Die Unentschiedenkönige
von Lenny
Der Chemnitzer FC ist mit einem Punkt aus dem Paradies zurückgekehrt. Gegen den FC Carl-Zeiss Jena spielten die Himmelblauen 1:1-Unentschieden. Vor 3.107 Zuschauern im sich im Umbau befindenden Ernst-Abbe-Sportfeld hatte Kircicek mit seinem zweiten Saisontreffer für die Halbzeitführung gesorgt, nach dem Seitenwechsel traf Oesterhelweg via Freistoß sehenswert zum Ausgleich. Der CFC, für den es das sechste Remis in dieser Saison darstellte, bleibt damit auf dem neunten und der FCC auf dem vierten Platz.
Blackout Vidovic, Elfmeterkiller Jakubov
Im Vergleich zum 5:2-Heimsieg gegen Germania Halberstadt tauschte CFC-Trainer Daniel Berlinski seine Startformation auf einer Position aus. Schimmel spielte Grym und als Rechtsverteidiger. Während Keller und Zickert nach ihren Verletzungen zumindest wieder auf der Bank saßen, kam für Köhler ein Einsatz noch zu früh. Nach zwei Minuten hatte Vidovic einen katastrophalen Aussetzer, so riss der erfahrene Innenverteidiger aus unerklärlichen Gründen seinen Gegenspieler Oesterhelweg zu Boden. Schiedsrichter Daniel Köppen aus Nichel bliebt gar nichts anderes übrig, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Dort legte sich Wolfram den Ball zurecht und schob diesen in die Arme von Jakubov, der damit die Seinigen im Spiel hielt. Für den 32-Jährigen war es bereits der zweite gehaltene Elfmeter in dieser Spielzeit.
FCC ist feldüberlegen, CFC macht aber das Tor
In der Folgezeit blieben die Gastgeber feldüberlegen, allerdings dauert es bis zur 25. Minute, ehe es die nächste gute Gelegenheit gab. Bergmann brachte den Ball ebenfalls nicht am sehr gut aufgelegten himmelblauen Schlussmann vorbei. Zehn Minuten später traf Top-Torjäger Eisele den Ball nicht richtig, sodass der Ball am Tor vorbeikullerte. Die Himmelblauen waren bis dato ausschließlich nach Standardsituationen gefährlich. Ein Pagliuca-Kopfball wurde nach einer Walther-Ecke unmittelbar vor der Linie geklärt. In der 38. Minute hatte Caciel nach feiner Einzelaktion die zweite Torgelegenheit. Die dritte schlug dann im Kasten des FC Carl-Zeiss Jena ein. Kircicek traf zur etwas überraschenden Pausenführung, die Vorlage lieferte Schimmel. Die Heimfans quittierten die gezeigte Leistung mit Pfiffen, die 80 himmelblauen Schlachtenbummler im Gästesektor wieder waren hocherfreut. Im Vorfeld hatten die „Ultras Chemnitz 1999“ aufgrund der 3G+-Regel, welcher der FC Carl-Zeiss Jena anwendet, an einen Boykott appelliert. Die Ultras der Thüringer – die „Horda Azzuro“ – kritisieren seit Sommer die Beschränkungen und treten deswegen weder bei Heim- noch bei Auswärtsspielen auf. In der heimischen Südkurve hängen deswegen keine Ultra- und Fanclubfahnen am Zaun, sondern einzig das Spruchband: „Für diese Farben aufzulaufen, muss wieder Ehre und Verantwortung bedeuten. Beweist in jeder Minute, dass ihr es verstanden habt. Auf geht's!“
Ex-Chemnitzer mit Sonntagsschuss
Nach dem Seitenwechsel blieb der Spielverlauf identisch: Jena wollte den Ausgleich erzielen, Chemnitz verteidigte eisern die Führung – und das über weite Strecken ziemlich stabil. Denn echte Chancen waren für die Gastgeber Mangelware. Und wenn es aus dem Spiel nicht gelingt, dann müssen Freistöße her. Einen fragwürdigen gab es in der 77. Minute: Oesterhelweg zirkelte diesen aus 25 Meter überragend in den Winkel. Der FCC war damit wieder back in business und hatte zwei durch Stauffer die nächste Chance, sein Schuss streifte knapp am Winkel vorbei. Am Ende blieb es bei der gerechten Punkteteilung im Paradies.
Tolle Aktion der Thüringer
Der FC Carl-Zeiss Jena hat das Spiel gegen den Chemnitzer FC genutzt, um im Rahmen des Brustkrebsmonats Oktober ein farbiges Zeichen für die Brustkrebsvorsorge zu setzen. Die Thüringer liefen in pinken Trikots mit dem Schriftzug „Gib auf Dich Acht“ auf. „Gesundheitsvorsorge ist wichtig, und das Aufmerksammachen und Sensibilisieren natürlich auch“, betonte Chris Förster, Geschäftsführer des FC Carl-Zeiss Jena. Ziel der Aktion, welche vom Hauptsponsor „Kassenärztliche Vereinigung“ unterstützt wird, ist es, dass mehr Frauen eine Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen. Denn je eher Brustkrebs diagnostiziert werden kann, desto höher sind die Heilungschancen.
