Insolvenzverwalter Klaus Siemon stellt Konzept vor

25.04.2018, 09:15 Uhr | 1509 Aufrufe
Gestern stellte sich der vom Chemnitzer Amtsgericht bestellte Insolvenzverwalter Klaus Siemon zum ersten Mal im Presseraum des Stadions den versammelten Medien. Am 11. April hatte der Düsseldorfer sein Amt angetreten und fleißig alle Unterlagen in der Geschäftsstelle der Himmelblauen gesichtet. Auf der gestrigen Pressekonferenz sprach er im Beisein der beiden CFC-Vorstände Andreas Georgi und Thomas Uhlig über seine ersten Erkenntnisse, die Sanierungsaussichten und den weiteren Weg beim Insolvenzverfahren.

Siemon rechnet damit, dass das Insolvenzverfahren Anfang Juli eröffnet wird, Ende August möchte er den Gläubigern seine Zahlen und Vorstellungen bei einer Gläubigerversammlung übermitteln. Dort wird dann entschieden, ob der Geschäftsbetrieb fortgesetzt wird und ein Insolvenzplan erstellt wird. Bei den Insolvenzen des FSV Zwickau und des VFC Plauen, die Siemon vor Jahren betreute, lag die Insolvenzquote bei fünf Prozent. Im Oktober müssten die Gläubiger dann dem Insolvenzplan zustimmen. Laut Siemon ist dies der wichtigste Punkt im ganzen Verfahren, erst dann steht fest, wie es beim CFC wirklich weitergeht. Mit der Bestätigung des Insolvenzplans und der Aufhebung des Verfahrens wäre dann in den letzten beiden Monaten des Jahres zu rechnen. Laut Siemon ist durch die Insolvenzgeldvorfinanzierung zunächst sichergestellt, dass der Spiel- und Geschäftsbetrieb fortgesetzt werden kann. Konkret bedeutet dies, dass seit dem 1. April die Agentur für Arbeit bis einschließlich 30. Juni Löhne und Gehälter (bis max. 5800 Euro) übernimmt, und damit ebenfalls zum Gläubiger wird.

Zu hohe Gehälter oder zu hohe Kosten beim Betrieb des neuen Stadions hat Siemon aber nicht als Ursache der Insolvenz ausgemacht. "Das Budget zu Beginn der Saison hätte eigentlich für Stadion und Kader reichen sollen. Ich bin der Auffassung, dass die Einnahmen nicht ausreichend waren und deshalb konnte es nicht abgedeckt werden", wird der Insolvenzverwalter beim MDR zitiert. Nach seiner Meinung liegt die finanzielle Schieflage im Vertragsverhältnis mit dem Vermarkter Infront begründet, wodurch der Verein in seiner "rechtlichen und wirtschaftlichen Handlungsfreiheit sehr stark eingeschränkt gewesen" wurde. Mit einer Vertragslaufzeit bis 2032 und einer Provision in Höhe von 18% aller Werbeeinnahmen (selbst beim VIP-Ticket-Verkauf) wäre der Verein geknebelt worden. In Zukunft müsse der Club wieder eigenes Marketing betreiben, der Vertrag mit Infront soll aufgelöst werden. Weitere Vorschläge betreffen die Schaffung des Postens eines "Sportmanagers", der sportliche und kaufmännische Kompetenz vereint. Auch ein hauptamtlicher Pressesprecher sowie ein intensiver Kontakt mit der Stadt Chemnitz wäre zu empfehlen.

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