Vorbericht

29. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
FSV Wacker Nordhausen
FSV Wacker Nordhausen
1:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

CFC-Dienstreise zur "Festung Albert-Kuntz-Sportpark" …

von Timo Görner

… denn der FSV Wacker zeigte sich in den letzten Monaten enorm heimstark, ist dort seit 21.10.2018 ungeschlagen und gewann zuletzt 5 Spiele in Folge z. T. deutlich. Eine ganz harte Nuss für den in der Frühjahrsrunde nicht immer stabilen Club.

Die aktuelle Saison unseres Gegners:

Das Fazit bislang fällt zwiespältig aus, der FSV hatte sich den Kampf um Staffelsieg und Aufstieg auf die Fahnen geschrieben. Musste dies gegen Ende der Herbstrunde 2018 zu den Akten legen. Fast folgerichtig wurde beim Trainer reagiert, zumal das Auftreten allgemein zuvor als meist unbefriedigend angesehen wurde. Als es am 07.10.2018 zum Spitzentreffen beim CFC ging, waren die Nord-Thüringer ungeschlagen, der Rückstand zum verlustpunktfreien Club betrug jedoch bereits 10 Punkte. Wacker Teil des Verfolger-Trios neben den beiden jetzt noch vorne liegenden Berliner Teams. Problematisch waren die Patzer beim BFC und in Auerbach (1:1) nach Führung und mangelnde Durchschlagskraft bei erst 14 Toren. Dafür stand die Defensive als Beste der Liga (5). Richtig dominiert wurde bis dato kein Gegner auch bei den 6 Dreiern. Die Pleite in Chemnitz und letztendlich das desaströse 1:5 gegen den BAK 1 Spieltag später waren das Aus für den umstrittenen Volkan Uluc. Auch der Sieg im Derby des Landespokals gegen Erfurt n. E. (5:4) dazwischen konnten ihn nicht retten. Bis Mitte Dezember 2018 übernahm Ex-Keeper Tino Berbig interimsmäßig. Er holte aus den 7 Spielen in der Liga 13 Punkte, mit ihm gewann die Mannschaft 4x. Verlor auswärts überraschend in Bautzen (0:1) und bei Hertha BSC II (1:2) zum Auftakt der Rückrunde. Mit dem 6:1 gegen Neugersdorf verabschiedete er sich. Machte Platz für Heiko Scholz. Unter dem Ex-Leipziger läuft es im Grunde ähnlich, Wacker kassierte ebenfalls 2 Niederlagen mit dem 0:1 im Derby in Erfurt und vergangenes Wochenende zumindest in der Höhe unerwartet in Halberstadt (0:5). Dagegen standen die überzeugenden Auftritte gegen Fürstenwalde (4:0) und in Meuselwitz (4:1). Die Lizenz für die 3. Liga hat man beantragt, neben dem CFC und Hertha BSC II. Fiele der Club durch das Lizenzverfahren des DFB, ständen die Chancen gut bei nur 1 Punkt Rückstand auf Hertha II. Normal gilt die Konzentration aber dem Landespokal mit der Chance, wieder DFB-Pokal in Nordhausen spielen zu können. Im Halbfinale geht es im vorweggenommenen Endspiel gegen Jena am 17.04.2019, im Finale würden als Gegner der SV Blau-Weiß Büßleben 04 aus der Landesklasse oder FSV Preußen Bad Langensalza aus der Thüringenliga antreten. Wacker sehr heimstark, Nr. 3 mit 30 von 39 machbaren Punkten. 9x wurde gewonnen, nur gegen den BAK 07 verloren. Damit datiert die letzte Heimpleite vom 21.10.2018, steht aktuell eine feine Serie von 5 Siegen in Folge bei 23:3 Toren. Auf Reisen sind 3 Teams besser und ist der Saldo bei 5-4-5 ausgeglichen. 45:27 Tore bedeuten für die Offensive Platz 6, defensiv sind die Blau-Weißen mit uns die Nr. 1 der Staffel.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es gab 3 Abgänge bei den Spielern und der Wechsel auf dem Trainerposten. Abwehrspieler Tim Häußler (21) zog es Ende Januar 2019 nach Fürstenwalde. Er bestritt bis dahin 9 Spiele, jeweils in der Anfangself. Matthias Peßolat (33/Mittelfeld) beendete seine Laufbahn nach zuletzt 4 ½ Jahren beim FSV und wechselte zum Co-Trainer. Er kam in dieser Saison in der Hinrunde 8x zum Einsatz, ebenfalls in der Stammformation. Ilyas Bircan (19/Angriff) ging in die Bezirksliga Braunschweig zu TuSpo Petershütte. Der Ex-U17-Nationalspieler kam zu keinem Einsatz. Am 23.10.2018 musste schließlich Cheftrainer Volkan Uluc seinen Platz räumen, er wurde Mitte Dezember 2018 nach 7 Spielen unter einer Interimslösung ersetzt. Sein Team hinkte zum damaligen Zeitpunkt den Ansprüchen der ehrgeizigen Vereinsführung deutlich hinterher.