Wertung: 3,5
Bester Himmelblauer: Jakubov
Pressestimmen
mdr.deOesterhelwegs Traumfreistoß rettet Jena einen Punkt gegen Chemnitz[..] Chemnitz versuchte es zumeist über schnelle Gegenstöße und konnte sich nur selten gezielt nach vorne kombinieren. Nach einer Ecke hatte Jena Glück, dass ein Kopfball von Kilian Pagliuca einen Meter vor der Linie geklärt werden konnte (24.). Im direkten Gegenzug konnte sich Chemnitz erneut bei seinem Keeper Jakubov bedanken, der eine Direktabnahme von Bergmann aus acht Metern mit einer tollen Parade zur Ecke klärte. Jena kombinierte weiterhin sehr gefällig und die Gäste standen defensiv. Kurz vor der Pause wurde der Spielverlauf dann auf den Kopf gestellt. Nach einer Flanke von Felix Schimmel von der rechten Seite stand Furkan Kircicek am Fünfer völlig blank und beförderte den Ball ohne Gegenwehr per Direktabnahme ins Tor (42.). [..]
freiepresse.deChemnitzer FC hält Unentschieden gegen Jena[..] Beide Mannschaften hatten auf dem Rasen ihre Betriebstemperatur noch gar nicht richtig erreicht, als die Emotionen bereits hochkochten. Zwei Minuten waren gespielt, als der Jenaer Maximilian Oesterhelweg mit Jovan Vidovic im Strafraum Karussell fuhr und vom Chemnitzer Verteidiger umgerissen wurde. Über den Strafstoßpfiff wunderte sich niemand. Maximilian Wolfram lief aus elf Metern an, doch Jakub Jakubov im Chemnitzer Kasten verhinderte mit einer starken Parade den Treffer. "Großer Dank an unseren Torwart! Mit einem frühen Rückstand wäre es für uns sehr schwer geworden", sagte CFC-Cheftrainer Daniel Berlinski. [..]
tag24.deRemis in Jena! CFC kann Kircicek-Führung nicht über die Zeit retten[..] Die Chemnitzer verteidigten das 1:0 bis weit in die zweite Halbzeit hinein mit Glück und Geschick. Als Lukas Aigner den Ball mit dem Oberarm zur Ecke abwehrte, hätte Köppen erneut auf den Punkt zeigen können. Dieses Mal blieb die Pfeife stumm (48.). [..] In der 71. Minute nahm Matti Langer, von 2018 bis 2020 beim CFC, den rechten Arm zur Hilfe, um den Ball zu klären. Auch hier kam kein Elfmeterpfiff. Dann prüfte der aufgerückte Tim Campulka Torwart Müller (73.). Eine von ganz wenigen Offensivaktionen der Chemnitzer, die in der 77. Minute den Ausgleich kassierten. Oesterhelweg platzierte den direkten Freistoß aus 25 Metern Entfernung zentraler Position im linken oberen Eck. Da gab es für Jakubov nichts zu halten. [..]
blick.deCFC: Punkteteilung im Paradies!Der Chemnitzer FC hat am Reformationstag beim FC Carl-Zeiss Jena einen Punkt geholt. Vor 3.107 Zuschauern im Ernst-Abbe-Sportfeld erzielte Kircicek vor der Pause den Führungstreffer für die Sachsen, Oesterhelweg glich in der 77. Minute via Freistoß zum 1:1-Endstand aus. Der CFC bleibt damit auf dem neunten und der FCC auf dem vierten Platz. [..] An der 3G+-Regelung kritisiert der Südkurve-Rat unter anderem auch den Umgang mit Gästefans, da es für sie vor Ort "keine günstigeren oder durch den eigenen Verein subventionierte Pool-Testungen" angeboten werden. Ein Grund, weshalb die Gästezahlen bei den Traditionsduellen gegen den BFC (200 Fans) und Cottbus (100 Fans) äußert überschaubar ausfielen. Und auch gegen den Chemnitzer FC änderte sich daran nichts. Denn die "Ultras Chemnitz" appellierten im Vorfeld der Partie im Paradies zu einem Boykott, somit standen letztlich nur 80 Himmelblaue im Gästeblock.
Spielerstimmen
Lukas Aigner (CFC) bei tag24.de:"Wenn man den gesamten Spielverlauf sieht, muss man mit dem Punkt zufrieden sein. Wir haben bis zum Ende alles rausgehauen. Die Moral stimmt, jeder kämpft für den anderen. Schade, dass wir es nicht schaffen, so ein Spiel mit 1:0 nach Hause zu bringen."
Furkan Kircicek (CFC) bei tag24.de:"Schade, dass wir uns nicht mit drei Punkten belohnen konnten. Wir haben es gegen den Ball sehr gut gemacht, haben alles gegeben, jeder ist in die Zweikämpfe reingesprungen. Für mich sind es deshalb zwei verlorene Punkte."
Trainerstimmen
Daniel Berlinski (CFC) bei mdr.de:"Wir sind enttäuscht. Wenn jetzt eins, zwei Stunden vergangen sind, können wir mit dem Punkt leben, wenn man auf den Spielverlauf blickt. Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, aber es hätte auch schlimmer für uns ausgehen können, weil wir nach zwei Minuten einen Elfmeter gegen uns hatten. Wir sind durch ein schön herausgespieltes Tor in Führung gegangen. Klar hatte Jena viel Ballbesitz, aber das war vor dem Spiel unser Plan. Umso bitterer ist es, dass durch eine Standardsituation - die aus meiner Sicht kein Foul war - der Ausgleich fällt."
Andreas Platz (FCC) bei mdr.de:"Wir haben es wieder verpasst, in der ersten Halbzeit ein Tor zu machen. Dann haben wir den Faden verloren und bekommen so ein Gegentor. Damit haben wir den Gegner aufgebaut. Das ist echt bitter, weil einfach mehr drin war. In der zweiten Halbzeit war es dann ein Kampfakt, das Tor zu erzwingen. Mehr war aber nicht drin, das muss man ehrlich so sagen."