Vorbericht

17. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
ZFC Meuselwitz
ZFC Meuselwitz
1:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Start in die Frühjahrsrunde mit einem Spitzenspiel beim Mitfavoriten in Lauerstellung...

von Timo Görner & Erik Büttner

...denn der ZFC aus Meuselwitz galt vor der Saison als Kandidat für einen der vorderen Plätze und hat die Tabellenspitze noch in Sichtweite. Für den CFC ist die Partie die Chance die Ost-Thüringer am Sonntag weiter auf Abstand zu halten.

Der ZFC in dieser Saison bislang:
Die Meuselwitzer spielen wieder oben mit. Nach 8 Spielen stand erst 1 Niederlage zu Buche (CFC 2:3), nach Runde 6 wurde die bislang beste Platzierung erreicht (2.). Eine kalte Dusche folgte mit dem 1:6-Heimdebakel gegen einen bis dato eher mittelprächtigen VFC Plauen und der zweiten Heimniederlage in Folge 2 Wochen später (Bautzen 0:2). Magerkost gab es zwischendurch auf Reisen (Zwickau 0:0). Der Anschluss auf Rang 1 war verloren (8 Punkte), die Thüringer wurden teilweise schon abgeschrieben. Doch die Meuselwitzer bewiesen Moral und nahmen den folgenden 4 Gegner jeweils alle 3 Zähler ab, wobei die Kontrahenten nicht unbedingt zu den Spitzenmannschaften der Liga gehören (Jena II./Erfurt II./Dessau/Halberstadt). Den nächsten Rückschlag musste der ZFC in Auerbach einstecken (1:3). Nach 16 absolvierten Spielen steht Meuselwitz im Vergleich zur „Nachholspiel Bereinigten Vorjahrestabelle“ deutlich besser dar. Statt 23 Zähler holte man diesmal 30 und ist 4 Ränge weiter oben (4.) platziert. Bemerkenswert ist die Auswärtsstärke (bestes Kollektiv). 5 von 8 Begegnungen wurden gewonnen, nur 7 Tore kassiert. Besondere Achtungszeichen stehen dabei hinter den Siegen in Halle und Eilenburg (jeweils 1:0). Zu Hause wurde eine noch bessere Ausgangsposition für die Restrückrunde vergeben, 5 Teams sind bisher besser. Hier lieferte man aber ein Highlight (FC Sachsen 3:1). In Offensive (21) wie Defensive (19) reicht der ZFC nicht an die absolute Spitze heran. Denkt man an die starke Rückrunde der abgelaufenen Saison darf in Meuselwitz gehofft werden. Damals wurden noch mal 31 Punkte geholt, lediglich 2 Begegnungen verloren. Im Landespokal stehen die Thüringer im Halbfinale und treffen dort Ende März entweder auf Regionalligist Rot-Weiß Erfurt oder Landesligist Heiligenstadt.

Verlierer der Saison bislang:
Marco Eckstein (32) hat seinen Stammplatz im Tor nach den ersten 4 Spielen an Oliver Dix (27) verloren. Tom Schilling (25/Abwehr) als interner Neuzugang (II. Mannschaft) schaffte nicht den Sprung in die 1. Mannschaft, gleiches gilt für Offensiv-Allrounder Michael Schmidt (21). Falk Terjek (30/Mittelfeld) zog sich in der Saisonvorbereitung einen Kreuzbandriss zu und fiel für die komplette Hinrunde aus. Er steht nicht mehr im Kader für die Frühjahrsrunde. Pavel Sedlacek (30/Angriff) musste aus beruflichen Gründen kürzer treten und verärgerte die Vereinsführung mit seinem Abgang zur Winterpause aufgrund der zwangsläufigen Rückstufung auf die Ersatzbank.

Gewinner der Saison bislang:
Neuzugang Steven Sonnenberg (23/Spvgg. Bayern Hof) konnte sich einen Stammplatz erkämpfen (7 Tore). Rene Weinert (21/Angriff) als Nachwuchshoffnung kam gegen Ende der Herbstrunde immer besser zurecht. Trainer Ulrich Oevermann (50) darf ebenfalls als einer der Gewinner dieser Halbserie genannt werden.

Delegierungen seit dem Hinspiel:
Es gab Bewegung in der Winterpause, 6 gingen und 3 kamen. Überraschend war der plötzliche Abgang von Routinier Holm Pinder (35/Abwehr) in die Landesliga (Schmölln). Er soll Juli 2007 beim ZFC in die Nachwuchsabteilung einsteigen. Mit ihm ging Stürmer Mario Weiß (35), der allerdings 2006/2007 kaum eine Rolle spielte (4 Spiele). Verlassen hat den ZFC in der Winterpause auch der Tscheche Pavel Sedlacek (30/Angriff), der in dieser Saison bis dato nur als „Joker“ agierte (2 Tore). Er ging zu Verbandsligist Hettstedt. Sascha Rode (18/Mittelfeld) zog es nach Pößneck, mit Falk Terjek (30/Mittelfeld) einen weiteren erfahrenen Spieler auch eine Etage tiefer (Laubegast 06). Ein weiterer Aktiver wurde in die Reserve geschickt.
Ganz interessant sind die Neuverpflichtungen. Patrick Hinze (21/Mittelfeld) kommt als Stammspieler der Nord-Staffel (Ludwigsfelde), Sebastian Mees (25/Abwehr) als Stammkader aus Pößneck. Mit Robert Scannewin (21/Sturm) holte der ZFC ein „schwieriges Talent“ von Regionalligist Dynamo Dresden (1 Kurzeinsatz), das dort wegen „fehlender Einsatzbereitschaft“ von Norbert Meier ausgemustert wurde. Ihn wollte eigentlich der finanziell zu klamme FSV Zwickau.

