Serie erhalten und nachlegen in Großaspach …
von Timo Görner
… bei einem Gegner, der zuletzt in der Liga kräftig Federn lassen musste. Für den CFC gilt es, die kleine Serie von aktuell 4 Pflichtspielen ohne Niederlage bei 3 Siegen mit je 3 Toren zu erhalten und sich im gesicherten Mittelfeld zu etablieren.
Die letzte Saison unseres Gegners:
Erneut stand der vorzeitige Klassenerhalt als Ziel, im Jahr 1 nach der "Ära Rehm" als erfolgreichem Spieler und Trainer in 8 Jahren. Am Ende stand Platz 10 mit 51 Punkten nach Rang 7 und 15 in den Jahren davor. Der Start unter neuem Trainer durchschnittlich mit 5 Punkten aus 4 Begegnungen, Spieltag 4 sah den ersten Sieg gegen Münster (2:0) nach der Niederlage gegen Regensburg (3:4). Zur Winterpause konnten die Württemberger mit 28 Zählern zufrieden sein. Als 7. konnte sogar Richtung Aufstiegsplätze geschaut werden mit 4 Punkten zum 3. und 5 zum 2. Im eigenen Stadion erreichten die Schwarz-Roten nur eine ausgeglichene Bilanz mit 4/2/4. Neben der Niederlage gegen den späteren Aufsteiger aus der Oberpfalz konnten noch Paderborn, Magdeburg und Köln jeweils torreich mit 3 Treffern in Großaspach siegen. Stark das 3:0 gegen Halle. Tiefpunkt das blamable Aus im Landespokal bei Oberligist SGV Freiberg (0:4) im Achtelfinale. Für die Rückrunde galt es, schnell die 17 Punkte zur "magischen 45" einzufahren, um den Rest der Saison locker angehen zu können. Am 31. Spieltag war dies erreicht, Osnabrück (1:0) wurde geschlagen und Punkt 46 gezeitigt. Platz 2 und 3 nach wie vor in "Schlagweite". Zum Start 2017 wurden 2 Zähler gegen den CFC verschenkt, auf eigenem Platz kam nur Zwickau (1:2) zum Sieg am Sonnenhof. Auswärts zeigte sich unser Gegner launisch, erfolgreich in Halle (1:0), Paderborn (2:1), erfolglos in Münster (0:3), Köln und Aalen (0:2). 7 Spiele vor Ende konnten die Planungen für 2017/2018 beginnen, zweigleisig. Danach lief es nicht mehr, nur 5 Punkte wurden erkämpft. Gegen Mainz 05 II (2:1) gelang der letzte Sieg der Saison in Runde 33. Sieglos die 5 Spiele zum Ende mit 2 Pleiten in Folge gegen Kiel (0:1) und in Erfurt (1:4), die jeweils Aufstieg und Klassenerhalt feierten. Ausgeglichen die Bilanzen als Heim – und Auswärtsteam mit Platz 11, 10. Die Rückrunde sah einen Abwärtstrend zur Hinrunde, durch die Schwächephase zum Schluss. 48:48 Tore offensiv ordentlich und defensiv etwas schlechter. Der Paukenschlag dann wenige Tage nach dem Abschluss, Trainer Oliver Zapel ging aufgrund Differenzen mit der Leitung betreffs der Zukunft des Teams, er wollte nach Lage der Dinge mehr erreichen und entsprechend investieren lassen.
Delegierungen für diese Saison bislang:
11 gingen, 11 kamen. Ein durchaus veritabler Umbruch.
In der Abwehr zog es Marlon Krause (27) zu Regionalligist 1. FC Saarbrücken. Jeremias Lorch (21) wechselte zu Ligakonkurrent Wehen Wiesbaden.
Im Mittelfeld ging Nicolas Jüllich (27) nach Liechtenstein zum FC Vaduz, in die 2. Schweizer Liga. Er erzielte 2016/2017 immerhin 7 Tore und legte für 3 Treffer auf.
Der wichtigste Abgang war Lucas Röser (23/Dresden), der in die 2. Bundesliga wechselte. Er kam auf 14 Tore plus 5 Vorlagen. Einer der Topstürmer der 3. Liga. Bei den Schwarz-Gelben noch nicht ganz etabliert mit 2 Toren in 10 Spielen. Der Ghanae Manfred Osei Kwadwo (22) war aus Kaiserslautern ausgeliehen, kehrte wieder zurück. Bilanz: 27 Spiele, 23x Startelf – 3 Tore + 3 Vorlagen.
Für das Tor kam Maximilian Reule (23) aus Wiesbaden, dort 2 Jahre die Nr. 2 hinter Markus Golke. Unser Ex-Keeper kam dort auf insgesamt 7 Einsätze.
Die Abwehr verbuchte Michael Vitzthum (25) im "Doppelpack" mit Reule, den Türken Özgür Özdemir (22) vom SV Ried aus Österreich als Neuzugänge.