Der Trainer:

Heiko Scholz (53) übernahm den vakanten Chef-Trainer am 10.12.2019 von Interims-Coach Tino Berbig (38), der wiederum Volkan Uluc am 23.10.2018 nach dem 1:5 gegen den Berliner AK bei bereits 16 Punkten Rückstand auf den angestrebten Aufstiegsplatz 1 abgelöst hatte. Seine Bilanz bislang: 8 Spiele – 5 Siege, 1 Remis, 2 Niederlagen bei 18:9 Toren. Letzte Station war bekanntermaßen der 1. FC Lok Leipzig bis zum 23.09.2018, wie Uluc war die sportliche Ausbeute für die Ziele eindeutig zu wenig.

Das Kollektiv:

Im Tor ist Jan Glinker (35) die klare Nr. 1 vor dem Kroaten Josip Jokanovic (26) und Ruben Aulig (22). Er bestritt alle 27 Punktspiele und 2 der 4 im Pokal. In der Abwehr konnte sich als Innenverteidiger Florian Esdorf (24/3) fest etablieren. Maurice Pluntke (25) war dies ebenfalls bis zur Winterpause mit gelegentlichen Einsätzen als "6er". Flog aufgrund Achillessehnenproblemen aus dem Kader. Ebenfalls Pech hatte Jerome Propheter (28), etatmäßig auf dieser Position. Er fehlt seit Mitte November 2018. Zuletzt vertrauten die Trainer neben Esdorf auf Felix Müller (21), der in Halberstadt beim 0:5-Debakel wegen der 5. Gelben Karte gesperrt war und somit am Freitagabend wieder auflaufen dürfte. Eckpfeiler als linker Verteidiger ist der Ex-Zwickauer Christoph Göbel (30), konnte bereits 4 Vorlagen beisteuern. Der Tunesier Mounir Chaftar (33) wurde bei Ausfällen wie Sperren oder Verletzungen der Stammkräfte aufgeboten. Auf Rechts wiederum konnte sich Ende Oktober 2018 mit Sebastian Heidinger (33) ein weiterer Routinier mit viel Erfahrung etablieren. Zuvor war hier der Slowake Vladimir Kovac (27) feste Größe. Spielt seitdem keine Rolle mehr. Beim VfB Germania hieß die umgebaute Viererkette Heidinger - Esdorf - C. Göbel – Chaftar. Im defensiven Mittelfeld sticht Tobias Becker (32) heraus mit starken 5 Tore und 3 Vorlagen. Derzeit zudem Kapitän. Er war wie Müller in Halberstadt wegen 5x "Gelb" zuvor nicht spielberechtigt. Daneben wären noch der Türke Cihan Ucar (24) und Kroate Mateo Andacic (21) zu nennen, bislang weniger bedeutend als Becker. Auf Rechtsaußen gilt Nils Pichinot (29) vor Offensiv-Allrounder Marcell Sobotta (22) als wichtigster Akteur. Auf Links hat Joy-Lance Mickels (24) gute Karten, kommt aufgrund mehrwöchiger Verletzung und Sperre für 5 Begegnungen u. a. im Hinspiel nach Platzverweis gegen Erfurt nur auf 12 Einsätze. Dafür aber auf die starke Quote von 6 Toren und 5 Vorlagen, zuletzt je 1x gegen Auerbach. Im Sturm hat sich erwartungsgemäß "Königstransfer" Carsten Kammlott (29) durchgesetzt. Mit 11 Treffern einer der Top-Torjäger der 4. Ligen. Dahinter kann Florian Beil (30/5) gesehen werden, der eine solide Saison spielt. Sein letzter Torerfolg datiert vom 01.03.19. Pierre Merkel (29) und Oliver Genausch (27) sind Ergänzungsspieler. Im Kader steckt viel, teils höherklassige Erfahrung und Qualität. Damit wollte man eigentlich von Anfang an ganz oben mitspielen. 28 Spieler sind das größte Aufgebot der Liga knapp vor dem CFC mit 27. Mit 27,1 Jahren im Schnitt auch das Älteste.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Kapitän Jerome Propheter (28/Abwehr) pausiert seit Mitte November 2018 aufgrund eines Muskelrisses. Paul Kirchner (19/Mittelfeld) fehlt wegen Mittelfußbruch.

