Spielbericht

33. Spieltag - 3. Liga - Saison 2014/2015
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
2:1
FC Rot-Weiß Erfurt
FC Rot-Weiß Erfurt

Wenn´s läuft, dann läuft´s…

von Erik Büttner

Der Chemnitzer FC bleibt in der Erfolgsspur. Gegen den angeschlagenen FC Rot-Weiß Erfurt gelang den Himmelblauen ein letztendlich verdienter 2:1-Sieg. Nur das Knacken der 100.000-Zuschauer-Marke gelang mit 7.077 Besuchern noch nicht.

CFC-Trainer Karsten Heine schickt seine Erfolgself von Münster mit zwei Änderungen auf den Platz: Marc Endres und Dan-Patrick Poggenberg kehren auf ihre Stammpositionen zurück. Dafür müssen Stefano Cincotta und Nils Röseler wieder auf der Bank Platz nehmen.

Chemnitz kommt in den ersten Minuten besser als die Gäste ins Spiel, die nach ihrer Serie von sechs Niederlagen zunächst auf Sicherheit bedacht sind. Die Himmelblauen bemühen sich um druckvolles Spiel und setzen durch einen Distanzschuss von Fabian Stenzel (12.) eine erste Duftmarke; Philipp Klewin im Erfurter Tor pariert jedoch den Ball gut. Danach spielt sich die Partie mehr und mehr im Mittelfeld ab und das auch, weil Erfurt und insbesondere Sebastian Tyrala jeden Luftzug nutzt, um sich am Boden zu wälzen und Schiedsrichter Franz Bokop fein mitspielt. Das zerstört jeden Spielfluss und passt den Gästen gut ins Konzept. Die Rot-Weißen reißen nach etwa einer halben Stunde die Partie an sich und stressen die CFC-Abwehr nun gehörig. Aydin (31.) und zweimal Brandstetter (40., 45.) prüfen Philipp Pentke. Der aber zeigt sein ganzes Können und verhindert mit guten Paraden einen möglichen Rückstand. Chemnitz kann man vorwerfen, dass es im Vergleich zum Dresden-Spiel weniger Konsequenz, Druck und Aggressivität an den Tag legt. Die Folge sind viele ungenaue Zuspiele, die letztlich kaum Tormöglichkeiten entstehen lassen. Da Erfurt aber über weite Strecken mit den gleichen Problemen kämpft, geht es folgerichtig mit 0:0 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel zeigt Erfurt zunächst, dass es hier in Chemnitz noch was vor hat. Doch der CFC hält dem Druck stand und erzielt fast aus dem Nichts die Führung: Fink bedient Türpitz, der sucht den Abschluss, Klewin lässt prallen und Löning staubt überlegt ab (51.). Es steht 1:0 für den CFC, zu diesem Zeitpunkt schon etwas glücklich.

Das Tor nimmt etwas Druck von der Heimmannschaft, doch Erfurt bleibt am Ball. In der 60. Minute sieht sich die CFC-Verteidigung mit einem Konter von RWE konfrontiert, doch Tyrala spielt den Ball ungenau, so dass Endres klären kann. Der Ball aber landet wieder in den Reihen der Thüringer bei Czichos, doch von Fink bedrängt verstolpert er, Fink und Löning spurten auf‘s Erfurter Tor, Erfurts Klewin macht einen falschen Schritt, was Fink nutzt und eiskalt ins kurze Ecke einschiebt (61.). Dieses 2:0 ist dann auch ein Wirkungstreffer gegen die Erfurter Moral. Chemnitz hält das Spiel und den Gegner nun in der Hand und hat durch Löning (65.) und Fink (77.) weitere Tormöglichkeiten. Erfurt aber trifft durch Simon Brandstetter das leere Chemnitzer Tor nicht (73.) – die Partie scheint entschieden. Doch dann foult Kevin Conrad den in den Strafraum gespurteten Palacios-Martinez und es gibt berechtigter Weise Elfmeter für Erfurt. Czichos verwandelt (90.) und es kommt noch mal richtig Stress in die Partie. Doch am Ende bleibt es ein kurzes Strohfeuer, die drei Punkte blieben in Chemnitz.

Am Ende fällt der Sieg nicht unverdient aus, weil Chemnitz einfach aus seinen Chancen mehr machte und damit in Halbzeit zwei die Partie weitgehend kontrollieren konnte. In Halbzeit eins ließ sich der CFC die Partie aus der Hand nehmen, weil die letzte Konsequenz fehlte. Hier liegt noch Potential für die restlichen Spielen der Saison. Denn auch wenn es nur noch um die Platzierung in der Tabelle geht, mit nur 95% Leitung gewinnt man kein Spiel. Aber die Partie hat auch gezeigt, wenn es läuft, dann läuft es einfach. Das Hinspiel, als es andersherum lief, ist der beste Beweis.

Wertung: 3,0 (Heimsieg mit Steigerungspotential)

Beste Himmelblaue: Pentke, Fink

Trainerstimmen

Christian Preußer (RWE) bei MDR-Online:
"Es ist schwer nach diesem Spiel eine sachliche Analyse zu finden, besonders nach der siebten Niederlage. Wir haben alles versucht, den Bock heute umzustoßen, hatten riesige Torchancen und bekommen dann ganz kuriose Gegentore. Symptomatisch dafür ist die Szene vor dem 2:0, wo wir es nicht schaffen, einen guten Konter zum Ausgleich zu fahren, und bekommen stattdessen das zweite Tor. Es ist echt schwierig in dieser Situation und man grübelt, warum gerade uns das passiert. Trotz allem wollen wir nächste Woche gegen Bielefeld den Bock umstoßen."

Karsten Heine (CFC) bei MDR-Online:
"Erfurt hat vor allem in der ersten Halbzeit gezeigt, wie viel Potenzial die Mannschaft hat. Wir hatten große Schwierigkeiten und keine einzige torreife Situation im ersten Abschnitt. Aktuell haben wir das Glück, dass wir kleine Fehler des Gegners in Tore ummünzen können. Auch wenn uns heute etwas die Kompaktheit der letzten Spiele gefehlt hat und wir bis zum Schluss zittern mussten, nehmen wir die drei Punkte sehr gerne mit."

33. Spieltag - 3. Liga - Saison 2014/2015
Samstag, 18. April 2015, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 7.077
Schiedsrichter: Bokop (Vechta)
Chemnitzer FC
T Pentke
A Scheffel
A Endres
A Conrad
A Poggenberg
M Stenzel
M Danneberg
M TürpitzGelbe Karte (85. Mauersberger)
M Ofosu (76. CincottaGelbe Karte)
S Löning (72. Ziereis)
S Fink

Trainer: Heine
FC Rot-Weiß Erfurt
T Klewin
A OdakGelbe Karte
A Kleineheismann
A Czichos
A Eichmeier
M WiegelGelbe Karte
M Tyrala (81. Baumgarten)
M Judt (20. Möhwald)
M Aydin
S Brandstetter
S KammlottGelbe Karte (69. Palacios-Martinez)

Trainer: Preußer
Tore
1:0 Löning (50.)
2:0 Fink (60.)
2:1 Czichos (89./Foulelfer)