Der Trainer:
Ulrich Oevermann (50) wurde als Ex-Trainer von Abstiegskandidat Pößneck und Nachfolger des jahrelang erfolgreichen Damian Halata vor der Saison hier und da durchaus skeptisch im Umfeld gesehen. Er kann aber bislang voll zufrieden sein. Sein Vertrag wurde vor wenigen Tagen erst vorzeitig bis Juli 2008 verlängert. Unterstützt wird er von Co-Trainer Andreas Brieger (39).

Die Mannschaft / Leistungsträger:
Nummer 1 im Tor ist Oliver Dix (27). In der Abwehr sind Mike Baumann (34), Mirko Kotowski (26) sowie Martin Bronec (33) gesetzt. Alle standen dabei übrigens in allen 16 Punktspielen über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Im Mittelfeld bilden Matthias Großmann (31), Raik Hildebrandt (20), Sven Dimter (27) das Gerüst, der Georgier Irakli Gemazashvili (29) zählte in der Schlussphase der Herbstrunde nicht mehr zum Stamm. Mit Patrick Hinze (21) will hier einer der Neuzugänge nach der Winterpause angreifen. Im Angriff konnte sich Steven Sonnenberg (23) mit ordentlicher Quote (14 Spiele/7 Tore) etablieren. Ihm folgt in der internen Rangliste Sebastian Miltzow (28/4 Tore). Mit René Weinert (21) kämpfte sich hier ein noch junger Spieler in der Endphase 2006 in die Anfangsformationen, auch wenn dieser noch auf den ersten Torerfolg wartet. Bleibt abzuwarten, ob sich Robert Scannewin als Verstärkung erweisen kann.
21 Spieler umfasst mittlerweile der Kader des ZFC, der mit gut 26 Jahren im Schnitt neben dem FC Sachsen und Bautzen die älteste Mannschaft stellt. Mit den Abgängen von Pinder (35), Weiß (35) Terjek (30) und Sedlacek (30) hat man aber - wenn auch nicht ganz freiwillig - die geplante schrittweise Verjüngung eingeleitet. Neben den „alten Hasen“ drängen jetzt auch Spieler wie Hinze, Scannewin, Weinert in den Stammkader, den man als sehr solide einschätzen kann.

Das Umfeld:
Der ZFC war ehrgeizig genug, um diesmal beim DFB die Lizenz für die Regionalliga zu beantragen. 1,3 Mio. EUR werden für die Dritte Liga als Etat veranschlagt. Damit wäre man beim derzeitigen Niveau in der Nord-Staffel oberhalb der Oberliga am Ende der Fahnenstange und wirtschaftlich gesehen klarer Außenseiter. Der aktuelle Hauptsponsor hat bereits ein verbessertes Engagement zugesagt. Man hofft dort auf 1.800 Besucher im Schnitt, was beim momentanen ganz ordentlichen Zuspruch von 1.178 pro Spiel recht realistisch kalkuliert ist. Den größten Andrang erlebte Meuselwitz gegen Ligafavorit FC Sachsen mit 3.348 Fußballfreunden. Überdurchschnittlich auch noch der Zustrom gegen die Spitzenteams aus Cottbus (1.200) und Plauen (1.300). Den Tiefpunkt bildete das Bautzen-Spiel (449). Gegen den CFC dürfte man bei gutem Wetter angesichts der aktuellen sportlichen Situation mit wohl 750 bis 800 ZFC-Fans rechnen. Die heimische "Bluechip“-Arena erlebt im Rahmen der Aufstiegspläne einige Veränderungen. Das bisherige Fassungsvermögen von offiziell 3.964 Zuschauern reicht dem DFB wie bekannt so nicht aus, 5.000 werden mindestens gefordert. Die Nordtribüne soll um 500 weitere Stehplätze erweitert werden und eventuell auch über die gesamte Seitenlänge reichen. Geplant ist hier auch eine komplette Überdachung. Eine weitere Tribüne mit Sitzplätzen auf der Gegenseite möchte man auch noch hinzufügen. Dazu kommen notwendige Erweiterungen der Parkplätze (220 zusätzlich), Sanierungen von Sozialtrakt und weitere Arbeitsplätze für Journalisten. Beim ZFC ist viel in Bewegung, das Ziel „Regionalliga“ klar vor Augen. Im Fußball ist halt vieles, wenn auch nicht immer alles möglich...