Die Einkaufsbilanz:

13 Spieler wurden bis heute geholt. Darunter bekannte Namen. Davon haben sich Jan Glinker (Magdeburg), Carsten Kammlott (Erfurt), Christoph Göbel (Zwickau), Maurice Pluntke (Aachen), Sebastian Heidinger (Kiel), Felix Müller (Meuselwitz), Florian Beil (Halberstadt) als Stammkader wenn fit erwiesen. Marcell Sobotta (FC St. Pauli) war durchaus dran. Der Rest konnte sich nicht durchsetzen. Kammlott gilt als "absolute Verstärkung" und konnte die entsprechenden Erwartungen erfüllen. Fazit: gut verpflichtet.

Gewinner der Saison bislang:

Christoph Göbel war letzte Saison in Zwickau eine Etage höher auch aufgrund seiner schweren Verletzung bis Ende Oktober 2017 (Kreuzbandriss) nur zeitweise gesetzt, ist, wenn auch eine Liga tiefer, in Nordhausen eine feste Größe geworden.

Prognose:

Am Ende kann es für Platz 3 reichen, was dieser wert ist, wird sich zeigen. Läuft es optimal, kann man auch noch den Berliner AK abfangen.

Bilanz gegen den FSV Wacker 90 Nordhausen:

Es ist das 6. Duell, der CFC führt an Siegen knapp mit 3:2. Bei den Toren deutlich mit 9:2. In Nordhausen hieß es im Frühjahr und Sommer 1997 zweimal 1:0 für Wacker. Zeit für den CFC also, dort Zählbares zu holen. Damit gab es in den 5 bisherigen Begegnungen bislang noch keine Gästetore. In Chemnitz endeten die 3 Spiele 4:0, 3:0 und zuletzt 2:0.

Das Umfeld:

