Spielbericht

11. Spieltag - 3. Liga - Saison 2013/2014
Hallescher FC
Hallescher FC
2:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Farbenfrohes Duell endet mit Niederlage

von Pierre Schönfeld

Außer Spesen nichts gewesen. So ist das nüchterne Fazit nach den 90 Minuten von Halle. Wie schon in der vergangenen Saison ging der Gastgeber als Sieger vom Platz und wie im Februar im Schneegestöber dürften sich auch diesmal die Himmelblauen fragen warum sie am Ende als Gelackmeierte dastehen.

Doppelhalter- und Fahnenchoreo zu SpielbeginnDabei begann dieser Fussballsamstag im Grunde perfekt. Sonniges Wetter, über 10.000 Zuschauer, ein gut gefüllter und stimmungsvoller Gästeblock und ein offensiver CFC der von Beginn aufs Tempo drückte. Insbesondere die Abwehr der Köhler-Elf zeigte sich überfordert, wenn der Club schnell in die Spitze spielte. Und so ergaben sich beste Gelegenheiten für den CFC - so wie für den für Förster von Beginn an spielende Semmer, als er alleine vor Halles-Keeper Kleinheider auftauchte, doch dieser seinen Schuss noch zur Ecke ablenkte (7.). Ähnliches Spiel drei Minuten später, diesmal war es Fink, der knapp scheiterte. Der CFC war in dieser Phase klar dominierend, initiierte blitzschnelle Angriffe über die starken Außen Pfeffer und Garbuschewski und stürzte den HFC von der einen in die andere Verlegenheit. Erneut Fink hätte in der 23. Minute die Führung erzielen müssen, scheiterte aber an Kleinheider. Mitten in die Drangphase platzte dann ein Angriff der Hallenser über Furoholm, der das Laufduell gegen Bankert gewann und abzog - Penne hielt hervorragend doch gegen den Nachschuss von Bertram war er machtlos. Fink hatte nach Garbuschewski-Ecke den Ausgleich auf dem Schlappen, doch aus Nahdistanz schoss er über den Hallenser Kasten. Wenige Minuten später mussten unsere Jungs den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Gorgia vernaschte Bankert, zog nach innen und knallte das Leder in die Maschen (33.). Der HFC war nun endgültig obenauf, hätte durchaus noch ein, zwei Tore nachlegen können (Bertram, Furuholm).

Die zweite Halbzeit sah einen CFC, der versuchte das Blatt noch zu wenden. Die Bemühungen waren zunächst von Erfolg gekrönt - Kegel wurde im Strafraum gefoult, Schiri Gräfe zeigte auf den Punkt. Fink verwandelte gewohnt sicher (57.). Hoffnung kam bei den ca. 1000 mitgereisten Clubfans auf. Diese wurde verstärkt, weil der HFC sich selber dezimierte. Erst war es der eingewechselte Lindenhahn, der Stenzel mit dem Ellenbogen niederstreckte (81.), dann senste der ebenfalls eingewechselte Schick den gerade erst gesund gewordenen Kolja Pusch gnadenlos um (83.). Beide male gab es zu Recht glatt rot. Den numerischen Vorteil wussten unsere Jungs allerdings nicht zu nutzen. Anstatt das Spiel breit zu machen, geduldig auf die sich zwangsläufig ergebende Lücke zu warten, wurden die Bälle blind nach vorne in den Strafraum geschlagen, was es den Hallensern, die noch dazu alle Schauspielregister zogen, einfach machte, den Vorsprung über die Runden zu bringen. Am Ende blieb es bei dem einen Tor für den CFC und einer mehr als vermeidbaren Niederlage.

Fazit: 14 Punkte aus 11 Spielen, nur drei Siege in dieser Saison - der CFC läuft weiter seinem Anspruch hinterher. Die Probleme sind dabei offensichtlich - die Defensive macht zu viele Fehler (Bankert, Conrad) und vorne fehlt die Effizienz (Semmer, Fink). Zudem agierte die Mannschaft in den zehn Minuten in Überzahl kopflos und ohne jegliches Konzept. Nur die erste halbe Stunde als der CFC ein richtig gutes Spiel aufzog macht Hoffnung für die nächsten Aufgaben.

Noch ein Wort zum Auftreten der Polizei nach dem Spiel. Hat man grundsätzlich Verständnis dafür, dass die Fanlager getrennt werden sollen und so gewisse Abgangswege nicht passiert werden dürfen so ist unbegreiflich, warum man die himmelblauen Fans auf den Weg zu ihren Autos ohne sichtlichen Grund blockiert und einzelne Fangruppen von Bereitschaftspolizisten in provokanter und aggressiver Art und Weise eingekesselt werden. Dass bei einem solchen Auftreten Auseinandersetzungen vorprogrammiert sind, dürfte klar sein. Ganz schwache Leistung, liebe Hallenser Polizei!

Wertung: 2,5

Beste Himmelblaue: Pentke, Pfeffer, Garbuschewski

Spielerstimmen

Anton Fink, CFC (Freie Presse):
"Ich kam mir vor wie im falschen Film. Erst kriegen wir die Dinger nicht rein und dann liegen wir plötzlich zur Halbzeit mit 0:2 hinten."

Trainerstimmen

Sven Köhler (MDR-Online):
"Der CFC war anfangs aktiver. Wir bewiesen im Spiel nach vorn eine hohe Zielstrebigkeit. Das zeigten beide Tore. Das Tor von Andy Gogia war nicht so einfach zu erzielen, aber er hat es überragend gemacht. Der CFC spielte dann in der 2. Halbzeit auch sehr druckvoll. Mit den beiden Roten Karten haben wir uns selbst geschwächt. Das erste Foul von Toni Lindenhahn sah ich nicht so dramatisch, es war in der Rückwärtsbewegung. Die zweite Rote Karte gegen Robert Schick war einfach nur dumm. Ein Unentschieden wäre dem Spielverlauf gerecht gewesen."

Gerd Schädlich (MDR-Online)
"Die Zuschauer haben heute eine spannende und rasante Partei gesehen. Wir haben unsere 30-minütige Überlegenheit in der Anfangsphase nicht genutzt, bewiesen nach dem Rückstand aber Moral und haben in der 2. Halbzeit um den möglichen Punkt gekämpft. Die Mannschaft hat alles versucht. Das 2:1 für den HFC ist etwas glücklich, aber es entscheiden im Fußball eben die Tore und nicht die Ecken- oder Freistoßquoten. Wir haben aus unseren Chancen zu wenig gemacht."

11. Spieltag - 3. Liga - Saison 2013/2014
Samstag, 28. September 2013, 14:00 Uhr
erdgas-Arena, Halle
Zuschauer: 10.008
Schiedsrichter: Gräfe
Hallescher FC
T Kleinheider
A Brügmann
A Kojola
A Franke
A ZiebigGelbe Karte
M Brandt
M A. Müller (72. Zeiger)
M Schmidt (63. LindenhahnRote Karte)
M Gogia
M Bertram (72. SchickRote Karte)
S Furuholm

Trainer: Köhler
Chemnitzer FC
T Pentke
A Conrad (71. Landeka)
A Cinar
A Bankert
A Stenzel
M Hensel
M KegelGelbe Karte (75. Pusch)
M Pfeffer
M Garbuschewski
S Fink
S Semmer (58. Förster)

Trainer: Schädlich
Tore
1:0 Bertram (24.)
2:0 Gogia (33.)
2:1 Fink (57./Foulelfer)

Besondere Vorkommnisse:
Rote Karte für Lindenhahn (81.)
Rote Karte für Schick (83.)