Fan-Anzeige und CFC-Beschwerde gegen Schieri Kempkes

Selbst vier Tage nach dem skandalträchtigen Abstiegsgipfel in Lotte sind die Wogen um die Leistung von Schiedsrichter Benedikt Kempkes noch nicht geglättet. Im Gegenteil - es schaukelt sich noch einmal richtig hoch. Der Chemnitzer FC hat nämlich am Montag eine offizielle Beschwerde über die Schiedsrichterleistung von Herrn Kempkes beim DFB eingereicht. Sportdirektor Steffen Ziffert dazu auf der CFC-Homepage: "Die Leistung und die Entscheidungen des Schiedsrichters waren sehr unglücklich und zum Nachteil unserer Mannschaft. Dieses Verhalten und die Tatsache der vielen Fehlentscheidungen können wir nicht einfach so hinnehmen. Wir fordern eine Stellungnahme und die Aufarbeitung der Schiedsrichterleistung."

Kempkes hatte in Lotte einen Angriff des frei durchlaufenden Mlynikowski zurückgepfiffen, bei einem Foul an Baumgart nicht auf den Punkt gezeigt, CFC-Coach Bergner auf die Tribüne geschickt, und Frahn - der Kempkes auf ein Zeitspiel von Lotte hinwies - vom Platz gestellt. Auf dem Drittliga-Portal liga3-online.de kam Ex-Schieri Babak Rafati gleich auf vier Fehlentscheidungen des Zahnarztes aus Thür. Weil Daniel Frahn bei seiner Ampelkarte dem Schieri verbal und gestenreich Betrug unterstellte, schrieb dieser einen Extrabericht an den DFB. Das Sportgericht will den Stürmer nun mit zwei Spielen Sperre belegen - der Club hat diesem Urteil aber nicht zugestimmt.

Seinem Frust und Ärger über den Auftritt des Schiedsrichters machte sich CFC-Fan Jens Keller auf andere Weise Luft. Er stellte nach Informationen von TAG24 Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz. Diese muss nun über das weitere Vorgehen entscheiden, denn der vermeintliche Tatort liegt im westfälischen Lotte. Der 47-Jährige erinnerte sich dabei an die Affäre um Robert Hoyzer, von der damals auch der CFC betroffen war: "Ich möchte, dass der Auftritt von offizieller Seite beleuchtet wird. Spätestens seit dem Hoyzer-Skandal wissen wir, dass Manipulationen möglich sind."