Das Mittelfeld sah fast ausschließlich Akteure aus Nachwuchsmannschaften als Zugänge. Es wurden
Sebastian Bösel (22/FC Bayern München II), Dominik Pelivan (21/Hertha BSC II), der Pole Przemyslaw Placheta (19/RB Leipzig U19), Jannes Hoffmann (21/Nürnberg II) geholt. Alle 4 feste Größen in ihren Mannschaften. Yannick Thermann (23) spielte wie Bösel, Pelivan, Hoffmann in der Regionalliga, empfahl sich als dortiger Stammkader bei den Stuttgarter Kickers mit 3 Toren.
Für den Angriff stieß der Senegalese Saliou Sané (24/Lotte) zur SGS. Zur Winterpause 2016 in Kiel suspendiert, der Wechsel nach Westfalen. Dort, meist gesetzt, mit 3 Toren. Der Kongolese Makana Baku (19) war in der A-Jugend des FSV Mainz 05 aktiv, kam in der Bundesliga Süd/Südwest zu 25 Einsätzen mit 4 Toren. Der Grieche Taxiarchis Fountas (22) stand bis Ende der Vorsaison bei Österreichs Meister RB Salzburg unter Vertrag, an den griechischen Erstligisten Panionios Athen ausgeliehen. Dort gesetzt (2 Tore). Der mittlerweile 11. Wechsel seit 2011 mit 4 "Verleihungen" zwischen Österreich und Griechenland. Am 20.09. nun der Gang nach Baden.
Der Trainer:
Sascha Hildmann (45) übernahm die Mannschaft von Oliver Zapel (49), der nach einer Saison den Club aufgrund Differenzen betreffs Ausrichtung verließ. Als Spieler war er vor allem für Vereine im Südwesten aktiv. Stationen Saarbrücken, Kaiserslautern (II), Aachen, FK Pirmasens, Homburg und bis Sommer 2011 Verbandsligist SV Rodenbach. 2011 der Start als Coach beim SC Idar-Oberstein, damals Aufsteiger in die Regionalliga Südwest. 2013 der Abstieg in die Oberliga und sein Wechsel zu Ligarivale SC Hauenstein. Danach ging es zur B-Jugend der SV Elversberg und des FSV Mainz 05.
Die aktuelle Saison bislang:
Nach sehr ordentlicher Auftaktphase befindet sich die SG aktuell in einer kleinen Krise. Zum Auftakt wurde der aktuelle Zweite Magdeburg (4:1) deutlich abgewatscht. Nach Rostock (0:0) konnte auch das 2. Heimspiel gegen Zwickau (2:0) gewonnen werden. Den ersten Dämpfer setzte es beim souveränen und offensivstarken SC Paderborn (0:5). Beginn der ersten Schwächephase, sieglos die folgenden 3 Begegnungen, ohne Tor. Aalen (0:0) und Osnabrück (0:1) konnten in Großaspach unbesiegt abreisen. Bei Jena reichte es zum 0:0. Die Reaktion stark in Unterhaching (4:1) und gegen den Topfavoriten Karlsruhe (1:0). Das Punktekonto auf 15 ausgebaut. Nach oben ging vorerst wenig als 5. mit 6 Punkten zum Dritten und Zweiten. Dafür war das Polster zur Abstiegszone solide mit 8 Zählern. Im Landespokal taten sich die Schwarz-Roten erneut schwer. In Runde 2 musste das Elfmeterschießen (10:9) bei Verbandsligist FSV Hollenbach absolviert werden, bei Oberligist FSV 08 Bissingen hieß es 1:0. In den letzten 3 Spielen standen 0 Punkte und 1:11 Tore. Wie in Paderborn wurde auch in Wiesbaden mit 0:5 verloren, gegen Köln (1:3) gab es nichts zu holen wie zuletzt in Halle (0:3), als sich das Team in Halbzeit 1 verunsichert präsentierte. Wenigstens im Pokal ging es aufwärts, bei Verbandsligist TSG Öhringen (3:0) wurde das Viertelfinale erreicht. Mit 12:19 Toren haben nur Osnabrück, Würzburg, Halle mehr kassiert. 1 mehr als der CFC. Offensiv liegt man im Durchschnitt. Das Spiel gegen den CFC ist richtungweisend, eine weitere Niederlage und Erfolge der Mannschaften darunter würde die Abstiegszone näher bringen.
Bilanz gegen die SG Sonnenhof Großaspach:
Spricht leider für den Gegner. Es ist Punktspiel Nr. 7, der CFC konnte erst 1 Begegnung gewinnen. Dies am 16.05.2015 mit 2:0 an der Gellertstraße. Dagegen stehen 3 Niederlagen, 2 davon bei den Süddeutschen mit 0:2 und 2:4. Die Heimpleite am 01.03.2016 war der letzte Arbeitstag von Karsten Heine. Letzte Saison hieß es 0:0 und 2:2.
