Zimmermann-Show statt Machbarkeitsstudie

22.03.2012, 06:01 Uhr | 808 Aufrufe
Radiomann Gerd Zimmermann als Wortfuehrer der Gespraechsrunde Mit der Frage „Chemnitzer Fußball in der Bundesliga - machbar oder eine Phan- tasie?“ lud der Chemnitzer Lions Club am Mittwoch- abend ins Restaurant des Flemming-Krankenhauses zur Gesprächsserie „Talk im Turm“. Geladen waren CFC- Vorstandschef Dr. Mathias Hänel, CFC-Cheftrainer Gerd Schädlich und MDR-Sport- reporter Gerd Zimmermann. Gerd Schädlich aber schi- ckte Ex-CFC-Trainer Christoph Franke als Ersatz- mann, da der CFC-Trainer in Regensburg das 3:0 des kommenden Gegners aus Osnabrück beobachtete. Durch dieses Ergebnis hat der CFC nun endgültig mit dem Relegationsrang punktemäßig gleichgezogen und die Frage des Abends bekam noch ein wenig mehr Gewicht.

Doch genau diese Machbarkeitsstudie zur (2.) Bundesliga in Chemnitz führte Moderator Uwe Kreißig (Öffentlichkeitsarbeit Klinikum Chemnitz) nicht mit den Gästen. Stattdessen entwickelte sich eine muntere Plauderei über Fußball im Allgemeinen und den CFC im etwas Speziellerem. Bisweilen nahm das Gespräch auch philosophische Züge an, so bei der Frage, warum keine andere Sportart so populär sei, wie Fußball? „Fußball ist ein Drama in 90 Minuten, wie es auch Goethe oder Schiller nicht besser hätten schreiben können. Schauen Sie nur auf die Pokalpartie Fürth gegen Dortmund von gestern Abend.“, erläuterte Zimmermann und holte weiter aus, dass Fußball auch das Ventil der Gesellschaft sei. „Wo sonst kann der Betriebsdirektor auch mal - Du Rindvieh mit der Fahne! - brüllen…?“. Bevor sich Zimmermann als engagierter Kritiker des Leipziger Fußballmodels zeigte, durfte Dr. Hänel zumindest kurz vom Stadion erzählen. Neuigkeiten gab es da für die CFC-Fanschar nicht. Nur beim Thema Garbuschewski ließ Hänel die Zuschauerohren spitzen: „Was heute zum Garbuschewski-Wechsel in der Presse stand, ist so nicht ganz korrekt, ich möchte das aber auch nicht weiter kommentieren.“ Heile Welt scheint also zwischen Fußballchemnitz und –düsseldorf weiterhin nicht zu herrschen.
Bevor am Schluss dann Christoph Franke sogar noch kurz auf seine neugeborenen Kaninchen gelenkt wurde, entwickelte sich mehr und mehr eine Zimmermann-Show. Aber der Radiomann unterhielt nicht nur glänzend, sondern gab auch Denkanstöße: „Die nächsten 5 - 6 Wochen sind sehr wichtig. Chemnitz, jetzt müsst Ihr zusammenstehen!“ Und Zimmermann rief dazu auf eine große Werbekampange unter dem Slogan „Osterspaziergang in Himmelblau“ zu starten und noch heute Abend den Nachbar anzurufen, um ihn am Samstag mit ins Stadion zu schleifen – der Nachbar solle sehen, was er bisher in seinem Leben verpasst habe. Zimmermann fand auch mahnende Worte: „Chemnitzer, macht es nicht so wie die Dresdner. Die Dynamos haben nur Fehler gemacht.“ Denn wenn heute ein Spiel in Dresden stattfindet, da würde zuerst der Stadionbetreiber, dann SportFive als Vermarkter, dann die Stadt verdienen und falls noch was übrig wäre, das bekäme dann erst Dynamo, erklärte „Zimmi“.

Und so wurde es dann leider „nur“ ein gut unterhaltsamer Abend, der aber die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Doch vielleicht konnten mit Zimmermanns leidenschaftlichem Votum für den Fußball ein paar neue CFC-Zuschauer gewonnen werden. Denn im Publikum zeigten sich durchaus auch Zuhörer, die dem CFC weniger stark verbunden schienen. Einen Gewinner gab es in jedem Fall: Die von den Anwesenden gesammelten Spenden kommen der CFC-Blindenfußballmannschaft zu Gute.

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