Vorbericht

29. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Rot-Weiß Essen
Rot-Weiß Essen
3:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Zwei Vereine, deren Wege und Ziele sich geändert haben und der wandelnde Albtraum des CFC an der Essener Hafenstraße ...

von Timo Görner (Vorschau) & Erik Büttner (Reisetipps)

... denn zum einen ist das Thema "Aufstieg" für die Himmelblauen mehr oder weniger erledigt und nur bei einem Sieg in Essen zuzüglich eines eigenen brillanten Endspurts und weiterer Patzer der Konkurrenz diskutabel, während die Rot-Weißen aus dem Pott nach wie vor dick im Geschäft sind. Zum anderen spielt die Schulz-Truppe auch gegen eine Art "wandelnder CFC-Killer" in Person von Achim Weber, dessen Dienste sich die Westfalen vor wenigen Wochen sicherten. Man erinnere sich an das Zweitligaspiel November 1999 an der Gellertstraße beim 3:3 gegen den VfL Bochum, als Weber zweimal Toni Ananiev düpierte, mal zum eigentlich vorentscheidenden 0:2, dann zur zwischenzeitlichen 3:2-Führung für den damaligen Erstligaabsteiger. Im Rückspiel bei der 1:5-Klatsche im Bochumer "Ruhrstadion" ballerte Weber auch gleich 2 mal in die himmelblaue Kiste. Und als Tristesse und Frust bei den himmelblauen Fanatikern vorige "Seuchen-Saison" wieder mal ihren Höhepunkt erreicht hatten, erzielte Weber vor nicht mal 3.000 frierenden und klappernden Zusehern beim Nachholspiel den Siegtreffer zum 1:0, allerdings wieder für seinen alten Verein aus Oberhausen. Der VfL Bochum bzw. speziell sein von ihm kritisierter Coach Ralf "Katze" Zumdick legten nach diversen Querelen aus sportlichen Gründen nach der Hinrunde keinen Wert mehr auf die Dienste eines der Leistungsträger beim Wiederaufstieg ins Oberhaus.
Weber ist also immer sehr torlaunig wenn es gegen den CFC geht und somit besteht wohl auch für den Samstag Alarmstufe 1 bei dessen Einsatz. Diesmal soll er Rot-Weiß Essen zum Aufstieg schießen, wenn auch "nur in die 2. Bundesliga". Beim SC Rot-Weiß aus dem nur offiziell 13 km entfernten Oberhausen wurde Weber in der Hinrunde, der für Oberhausen bis dato enttäuschenden Saison, fristlos gefeuert, weil er und/oder der Ex-Geißbock Carsten Baumann angeblich RWO-Präsident Hermann Schulz "das Toupet vom Kopf hauen wollte." Eigentlich eher im Spaß geäußert oder auch nicht (so genau weiß das irgendwie keiner), jedenfalls ging Weber gerichtlich gegen die ziemlich umstrittene Kündigung vor, so dass vor einem deutschen Gericht die Frage ganz ernsthaft stand, ob "Schulz nun ein künstliche Haarteil habe oder nicht, was dieser bestreitet.".

Den eigentlichen Anstoß zu dieser unfreiwilligen Demission gab der unvergleichliche Dragoslach Stepanowitz[tm], da dieser "den Kader verkleinern wollte". Vermutlich damit für sein Gehalt noch was über bleibt. Der serbokroatische Schautänzer ist mittlerweile ebenfalls nicht mehr in Oberhausen aktiv und hat das Zepter Aleks Ristic übergeben, der ja mittlerweile das Ziel Klassenerhalt wieder ernsthaft anpeilen kann. Das aber mal nur am Rande zur Person Achim Weber, welcher bei seinem Einstand in Krefeld-Uerdingen vergangene Woche beim erreichten 1:1 – Remis sogleich mal ein Törchen zum Besten gab.

