

Die sportliche Leitung und das Management des Vereins führen derzeit Vertragsverhandlungen mit Spielern des CFC und möglichen Neuzugängen. Erste Optionen gegenüber leistungsstarken Spielern wurden bereits vom Verein gezogen (Sobiech, Podszus).

b) finanziell

Der dem Verein für die kommende Saison zur Verfügung stehende Haushalt von ca. 4-5 Mio DM läßt das Ziel des sofortigen Wiederaufstieges in die 2. Bundesliga nicht zu. Die materielle Sicherstellung ist aufgrund der stark zurückgehenden Fernsehgelder (von 6 Mio DM auf ca. 700.000 DM) durch erhöhte Anstrengungen bei der Bestandspflege und Neugewinnung von Sponsoren und Kooperationspartnem zu sehen. Wie auch in der Vergangenheit ist es unser Ziel und Wunsch, mit unserem breiten Sponsorenfundament der Wirtschaftsregion Chemnitz die Grundlage dafür zu finden.

Im Zusammenwirken des Vereinspräsidiums und der Marketing GmbH wird kurz- bzw. mittelfristig angestrebt, einen oder mehrere überregionale Sponsoren /Kooperationspartner für den Verein zu binden. Erste Gespräche mit überregionalen Großsponsoren werden derzeit geführt. Des weiteren gilt es, eine Marketingkonzeption des CFC mittelfristig zu entwickeln.

Die auf sehr hohem Niveau stattfindenden Sponsorenveranstaltungen sind auch in den kommenden Monaten und Jahren beizubehalten, insbesondere um das zum Teil verlorengegangene Vertrauen in den Verein und seine Führung wiederzugewinnen.

Es ist wohltuend festzustellen, daß langjährige Sponsoren und Kooperationspartner wie envia, Einsiedler Brauhaus, Stadtwerke Chemnitz AG, Erdgas Südsachsen sowie Diadora als Ausrüster auch in der kommenden Saison mit dem CFC zusammenarbeiten möchten. Die bis zum heutigen Tag vertraglich gesicherten Sponsorenverträge, ohne die o. g., haben bereits für die kommende Saison einen Umfang von ca. 700.000 DM.


3) Vereinsnachwuchs

Die Beispiele der Vergangenheit, wie Rico Steinmann, Michael Ballack, Peer Kluge, lngo Hertzsch etc. sowie die Talente der Gegenwart, wie Tobias Becker, Rick Neugebauer (DFB-Auswahl C-Jugend), zeigen die Bedeutung einer kontinuierlichen und erfolgreichen Nachwuchsarbeit des CFC auf sowohl die A und B-Jugendmannschaften sowie ein Großteil der Juniorenmannschaften belegen derzeit Spitzenpositionen in der jeweils höchstmöglichen Spielklasse.

Die materiellen und strukturellen Bedingungen für eine erfolgreiche sportliche Arbeit im Nachwuchsbereich sind nach den Maßstäben des DFB für "Leistungszentren" bei den Clubs der Bundesliga (!) gemäß § 5 der Lizenzierungsordnung in den Sportstätten, also im Jugendstadion "Neubauemweg" und im "Sportforum", gegeben. Es wird trotz des Abstieges der Bundesligamannschaft in die Regionalliga eine eigenständige Amateurabteilung im Sinne eines Profitcenters geben. Diese wird abgesichert durch eine eigenständige und möglichst komplexe Etatplanung, koordiniert mit der Jahresfinanzplanung des Vereins. Es ist außerdem eine stärkere Verzahnung mit dem Sponsorenpool und dem Förderverein durchzusetzen. Neben den bestmöglichsten Plazierungen aller Mannschaften ist über einen sehr guten Ausbildungsstand der einzelnen Spieler eine hohe Zahl von Berufungen in diverse Auswahlmannschaften Ziel des CFC. Nur so kann mittelfristig die Integration von Leistungsträgem in die Profimannschaft gesichert werden.


4) Scoutingsystem

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wird bereits seit Beginn der Rückrunde eine intensive Sichtung junger, talentierter Spieler im Raum der neuen Bundesländer und nach gezielten Auswahlkriterien bundesweit durchgeführt. Die im Vorfeld ausgewählten Potentiale verschiedener Altersstufen werden erfaßt, permanent aktualisiert und beobachtet. Im Rahmen angestrebter Kooperationen mit Vereinen der 1. und 2. Bundesliga ist geplant, deren Talente, die nicht zur Stammformation der ersten Mannschaft gehören und deren Vereine über keine Regionalligamannschaft verfügen, Spielpraxis in dieser Spielklasse zu ermöglichen.

Zur personellen Absicherung des in Entwicklung befindlichen Scoutingsystems werden ältere und verdiente Spieler des CFC herangezogen sowie überregionale Beziehungen zur Zuarbeit relevanter Informationen aufgebaut.


5) Organisation der Geschäftsstelle

Nach dem Auszug der CFC-Marketing GmbH im Herbst des Jahres 2000 aus dem Sportforum in die Augustusburger Straße 9/11 laufen bereits seit Februar bauliche Veränderungen im Tribünengebäude des Sportforums. Die räumliche Neuordnung der Geschäftsstelle sowie die personelle Um- und Neubesetzung als auch klare Abgrenzungen der Aufgabengebiete aller beschäftigten Mitarbeiter soll insbesondere im Umfeld des Vereins verbesserte Organisationsabläufe sicherstellen (Kartenbestellung etc.).

Unterzeichnet wurde das Papier von CFC-Präsident Lutz Waszik, Vizepräsident Dr. Eberhard Langer, dem Schatzmeister Thomas Keussen, sowie den Präsidiumsmitgliedern Karsten Fluhr und Uwe Barthel.

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