Spielbericht

6. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:3
SV Sandhausen
SV Sandhausen

Der himmelblaue Motor stottert weiter

von Andreas Schreiter

Auch im 3. Heimspiel der Saison ist der CFC nicht wirklich in Schwung gekommen. Im Gegenteil, gegen einen cleveren Gast aus Sandhausen setzte es am Ende ein völlig unnötige 1:3-Heimniederlage.

Knapp 3800 Zuschauer hatten sich bei bestem Fußballwetter auf der Fischerwiese eingefunden. Was sie geboten bekamen, war vor allem in Halbzeit 1 Fußballmagerkost von beiden Mannschaften. Der CFC agierte ängstlich und war offenbar vor allem darauf bedacht, ein frühes Gegentor zu verhindern. Dadurch blieben zwingende Offensivaktionen Mangelware. Die beste Chance für den Gastgeber hatte Garbuschewski, der das Gästetor mit einem strammen Distanzschuss jedoch auch nicht ernsthaft gefährden konnte. Dieser Schuss, sowie seine Freistöße waren das einzig halbwegs erwähnenswerte, was die Himmelblauen auf den Rasen "zauberten". Die Gäste aus der Kurpfalz waren jedoch nicht gefährlicher. Sie warteten auf Fehler des Gegners und versuchten durch gelegentliche Konter auf sich aufmerksam zu machen. Ihre beste Chance vergab Rohracker, der jedoch in Philipp Pentke seinen Meister fand. Folgerichtig ging es torlos in die Kabinen.

Nach der Pause ein ähnliches Bild: Chemnitz zwar etwas bemühter, jedoch immer noch ängstlich und oftmals zu langsam für den Gegner. Auch Sandhausen tat nicht viel fürs Spiel, konnte jedoch in Minute 55 mit der ersten Chance in Führung gehen. Danneberg nutzte eine missglückte Abwehraktion der Mann um Andreas Richter und brachte die Seinen mit einem Schuss von der Strafraumgrenze in Führung.

Was folgte war ein kurzer Schock und danach endlich mehr Feuer in den himmelblauen Angriffsbemühungen, unterstützt von einem positiv eingestellten Chemnitzer Publikum. Es gab erfreulicherweise mehr Anfeuerung als Pfiffe. Außerdem brachten die Einwechslungen von Dobry, Schlosser und Sträßer durchaus Impulse für das Offensivspiel. Durch hin und wieder schönen Angriffsfußball wurde die eine oder andere Chance erspielt, aber leider auch zum Teil kläglich vergeben. Bis zur 80. Minute... dann brachte Öztürk den eingewechselten Sträßer zu Fall und der Schiri pfiff zur Freude der Himmelblauen Strafstoß. Kapitän Richter nutzte die sich bietende Chance gewohnt sicher und glich aus. Doch anstatt danach den Punkt zu sichern und vielleicht ein wenig Schwung mitzunehmen, wollten die Mannen von Gerd Schädlich mehr. Das nutzen die Gäste eiskalt aus. Ein Konter verursachte Konfusion in der CFC-Deckung und Ulm nutzte diese zur erneuten, diesmal überraschenden und unverdienten Führung für Sandhausen (84.). Danach war die Luft beim Club raus und 3:1 für die Gäste von Löning – ein sehenswerter Volleyschuss nach abgewehrtem Eckball – manifestierte schließlich die 4. Niederlage im 6. Spiel für den CFC. Damit verbunden bleibt weiterhin in Platz in den Niederungen der Tabelle.

Fazit: Wieder konnte der CFC über weite Strecken mithalten, trat jedoch erneut mit zu wenig Selbstbewusstsein auf und ließ die fußballerische Qualität vermissen. Erneut unterlag man am Ende dennoch irgendwie unverdient nicht der besseren, sondern der routinierteren Mannschaft.

Wertung: 3,5 - mäßiges Niveau

Bester Himmelblauer: Tüting

Pressestimmen

Freie Presse

CFC rennt seinen eigenen Ansprüchen weiterhin hinterher

Spätestens seit dem Sonnabendnachmittag ist beim Chemnitzer FC die große Ernüchterung eingekehrt. "Uns muss es gelingen, am Ende der Saison drei Mannschaften hinter uns zu lassen", brachte es CFC-Trainer Gerd Schädlich nach der 1:3 (0:0)-Heimniederlage gegen den SV Sandhausen auf den Punkt. Willkommen im Abstiegskampf. Nur etwa 20 Minuten lang nach dem 0:1-Rückstand konnte seine Elf Drittliga-Tauglichkeit nachweisen. Alles andere war zu bieder, ausrechenbar und zu harmlos, um den Gegner in Gefahr zu bringen. Anstatt mit breiter Brust auf eigenem Platz aufzutrumpfen, wurde zu nervös und lethargisch agiert. "Wir wollten nicht wie in Unterhaching schon wieder frühzeitig in Rückstand geraten", begründete Carsten Sträßer die Spielweise der Himmelblauen. Der Mittelfeldspieler konnte sich zumindest auf die Fahnen schreiben, nach seiner Einwechslung für mehr Schwung bei den Gastgebern gesorgt zu haben. In der 79. Minute wurde er im Strafraum durch Öztürk nur durch ein Foul gestoppt. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Andreas Richter zum zwischenzeitlichen 1:1. Doch die Freude über diesen erfolgreichen Zwischenspurt währte nur kurz. Als der CFC auf das Siegtor drängte, wurde er zweimal durch Tore von Ulm (83.) und Löning (87.) klassisch ausgekontert, so dass der Aufsteiger erneut mit leeren Händen dastand. [..]