Die ambitionierten Essener stehen am Samstag vermutlich unter einem nicht unerheblichen Druck, die Chancen auf die Fleischtöpfe der 2. Bundesliga mit einem Dreier zu wahren. Auch hier wird immer wieder kolportiert, dass man sich ein weiteres Jahr Regionalliga auf dem jetzigen Level nicht mehr leisten kann, zumal die Lizenz vor dieser Saison durch die Querelen mit Kölmels "Sportwelt" eh schon gefährdet war. Angesichts dessen stimmen die letzten Spiele den zahlreichen Rot-Weißen Anhang in der größten Stadt im Ruhrgebiet eher wieder skeptisch und sorgen für eine gerade brachiale Erwartungshaltung am Wochenende. Aus den letzten 3 Spielen gab es lediglich 1 mageren Zähler und speziell die 0:1–Heimpleite vor 14 Tagen gegen einen direkten Mitkonkurrenten (Lübeck) war enttäuschend. Grund genug, sich mal den Saisonverlauf nach dem 0:5-Debakel am 14.10.2001 an der Gellertstraße beleuchtend zu Gemüte zu führen. Nach diesem Fünferpack u. a. durch die Herren Krieg und Rolleder bei seinem Stammelf-Debüt, lag man durchaus weiter im Soll, auch wenn man mit 21 zu 25 Zählern als Tabellendritter ein kleines Loch zu den Aufstiegsrängen hatte reißen lassen müssen, aber hier gilt die alte sächsische Fußballerweisheit : "De Saisong iss noch lang, gann noch viel bassirn !".
Es waren ja immerhin noch 22 Spieltage mit rechnerisch möglichen 66 Punkten zu absolvieren. In den folgenden 3 Spielen entledigte man sich schließlich den anstehenden Pflichtaufgaben gegen sog. "Gurkentruppen" des Dresdner SC (3:0/H), Fortuna Köln (1:0/A) und letztendlich SC Paderborn 07 (2:1/H). Damit war man nach 15 Spieltagen dort, wo man sich am liebsten sieht: Platz 2 und AUFSTIEG! Und dass als bis dato beste Auswärtsmannschaft mit schon 5 Siegen in 7 Spielen und nur 2 Niederlagen, wobei speziell das 3:0 beim VfB Lübeck oder das 3:1 in Magdeburg beeindruckend erspielt wurden. Auf der anderen Seite blieb die erwartete Heimstärke im "Georg-Melches-Stadion" z. T. eher Makulatur, denn in den 8 Spielen bis zu diesem Zeitpunkt war man dort zwar ungeschlagen, hatte aber 4 mal bereits nur ein Remis gezeitigt und dies nicht unbedingt gegen "Hammertruppen" wie beim 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf, beim 3:3 gegen den ungeliebten SC Verl wie auch 0:0 jeweils gegen Osnabrück und Uerdingen. Übrigens spielte RWE damit exakt 4 mal in Folge zu Hause nur Unentschieden, dagegen standen aber die wichtigen Siege gegen Braunschweig beim 3:1 oder Wattenscheid beim 4:1. Schwer tat man sich also gegen eher schwächer eingeschätzte Mannschaften. Gegen den SC Preußen Münster (damals noch richtig dick im Abstiegssumpf als 16.) gab es dann Heimspiel Nr. 5 in Folge ohne Sieg und diesmal sogar die erste Niederlage. Dennoch konnte man nach dem Ende der offiziellen Hinrunde frohlocken, mit 31 Zählern lag man auf Platz 2; 3 Punkte hinter Eintracht Braunschweig. Dabei den einen Punkt Abzug bereits eingerechnet.RWE nach 17 Spielen auch weiterhin die beste Auswärtsmannschaft, zu Hause dagegen war man als 4. immerhin 6 Zähler schlechter als Klassenprimus Eintracht Braunschweig.

