CFC veräußert Immobilie an der Carolastraße
31.10.2013, 20:55 Uhr | 930 Aufrufe
Wie die Chemnitzer Freie Presse in dieser Woche zu berichten wusste, hat sich der CFC von seiner Immobilie an der Carolastraße (Hausnummer 5) getrennt. Das zuletzt leerstehende Objekt ist nach langjährigen Bemühen verkauft worden. Ein Investor hat lt. Freier Presse für das zentrumsnahe Gebäude 250.000 € auf den Tisch gelegt. Dies wollte Dr. Hänel aber nicht bestätigen: "Zur erzielten Summe geben wir keinen Kommentar ab", so der CFC-Vorstandsvorsitzende in der Zeitung.
Der Chemnitzer FC hatte das Gebäude nach der Wende käuflich erworben, da der damalige Präsident Werner Thomßen weitblickend meinte, daß der Verein durch derartiges Eigentum weitere Einnahmen (z.B. Miete) erzielen könne. In die oberen Räume zog im Jahr 1990 - aus dem Sportamtsgebäude an der Reichenhainer Straße kommend - die Geschäftsstelle des Clubs ein, im Erdgeschoß eröffnete nach entsprechenden Umbau das griechische Restaurant "Akropolis". 1991 kam als Mieter der Sächsische Fußballverband (SFV) hinzu, der an der Carolastraße bis 2011 (Umzug nach Leipzig) seine Geschäftsstelle betrieb.
Aber die Dinge liefen nicht wie erhofft. Das "Akropolis" schloß seine Pforten, neue Betreiber wurden gesucht und gefunden - insgesamt gab es vier verschiedene Lokalbetreiber, den letzten Versuch unternahm das israelische Restaurant "Shalom" (bis 2012). Auch der CFC selbst zog sich zurück. 1998 legte CFC-Präsident Lutz Waszik fest, daß die Geschäftsstelle ins Sportforum zurückkehrt. Grund war die große Distanz zur ersten Mannschaft. Wegen jedem Gespräch, jeder Klärung musste extra ins Sportforum gefahren werden. Deswegen zog die Geschäftsstelle in die heute noch genutzten Räumlichkeiten unter der Haupttribüne. 1999 zog die CFC-Marketing GmbH aus der Carolastraße aus und bezog ihr heutiges Domizil an der Augustusburger Straße.
Statt Thomßens Traum von Mieteinnahmen erwies sich die Immobilie immer mehr als Klotz am himmelblauen Bein. Sogar ein Darlehen musste bis zuletzt noch bedient werden, welches sich regelmäßig negativ auf die Jahresbilanz des Vereins auswirkte. Der bauliche Zustand des Gebäudes verschlechterte sich, es hätte investiert werden müssen - und das bei stets klammen himmelblauen Kassen. CFC-Geschäftsführer Sven-Uwe Kühn gegenüber der Freien Presse: "Es war für uns mit Aufwendungen verbunden, das Gebäude zu betreiben. Mit der Zeit hatte sich ein Investitionsstau gebildet." Laut Kühn sei der jetzt erfolgte Verkauf "positiv für den Verein". Wer die Immobilie erworben hat und künftig nutzen will, konnte die Freie Presse nicht aufklären.