MDR-Online

Chemnitz bleibt erneut sieglos

[..] Gegen die technisch starken Gäste tat sich der CFC zwar lange schwer. Der Rückstand nach der Pause (54.) war jedoch der "Hallo-Wach"-Ruf für die Himmelblauen. Der CFC berannte nun das Gäste-Tor und kam in der Schlussphase durch einen Elfmeter sogar zum Ausgleich (80.). Die Freude der 3.700 Fans hielt jedoch nur kurz. In den letzten sieben Minuten kassierte das Team von CFC-Coach Schädlich noch zwei Tore.

Kicker-Online

Der SVS pirscht sich nach oben

[..] Der SVS begegnete den Chemnitzern in der Anfangsphase mit aggressivem Forechecking und unterband den Spielfluss der Hausherren so immer wieder geschickt. Folglich musste für den CFC eine Standard-Situation für die erste Torgelegenheit herhalten: Nach Garbuschewskis Freistoß vom linken Strafraumeck rauschte die Kugel am rechten Pfosten vorbei (12.). Die Schädlich-Elf mühte sich weiter im Vorwärtsgang. Die große Chance zur Führung bot sich indes den Gästen: Rohracker tauchte vor Pentke auf. Der Schlussmann der Himmelblauen verhinderte beim von Birk abgefälschten Schuss Rückstand jedoch reaktionsschnell (21.). [..] Zehn Minuten waren in Durchgang zwei absolviert, da ging Sandhausen in Front: Danneberg zeigte sich mit einem Schuss aus rund elf Metern dafür verantwortlich. Die Gastgeber antworteten an der heimischen Gellertstraße mit wütenden Angriffen. [..] Chemnitz drückte unbeirrt, erarbeitete sich weitere Möglichkeiten und wurde in der 80 Minute belohnt: Öztürk brachte Sträßer im Strafraum zu Fall. Kapitän Richter übernahm die Verantwortung und glich souverän vom Punkt aus. Die Schädlich-Truppe wollte mehr und beendete die Partie ohne Zähler: Ulm brachte die Nordbadener nach einem flott vorgetragenen Konter wieder in Führung, ehe SVS-Spielführer Löning nach einer Ecke per Volleyabnahme den Deckel draufmachte (84., 87.). [..]

Trainerstimmen

Gerd Schädlich (MDR-Online):
"In der ersten Halbzeit haben sich noch beide Mannschaften sehr neutralisiert. Wir sind mit dem Ziel aus der Kabine gekommen, zielstrebiger in die Spitze zu spielen, aber wir waren zu lethargisch wie vor dem 0:1. Danach sind wir aber aufgewacht, hatten gute Chancen, haben den Ausgleich markiert und ich dachte, wir können das Spiel noch komplett drehen. Wieder haben wir uns in der Defensive geschlagen und Sandhausen leichte Tore ermöglicht."

Gerd Dais (MDR-Online)
"Am Ende einer englischen Woche bin ich sehr zufrieden. Wir hatten defensiv gut gestanden und dem CFC wenige Chancen ermöglicht. Über die Rechtmäßigkeit über den Elfer bin ich noch unsicher, aber nach diesem Ausgleich hat meine Mannschaft ein sehr großes Kämpferherz und eine tolle Moral gezeigt und unterm Strich auch verdient gewonnen."

6. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Samstag, 20. August 2011, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 3.780
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)
Chemnitzer FC
T Pentke
A Bankert (68. Sträßer)
A Richter
A WachsmuthGelbe Karte
A BirkGelbe Karte
M WilkeGelbe Karte
M Peßolat (59. Schlosser)
M Garbuschewski
M Aydemir (59. Dobry)
S Tüting
S Förster

Trainer: Schädlich
SV Sandhausen
T Ischdonat
A Schulz
A Pischorn
A Halfar
A Danneberg
M Rohracker (70. Schauerte)
M Glibo
M BlachaGelbe Karte (78. Ulm)
M Kandziora (74. Öztürk)
S Sievers
S LöningGelbe Karte

Trainer: Dais
Tore
0:1 Danneberg (55.)
1:1 Richter (80./Foulelfer)
1:2 Ulm (84.)
1:3 Löning (87.)