Die kurzzeitig verloren gegangene Heimstärke hat man dann aber zur Freude der treuen und zahlenmäßig starken Anhängerschaft gerade zu Hause wieder gefunden und so wurde gegen Kiel und Aue verdient, wenn auch knapp, mit jeweils 1:0 gewonnen. Der 1. FC Magdeburg blieb an der Hafenstraße ebenfalls ohne Punkte beim 1:4, allerdings reichte es gegen die Amateure von Bayer Leverkusen nur zu einem 1:1 und streng genommen (es war ein Nachholspiel am 19.03.2002), eingedenk der 0:1 – Heimniederlage gegen den VfB Lübeck vor knapp 14 Tagen, der Niederlage in Osnabrück beim 1:2 und des 1:1 in Uerdingen gegen die 05er sind die Rot-Weißen somit seit 4 Spielen sieglos.
Mit der Niederlage in Osnabrück am 26. Spieltag wurde auch die bislang beste Serie dieser Saison abrupt beendet, denn RWE blieb vom 18. bis 25. Spieltag ungeschlagen, zeitigte 5 Dreier in den 8 Spielen, darunter als Bonmot quasi das 2:0 bei der SG Wattenscheid 09. Somit durfte man sich nach 25 Spieltagen erstmals in dieser Saison vom RWE-Anhang "Spitzenreiter!" inbrünstig bebrüllt lassen, denn genau das war die Mannschaft von Harry Pleß zu diesem Zeitpunkt, wenn auch nur 3 Zähler vom "Blechplatz 3" entfernt, aber immerhin (das Nachholspiel gegen die U21 von Leverkusen eingerechnet).
Es schloss sich nun aber die kleine Negativserie der letzten 3 Spiele an, wodurch die glänzende Ausgangsposition erst mal dahin ist und die Kollegen aus Lübeck und Braunschweig wieder feixen dürfen. Schwachpunkt der Ruhrpott-Ballkünstler ist nach wie vor erstaunlicherweise die Heimbilanz, denn mit 26 Zählern aus 14 Spielen liegt man hinter den Konkurrenten aus Norddeutschland, sogar der VfL Osnabrück und der CFC liegen da besser im Rennen. 50 % der Heimspiele konnten dabei nicht siegreich gestaltet werden (7 Siege, 5 Remis, 2 Niederlagen). Macht z. B. gegenüber Braunschweig 7 Zähler Minus. Jeweils 3 Punkte weniger als Lübeck und Wattenscheid, die sich zu Hause auch schon diverse Ausrutscher geleistet haben, die man nicht unbedingt erwarten durfte. 5 weniger übrigens als der CFC.

Dennoch stimmt die sportliche Leistung insgesamt wohl an der Hafenstraße bei einer Mannschaft, die in der vorangegangenen Saison erst am allerletzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt machen konnte und zudem um die Regionalliga-Zugehörigkeit auf wirtschaftlichem Gebiet bangen musste. Einen großen Anteil am sportlichen Verlauf bzw. am "Aufschwung West" hat ohne Frage der Coach in Gestalt von „Harry Hirsch" Pleß (Insider-Joke für Otto-Fans, ist übrigens auch sein Spitzname) nebst Co-Trainer Michael "Luschi" Lusch (dem einen oder anderen noch aus seiner Dortmunder Zeit als Spieler bekannt), der bereits Wochen vor dem Ende der vorigen Saison auf der Wunschliste der Essener Chefs stand und sich seine ersten Meriten als Trainer im DDR-Nachwuchsbereich der A- und B-Jugend verdiente, dazu aus Fürstenberg/Havel stammt, also ein waschechter "Ossi" ;). 12 Neuzugänge stießen zum Kader der Regionalliga-Mannschaft 2001/2002, insgesamt verließen auch 12 Spieler den Verein, also ein durchaus beachtlicher Schnitt im Kader. Bekanntester dabei sicherlich der Ex-Magdeburger und Ex-BFC Dynamo-Kicker Heiko Bonan, der vor der Saison vom Zwangsabsteiger SV Wilhelmshaven an die Hafenstrasse kam und bereits Erstligaerfahrung in Karlsruhe und Bochum sammeln konnte. Der mittlerweile 36-jährige absolvierte dabei alle 28 Spiele dieser Saison und erzielte 2 Treffer. Der ebenfalls routinierte und auch erstligaerfahrene Andreas Fischer (HSV, Leverkusen) kam verletzungsbedingt erst zu 18 Spielen (im Hinspiel nicht mit dabei), konnte sich dabei allerdings schon 3 mal als Torschütze feiern lassen. Beide sollten am Samstag gegen den CFC mit auflaufen. Ebenfalls vom SV Wilhelmshaven kam "Fischer II" mit Sven zum SC Rot-Weiß, dieser erwies sich ebenfalls als sehr guter Griff und absolvierte wie sein Teamgefährte Bonan alle 28 Saisonspiele und erzielte als Mann im Mittelfeld bislang 1 Törchen. Ebenfalls neu im Mittelfeld war Sebastian Hahn vom Insolvenzverein BFC Dynamo nach Essen gekommen, der mit 14 Einsätzen (davon 9 komplett über 90 min.) bislang aber den richtigen Durchbruch noch nicht geschafft hat und im Hinspiel schon nach 35 min. nach dem schnellen 0:2-Rückstand durch den Angreifer Ulf Raschke ersetzt wurde. Hahn (27) verfügt übrigens ebenfalls über Erstligaerfahrung (18 Spiele, Rostock und Uerdingen). Kam zuletzt allerdings verletzungsbedingt nicht zum Einsatz, wohl auch nicht am Samstag. Torben Tutas kam vor der Saison von Pleß’ Ex-Verein Lüneburger SK und zu 23 Einsätzen, also durchaus auch ein Neuzugang, der sich durchsetzen konnte.