Die Mannschaft:
Nr. 1 im Tor ist wie im Vorjahr Kevin Broll (22), in allen 12 Punktspielen. Maximilian Reule (23) stand dafür 3x im Landespokal im Kasten. Der US-Amerikaner David Yelldell (36) fungiert nach dem Ende seiner Laufbahn als Torwart-Trainer und "Stand by". In der Abwehr haben Julian Leist (29), Kai Gehring (29) und der Türke Özgür Özdemir (22) die Nase vorn in einer Defensive, die in der Meisterschaft bislang meist als Dreierkette im 3-4-3 agierte. In Halle begannen dann erstmals seit dem 7. Spieltag 4 Verteidiger mit Gehring – Leist – Ö. Özdemir – Bösel. Letztgenannter rückte in Halle aus dem defensiven Mittelfeld nach hinten. Dort bis dahin eine feste Größe. Herausragend im Mittelfeld auf der "6er Position" Kapitän Daniel Hägele (28) mit 4 Toren, zuletzt als "Matchwinner" 2x in Unterhaching (4:1) und zum 1:0 gegen Karlsruhe. Dazu kommen dort auf Links Michael Vitzthum (25), bis zur Verletzung nach 7 Spielen auf Rechts Sebastian Schiek (27). Hinter den Genannten kämpfen mehrere um ihren Platz wie Dominik Pelivan (21/DM), Shqiprim Binakaj (28/Links, Rechts), Jannes Hoffmann (21/DM) – der mit Verletzungspech (Syndesmosebandanriss) zu Beginn kämpfte. Pascal Sohm (25) war auf Rechts gesetzt, flog nach 5 Spielen wegen Verletzung raus. Im Angriff fehlt ein Torjäger. Der US-Amerikaner Joseph-Claude Gyau (25) erzielte 1 Tor, zum Auftakt gegen Magdeburg plus 3 Vorlagen. 2 in Zwickau (2:0). Saliou Sané (24/1) spielte zuletzt nicht mehr die große Rolle, ebenso ist der Österreicher Alexander Aschauer (25) noch keine Verstärkung. Mario Rodríguez (23) als Zweiter mit CFC-Vergangenheit fiel Mitte April 2017 4 Monate (Leistenprobleme) aus. Muss sich noch herankämpfen und kam zu 3 Kurzeinsätzen. Die Lücken im Sturm sollte auch Timo Röttger (32) schließen, traf gegen Köln im letzten Heimspiel. Makana Baku (19) bereitete 1x vor. Mit 25 Spielern hat man einen kleineren Kader wie der CFC (24), ebenso jünger bei 24,7 im Schnitt. Auch hier fast gleichauf mit dem CFC.
Das Krankenlager/Strafbank:
In der Abwehr fehlt der Italiener Felice Vecchione (26). Im Mittelfeld Sebastian Schiek (27). Vecchione befindet sich nach einer Oberschenkelproblemen Mitte Juli aufgetretend noch im Aufbautraining, ist im Gegensatz zu Schiek bislang ohne Einsatz. Schiek muss seit Mitte September aufgrund von Knieproblemen pausieren.
Prognose:
Bleibt schwierig, es ist aber denkbar dass man diese Saison länger für den vorzeitigen Klassenerhalt benötigt. Sollten erhebliche Ausfälle aber ausbleiben, reicht es für die 3. Liga 2018/2019.
Das Umfeld:
Die Württemberger bleiben der kleine Verein "vom Dorf" in der 3. Liga, letzte Saison lag der Zuspruch zu den Heimspielen bei 1.629 im Schnitt. Weniger hatten nur Bremen II und Mainz 05 II. Ein relativ deutlicher Rückgang zu den 2.388 aus der Saison davor, in der allerdings Dresden für den besseren Schnitt maßgeblich verantwortlich war. Den größten Andrang gab es beim Auftritt des Aufsteigers aus Kiel mit 2.800 zum letzten Heimspiel. Folgend der VfR aus dem ca. 1 Stunde entferntem Aalen mit 2.500. Den CFC wollten 1.600 sehen, Bremen II als Minusbesuch 750. 12 Begegnungen verfolgten weniger als 2.000. Aktuell kann man sich über den gestiegenen Besuch von 2.556 pro Spiel freuen. Nach oben ging es zuletzt durch Karlsruhe mit dem besten Wert von 5.094. Fortuna Köln war nicht der große Magnet mit 1.200. Ebenso bevölkert dürften die Ränge am Freitag sein, ggf. mit 200-300 mehr. Mit dem Andrang bei den Spielen in der kleinen "Mechatronik-Arena" ist man so unzufrieden allerdings nicht, sieht man die Relationen zur Einwohnerzahl von 8.000. Ziel bleibt ein Schnitt von "2.000 + x". Wichtigste Person im Verein ist zweifellos nach wie vor Uli Ferber (57), Aufsichtsratsmitglied und Sponsor mit seinem Netzwerk an Kontakten in die regionale Wirtschaft. Die Möglichkeiten, damit die SGS in die 2. Bundesliga zu pushen wären gegeben, eben dies möchte man aber nicht so umsetzen. Ziel bleibt ein stabiler, schuldenfreier Verein, der auch einen Abstieg zurück in die Regionalliga verkraften kann. Man holt weiter Spieler, die man anderswo nicht mehr wollte oder deren Talente man übersieht.