Die Ambitionen auf die 3. Liga sind geblieben, trotz des zumindest sportlich eher aussichtslosen Unterfangens wurde im Frühjahr die Lizenz für die höhere Spielklasse beantragt. Würde diese doch noch erreicht werden, hätte man keine echten Heimspiele, denn der kleine "Albert-Kuntz-Sportpark" genügt keinen Ansprüchen an ein Stadion in der 3. Liga. Vermutlich wäre Erfurt die Adresse, möglicherweise als neue Nr. 1 in Thüringen allgemein vor Rot-Weiß und Carl Zeiss. Um den Um – und Ausbau der kleinen Arena wird bekanntermaßen seit Jahren seitens des Vereins emsig gekämpft. Dabei geht es aktuell darum, die Spielstätte richtig fit für die Regionalliga zu machen. Mitte Dezember 2018 wurde der Fördermittelantrag durchgewunken, gestellt vom Landkreis Nordhausen als Besitzer des Sportparks an das Land Thüringen. Vom Freistaat kommen somit 6 Mio. €, die restlichen 2 Mio. € zu den anvisierten Gesamtkosten von 8 Mio. € kommen je zur Hälfte vom FSV Wacker und Landkreis. Geplant sind eine teilüberdachte Haupttribüne mit 2.000 Plätzen und ein Funktionsgebäude. Grundlage für einen späteren möglichen angedachten weiteren Ausbau zu einer drittligatauglichen Arena. Ein Aufstieg in die 3. Liga würde hier weitere Argumente für eine Beschleunigung liefern. Ein Umzug in die rund 75 km entfernte Landeshauptstadt, sprich in ein zu großes fremdes Stadion zumal eines Erzrivalen wäre so oder so nur eine absolute Notlösung. Aktuell liegt der Zuspruch bei 1.084 Besuchern im Schnitt, der fünftbeste Besuch der Staffel. Ein mittlerer Anstieg zu den 832 aus der Vorsaison. Ein Grund war das Gastspiel des FC Rot-Weiß Erfurt am 23.09.2018 und den 3.820 als Rekordbesuch mit einem entsprechenden veritablen Anteil an Gästefans. Hertha BSC II zog zum Auftakt 1.324 an. Der 1. FC Lok mobilisierte 1.298. Meuselwitz brachte 1.146 ein. Zum letzten Heimspiel gegen den VfB Auerbach fanden sich 695 zahlende Fußballfreunde ein. Für den Freitagabend wurde der Kartenvorverkauf angekurbelt, sollte mit rund 1.200 bis 1.300 einheimischen Fans gerechnet werden. Vereinschef ist nach wie vor Nico Kleofas (45), mit seiner Frau Unternehmer im Bereich Sicherheit und Personenschutz in Bleicherode. Für die finanzielle Basis sorgen vor allem die 6 Hauptsponsoren u. a. mit einem weltweit agierenden Familienunternehmen der Trockenbaubranche – Jahresumsatz 2018 rund 7,2 Milliarden €, der regionalen Sparkasse, dem lokalen Energieversorger und dem Unternehmen des Präsidenten selber. Im Nachwuchs ist man recht solide aufgestellt, 9 Mannschaften von U-7 bis zur U-19 stehen im Spielbetrieb. Dazu kommt die II. Mannschaft in der Oberliga Nordost Süd.
29. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
Freitag, 12. April 2019, 19:00 Uhr
Albert-Kuntz-Sportpark, Nordhausen
Zuschauer: 1.513
Schiedsrichter: Hösel (Magdeburg)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

FSV Wacker Nordhausen Chemnitzer FC
4Tabellenposition1
49
27
1,8
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
67
28
2,4
14 (51,9%)
6 (22,2%)
Siege
Niederlagen
22 (78,6%)
5 (17,9%)
45:27
1,7:1,0
Tore
Tore pro Spiel
67:27
2,4:1,0
6:1 gegen FC O'lausitz Neugersdorf (H)Höchster Sieg5:0 gegen ZFC Meuselwitz (A)
0:5 gegen VfB Germania Halberstadt (A)Höchste Niederlage2:4 gegen 1. FC Lok Leipzig (A)
n-S-S-n-SDie letzten Spielen-S-n-s-S
keineAktuelle Serien2 Siege in Folge
2 Spiele in Folge ungeschlagen
2 Spiele in Folge ohne Gegentreffer

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele53029:2
Heimspiele33009:0
Auswärtsspiele20020:2
Ligaspiele53029:2
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1996/1997Regionalliga Nordost15. SpieltagChemnitzer FC - FSV Wacker Nordhausen3:0 (0:0)
1996/1997Regionalliga Nordost32. SpieltagFSV Wacker Nordhausen - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
1997/1998Regionalliga Nordost1. SpieltagFSV Wacker Nordhausen - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
1997/1998Regionalliga Nordost18. SpieltagChemnitzer FC - FSV Wacker Nordhausen4:0 (2:0)
2018/2019Regionalliga Nordost12. SpieltagChemnitzer FC - FSV Wacker Nordhausen2:0 (0:0)