Im Angriff erhoffte man sich beim SC RWE durch die Herren Ricardo Baich (auch wieder vom Lüneburger SK), Maak Komade (Ghana) sowie Sebastian Wojcik (SV Wilhelmshaven) neue positive Impulse neben den "Alteingesessenen" Ulf Raschke und dem Ex-Schalker Sascha Wolf. Baich durften aufgrund von Verletzungsproblemen bislang "nur" in 17 Spielen seine Künste darbieten – davon erst 3 mal über 90 min., wo er 6 mal traf, also keine all zu schlechte Quote. Zuletzt kam "Super-Richy" gegen den 1. FC Magdeburg zu einem Torerfolg beim desaströsen 5:1 aus Sicht der Anhaltiner. Baich zählte zuletzt regelmäßig zur Anfangsformation und sollte im Gegensatz zum Hinspiel diesmal von Anfang an dabei sein. Wojcik bestritt 23 Spiele mit 2 Toren, davon allerdings auch erst 5 über 90 min. und galt bislang eher als "Joker", für ihn dürfte sich das nach dem Wechsel von Achim Weber an die Hafenstrasse nur unwesentlich ändern bzw. verbessern. Keine wichtige Rolle spielt bislang Komade bei erst 5 Kurzeinsätzen, immerhin konnte er da schon 1 mal ins "Schwarze" treffen. Die restlichen Neuzugänge spielen mittlerweile keine Rolle mehr und haben den Verein ohne Einsätze z. T. schon wieder verlassen, oder kicken bei der Reserve von Rot-Weiß in der fünftklassigen Landesliga Niederrhein Staffel I. RWE hat also im Angriff mit Baich, Wolf, Weber sowie Wojcik durchaus ein breites Stürmer-Angebot vorhanden. Hinzu kommt natürlich auch noch Ulf Raschke, der bei 16 Einsätzen 5 mal traf, aber dennoch noch nicht endgültig den Durchbruch schaffte. Die Angriffsformation dürfte also wenn keine Verletzungen dazwischenfunken am Samstag lauten: Weber, Wolf(Baich).