Das Stadion

Die Geschichte der bluechip-Arena beginnt 1953 als „Glaserkuppe Zipsendorf“ mit 2 Fußballspielen zur Stadionweihe. Bereits ein Jahr zuvor war das Hauptgebäude zum Teil aus Abbruchsteinen aus Dörfern, die der Braunkohle weichen mussten, errichtet worden. Vor allem am Ende der DDR aber verlotterte der Platz immer mehr.
Erst nach der Wende ging es aufwärts. Die Stadt und der IT-Händler bluechip stellten Mittel zur Verfügung, damit der Platz wieder spielbereit gemacht werden konnte. Auch der zum Areal gehörende Hartplatz wurde auf Vordermann gebracht.
2002 ging dann in Meuselwitz richtig die Post ab. Zunächst bekam der Trainingsplatz eine Schönheitskur und eine Bewässerungsanlage. Zeitgleich wurde der Kunstrasenplatz gebaut und die Sanierung des Hauptgebäudes startete. Im Frühjahr 2003 begann dann auch der komplette Neubau des Hauptplatzes. Rund ein Jahr, am 23. Juli 2004 konnte das renovierte Stadion vor 2800 Zuschauern mit einem Spiel gegen Energie Cottbus (0:3) erneut eingeweiht werden. Passend dazu war der Hausherr ZFC Meuselwitz ein paar Wochen zuvor in die Oberliga aufgestiegen. Für insgesamt 3,3 Mio. EUR war das gesamte Meuselwitzer Sportareal umgebaut worden. Etwas mehr als 800.000 EUR musste der ZFC davon selbst aufbringen, die Rest steuerten Fördermittel des Landes Thüringen bei. Was entstanden ist, kann sich sehen lassen: Ein moderner Hauptplatz mit knapp 4000 Plätzen, davon 2900 zum stehen und 1064 unüberdachten Sitzschalen.
Und Meuselwitz hat weiter Pläne: Im Sommer diesen Jahres soll die Nordtribüne (Samsung-Tribüne) inkl. Stehplätze und der Trainerbereich überdacht werden. Damit will sich die kleine Ostthüringische Stadt vor allem für die in Aussicht stehende U17-EM im Jahr 2009 rüsten. Aber auch die Regionalliga hat der ZFC ja noch im Auge. Dafür müssten dann u.a. auch ein Flutlicht her. Aber da sollte für die emsigen Meuselwitzer nicht das Problem sein...

Die Route

Die erste Auswärtsfahrt nach der laaangen Winterpause steht an und die ist erst mal zur Wiedergewöhnung eine recht kurze. Es geht in das gerade einmal rund 60 km entfernte Meuselwitz. Die Reise beginnt in Chemnitz und führt zunächst auf der neu gebauten A72 Richtung Leipzig. Ab der Anschlussstelle Niederfrohna geht es dann weiter auf der B95. Die düst man dann bis hinter die Ortschaft Dolsenhain entlang. Bevor es dann nach Frohburg hinein geht, biegt man kommend aus einem Wald links auf die B7 Richtung Altenburg ab. Dort kommt man aber nie an, denn dort, wo die B7 auf die B93 einbiegt, fährt man einfach über die B93 hinweg weiter geradeaus auf Meuselwitz zu. Über Gerstenberg und Wintersdorf kommt man dann auf der Luckaer Straße nach Meuselwitz hinein. An der ersten Ampel biegt man dann rechts auf die B180 ab. Auf der geht es in Richtung Zeitz dann ein paar 100m gerade aus. Nach dem links eine Straße halblinks abgezweigt hat, geht es bald rechts in die Ernst-Grube-Straße hinein – ein Schild und eventuelle Einweiser zeigen den Weg.
Parkplätze gibt es ein paar um das Stadion herum. Am besten lässt man aber sein Auto irgendwo in erlaubten Zonen im Ort stehen und läuft dann ein paar Meter...

Entfernung: ca. 60 km – geschätzte Fahrzeit: Ca. 1h – empfohlener Start ab Chemnitz: Ca. 12 bis 12:30 Uhr
17. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
Sonntag, 25. Februar 2007, 14:00 Uhr
Bluechip-Arena, Meuselwitz
Zuschauer: 2.957
Schiedsrichter: Cyrklaff (Neuhausen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

ZFC Meuselwitz Chemnitzer FC
4Tabellenposition2
30
16
1,9
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
35
16
2,2
9 (56,3%)
4 (25,0%)
Siege
Niederlagen
11 (68,8%)
3 (18,8%)
21 : 19
1,3 : 1,2
Tore
Tore pro Spiel
27 : 11
1,7 : 0,7
3:1 gegen FC Sachsen Leipzig (H), SV Dessau 05 (A)Höchster Sieg5:0 gegen VfB 09 Pößneck (A)
1:6 gegen VFC Plauen (H)Höchste Niederlage0:2 gegen Hallescher FC (A)
s-S-s-S-nDie letzten Spieleu-S-s-S-S
keineAktuelle Serien4 Siege in Folge
5 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele11003:2
Heimspiele11003:2
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele11003:2
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2006/2007Oberliga Nordost-Süd2. SpieltagChemnitzer FC - ZFC Meuselwitz3:2 (1:0)