Bislang bester Akteur im Angriff der schon erwähnte Ex-Schalker Sascha Wolf, der 1999 vom Hassrivalen der RWE-Fans zu Rot-Weiß kam, mittlerweile aber eine der anerkanntesten Spieler des Vereins sein dürfte. In seinen 21 Einsätzen ballerte Wolf 10 mal, 3 Treffer davon als "halber Hattrick" (Halbzeit war dazwischen beim 4:0 gegen die SG Wattenscheid 09 in der Hinrunde in Essen). Zuletzt durfte er gegen den 1. FCM beim 5:1 zum 3:0-Zwischenstand einschießen. Im Hinspiel war er nicht mit dabei. Herausragend des weiteren im Mittelfeld der Holländer Erwin Koen (seit 1999 im Verein, ehemals 1. SC Göttingen 05) mit 28 Einsätzen und 7 Toren sowie natürlich im Tor Christoph Müller mit bislang absoluter Stammplatz-Garantie, denn auch der Ex-Oberhausener (seit 2000 bei RWE) absolvierte alle 28 Spiele und damit auch das 0:5-Hinspiel. Benjamin Weigelt (24 Einsätze, Abwehr), Christoph Chylla (23 Spiele, Mittelfeld) und nicht zuletzt Holger Karp (26 Einsätze, 5 Tore, Mittelfeld) dürfen ferner absolut wohl zum RWE-Stammkader gezählt werden und sollten am Samstag mit auflaufen und die Atmosphäre an der Essener Hafenstraße genießen, wo zumindest die Zuschauerzahlen schon zweitligareif sind.
Im Schnitt pilgerten bislang knapp 125.000 Fußballfanatiker zu den 14 Heimspielen, was fast 9.000 Fans pro Spiel ergeben, vergangene Saison waren es noch lediglich 5.809. Schon jetzt hat man rund 20.000 mehr Zuschauer insgesamt angezogen als in allen 18 Heimspielen der vergangenen Spielzeit. zusammen, damit ist lediglich Braunschweig mit seinen knapp 11.000 pro Spiel besser. Die "magische 10.000er"-Grenze wurde schon am 2. Spieltag mit exakt 10.069 Leutchen überboten, wobei damals rund 2.500 aus Niedersachsen angereist waren. Gegen die Düsseldorfer Fortuna kamen dann sogar 14.000 Freunde des runden Leders und man durfte ein Paradebeispiel eines emotionsgeladenen, brenzligen Aufeinandertreffens zweier bekannt engagierten Fangruppierungen erleben. In 4 Heimspielen wurde die 10.000-Grenze geknackt, gegen den VfB Lübeck vor knapp 2 Wochen beschritten wiederum fast 14.000 Fans die Stadiontore. Minusrekord stellten die 5.743 Zuschauer am 18. Spieltag gegen Holstein Kiel dar, als der SC RWE nach 5 sieglosen Heimspielen in Folge vermutlich nur den harten Kern der Anhänger begrüßen konnte. Für den Dresdner SC interessierten sich knapp 6.500 Leute, den FC Erzgebirge Aue fanden wiederum schon 7.800 interessant genug, um mal wieder ins Stadion zu gehen. Sämtliche Besuche dieser Saison an der Hafenstraße über dem Schnitt der vergangenen Saison.

So dürften den unverwüstlichen CFC-Auswärtstrupp am Samstag aufgrund der Bedeutung des Spiels in dieser Endphase der Saison, dem eventuell betulichen Wetter und der Begeisterungsfähigkeit der Fans mindestens 9.000 einheimische Essener Fußballfreunde erwarten, ich halte 11.000 auch für machbar.
Die himmelblauen Fans in der Ostkurve des "Georg-Melches-Stadion" werden eventuell "Ente" Lippens im Stadion antreffen, der als Idol des Essener Fußballs in Rot-Weiß regelmäßig die Spiele seiner Nachfolger besucht oder auch "Franky" Mill, vermutlich beim CFC-Anhang weniger gut gelitten nach seinen regelmäßigen Schwächeanfällen im Dortmunder (1990 UEFA-CUP) und Düsseldorfer Dress (1996, letzter Spieltag in Chemnitz).

Aber wie sagt Günther Zieschong immer: "Ma muss och vergessen känn."

In diesem Sinne dem fahrenden reiselustigen himmelblauen Fanvolk ob im Auto, im Zug oder im Privat-Jet einen schönen Nachmittag in der Ruhrpott-Metropole Essen.

Das Stadion

Das Stadion verdankt seinen Namen dem gleichnamigen Vereinschef in den Nachkriegsjahren. Er war dafür verantwortlich, das nach 1945 RWE wieder den Spielbetrieb aufnehmen konnte. Er besorgte Baumaterial für das im Krieg völlig zerstörte Stadion und dirigierte die Wiederaufbauarbeiten.
Schon sein Vater Heinrich Melches, Chef der Zeche Emscher aus der viele RWE-Kicker stammten, war schon Mäzen von RWE. Er sponserte z.B. den ersten Ball, oder half beim Kauf des Sportplatzes "Phönixstraße", identisch mit dem heutigen Stadionstandort.
Seit 1950 nun verfügt RWE, wie gesagt dank Georg Melches, über ein richtiges vereinseigenes Stadion. Seiner Zeit mit einer überdachten Haupttribüne, die lange Vorbildfunktion in Deutschland einnahm, weil sie Sanitäreinrichtungen , Gaststätte, Vereinsräume und eine Turnhalle beherbergte. Sogar Zimmer als Wohnraum für Spielern und Trainer gab es.
1956 kam dann ein weiteres Highlight hinzu. Genau genommen sogar vier. Denn die 4 Flutlichter in Essen waren die erste feste Installation in Deutschland. In den 70igern wurde dann fleißig ausgebaut und so passten sogar einmal 40.000 in die Arena, als Deutschland Zypern mit 12:0 demütigte.
Doch im Schatten der Zuschauerrekorde und Länderspiel-Highlights verschwand der einstige Glanz RWE's. Und so musste 1975 schließlich aus akuter Finanznot das Stadion an die Stadt verkauft werden. Und das bekam der Arena alles andere als Gut. Denn so richtig hatten Essens Stadtväter kein Interesse an dem Stadion, in dem nur Fußball gespielt werden konnte. Immerhin spendierten sie 1979 eine neue Flutlichtanlage und 1983 die neue Osttribüne.
Doch einen großen Bock leistete sich die Stadt bei der Westkurve. Sie wurde mit immerwährenden Versprechungen auf eine ultra-moderne Tribüne abgerissen. Aber eben diese lässt schon seit Jahrzehnten auf sich warten. Und so besitzt Essen das einzigste Stadion in Deutschland mit nur 3 bebauten Seiten.
Doch an Plänen mangelte es nicht. Zusammen mit den Moskitos (Eishockey) und TUSEM (Handball) sollte eine Hyper-Moderne Arena á la "KölnArena", "Gelredome" oder "Auf Schalke" entstehen, gleich neben dem altehrwürdigen "Melches". Dummerweise, für RWE, wurden diese Pläne im Wahljahr geboren. Eigentlich sollte das Projekt Ende 2002 abgeschlossen sein...

Die heimischen Fans donnern von der Nordtribüne ihre Schlachtrufe ins Rund (eigentlich Eck), den Gästen ist die Nordtribüne vorbehalten. Egal von wo, Fußball in Essen ist ein Genuss - zumindest was Stimmung, Akustik und Sicht anbelangt. Dem nicht nach steht die lukullische Versorgung. Das Angebot ist reichhaltig und gut. In den Becher fließt alternativ zu den üblichen Softdrinks alkoholarmes Veltins.
Das Programmheft kann man übrigens vollständig von der offiziellen RWE-Homepage (s.u.) herunterladen. Man sollte nur, so fern noch über Urwaldtechnik ;-) wie Modem oder Fritz-Card verfügt, viel Zeit für den Download der teilweise 10 MB großen PDF's mitbringen.
Noch ein kurzer Hinweis am Schluss: Auch in Essen gibt es leider Typen, die nicht nur wegen RWE an die Hafenstraße kommen. Nicht panisch werden, aber Augen offen halten.

Die Route

In Chemnitz geht's rauf auf die A4 Richtung Erfurt. An der thüringischen Landeshauptstadt geht's vorbei ins Hessische bis zum Kirchheimer Dreieck (31/86). Dort nach Norden auf die A7 Richtung Kassel abfahren. Am Kassler Kreuz (80/70) dann Richtung Dortmund auf die A44 wechseln.
Am Kreuz Dortmund/Unna (52/84) wird die A44 zur B1, man bleibt aber einfach auf dieser Schnellstraße. Vorbei am Westfalenstadion (der BVB spielt auswärts) geht die B1 am Kreuz Dortmund-West (42/5) in die A40 gen Bochum/Oberhausen über.
Das Kreuz Bochum (38/17) bewegt zum Wechsel auf die A43 Richtung Herne/Recklinghausen. Das Gastspiel hier ist nur kurz. Schon am Kreuz Herne (14/21) geht's wieder runter und rauf auf die A42. Der Weg sollte nun gen Essen/Oberhausen führen.
An der Anschlussstelle Essen-Nord (13) verlässt man nun die Autobahn ganz und fährt stadteinwärts auf der B224, auch Gladbecker Straße genannt.
Diese befährt man nun gut 1,5km ehe man an der 2 Ampel rechts in die Vogelheimer Straße einbiegt. Nun fährt man bis zu Hafenstraße und sieht so halb links nun auch schon das Stadion.
So, nun gibt es zwar direkt an der Arena ein paar Stellflächen, diese sind aber für Parkscheininhaber reserviert. Deshalb fährt von der Vogelheimer gerade aus, durch die Bahnbrücke, auf dem Sulterkamp weiter. In einer langen Linkskurve geht dann unmittelbar vor einer Bahnüberführung rechts eine Straße zum Aluminiumwerk "Econova" ab. Dort gibt es dann große Parkplätze. Auch wenn man nicht zum Alu-Werk abbiegt, ist ein paar Meter weiter den Sulterkamp runter rechts ein weiterer großer Parkplatz.

Vom Hauptbahnhof aus fahren die Buslinien 196 (Richtung Stadthafen), 166 (Richtung Dellwig Bhf.) und D16 (Richtung Bottrop ZOB) alle samt die Haltestelle Hafenstraße an.
29. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Samstag, 13. April 2002, 14:00 Uhr
Georg-Melches-Stadion, Essen
Zuschauer: 7.818
Schiedsrichter: Scheppe (Wenden)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Rot-Weiß Essen Chemnitzer FC
54,36 % Chancen gegeneinander 45,64 %
3 Tabellenposition 6
50
28
1,79
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
45
28
1,61
14 (50,00 %)
5 (17,86 %)
Siege
Niederlagen
14 (50,00 %)
11 (39,29 %)
43:25
1,54:0,89
Tore
Tore pro Spiel
42:29
1,50:1,04
4:1 gegen SG Wattenscheid 09 (H),
1. FC Magdeburg (H)
Höchster Sieg 5:0 gegen SG Wattenscheid 09 (H),
Rot-Weiss Essen (H)
0:5 gegen Chemnitzer FC (A) Höchste Niederlage 0:3 gegen SG Wattenscheid 09 (A)
seit 3 Spielen nicht gewonnen Aktuelle Serie 1 Siege,
seit 1 Spielen nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele44009:1
Heimspiele22007:1
Auswärtsspiele22002:0
Ligaspiele33008:1
Pokal-/Relegationsspiele11001:0

Der Ergebnisrückblick

1992/1993DFB-PokalAchtelfinaleRot-Weiß Essen - Chemnitzer FC0:1 (0:0)
1993/19942. Bundesliga12. SpieltagChemnitzer FC - Rot-Weiß Essen2:1 (1:0)
1993/19942. Bundesliga31. SpieltagRot-Weiß Essen - Chemnitzer FC0:1 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord12. SpieltagChemnitzer FC - Rot-Weiß Essen5:0 (2:0)