CFC mit dem klaren Ziel, auch gegen den ZFC aus …
von Timo Görner
… Meuselwitz besser zu sein als im Hinspiel. Das ging eher unglücklich mit 0:1 verloren. Man kann das Duell somit als Pokal-Rückspiel angehen. Gutes Omen, wir sind gegen die Ost-Thüringer im eigenen Haus noch ungeschlagen.
Die aktuelle Saison:
Das Ziel "vorzeitiger Klassenerhalt" wurde erreicht, der ZFC kann insgesamt zufrieden sein. Dazu gelang der Einzug in das Landespokal-Endspiel am 25.05.2024, damit lebt der Traum vom Einzug in den DFB-Pokal. Der Aufwärtstrend zur letzten Spielzeit wird mit 9 mehr geholten Punkten und einer Verbesserung von Rang 15 auf 13 nach dem 30. Spieltag deutlich. Die Thüringer lieferten dabei ein paar bemerkenswerte Spiele gegen starke Mannschaften ab und erwiesen sich da als unbequemer Gegner.
Zwei dieser Achtungszeichen bereits in der Anfangsphase. Lok nach 0:2-Rückstand 3:2 besiegt, wobei nicht abzusehen war, dass die Mitfavoriten aus der Messestadt nur eine durchschnittliche Saison abliefern würden. Das 1:1 beim BFC nach Führung kann sich mehr sehen lassen. Die Ausgangsposition zur Winterpause gut mit 21 Punkten und Rang 10 aus 17 Spielen. 4 mehr als der CFC bei 1 Spiel mehr. Die Meuselwitzer ausgeglichen zwischen Heim– und Auswärts. Im eigenen Stadion wurden 4 der 9 Begegnungen gewonnen, 5 verloren. Enorm wichtig vor allem das 4:2 gegen Rostock II und 1:0 gegen Zwickau. Auswärts verkaufte man sich in Jena (0:1) und Cottbus (1:2) ordentlich. Gewann das "kleine Thüringen-Derby" in Erfurt und bei Staffelfavorit Altglienicke (3:2).
Ausgerechnet nach dem Sieg gegen uns und dem Erfolg im Pokal-Achtelfinale gegen Erfurt mit 5:3 n. E. begann dann die einzige Krise im Saisonverlauf. 5 Niederlagen in Folge wurden jahresübergreifend kassiert, alle knapp mit nur 1 Tor Unterschied. 3 Gegner allerdings auch stark mit dem Gastspiel in Jena (0:1), dem Heimspiel gegen Tabellenführer Greifswald (1:2) und BFC (0:1). Die Führung hielt am Trainer fest, ohne Diskussionen. Gute Entscheidung, es gab noch 3 sieglose Spiele mit negativen Highlight bei Lok (1:4). Das Ende der Sieglosserie im 3. Pflichtspiel-Erfolg gegen Erfurt (4:1). Das 2:1 in Rostock war ein "Big-Point" im Kampf um den Klassenerhalt, wie das 4:2 gegen den BAK. Ordentlich auch die Resultate in Zwickau (1:1) und gegen Babelsberg (0:0): Zudem blieb man gegen Altglienicke (2:2) auch im Rückspiel ungeschlagen.
Im eigenen Stadion sind 12 Mannschaften besser, der Saldo leicht negativ mit 6-3-7 und 25:23 Toren. Als Gastgemeinschaft reicht es ebenfalls zu Platz 13 mit 3 Siegen und 6 Niederlagen, 15 erzielte Treffer sind hier die drittschwächste Offensive. Weniger haben nur der BAK und Babelsberg markiert. Dafür hat man die siebtbeste Defensive der Liga.
Delegierungen seit dem Hinspiel:
Es gab keine Veränderungen für diese Saison.
Mit Linksaußen Andy Trübenbach (32) dafür einen Abgang nach dieser Spielzeit, er schließt sich nach 9 Jahren beim ZFC Ligakonkurrent Erfurt an. Ein schwerwiegender Verlust bei 68 Toren in 238 Einsätzen, diese Saison 8 Treffer und 6 Vorlagen.
Die sportliche Leitung:
Georg-Martin Leopold (46) hat auch im Rückspiel das Sagen, sein Vertrag läuft noch bis Ende 2025/2026. Seine Bilanz in 30 Punktspielen: 9 Siege – 8 Remis – 13 Niederlagen. Die Vereinsführung ist sehr zufrieden mit ihm, hielt auch in der angesprochenen Ergebniskrise an ihm fest. Mit ihm schaffte der ZFC den vorzeitigen Klassenerhalt und Einzug ins Landespokal-Finale gegen Titelverteidiger Jena. Als Co-Trainer unterstützt Christian Hanne (34), als Spieler u. a. beim 1. FC Lok Leipzig und Viktoria Berlin. Die Keeper betreut Roman Linke (37).
Enrico Scheil (48) fungiert als Mannschaftsleiter, Mike Knopf (52) ist der Teammanager. Vizepräsident und Ex-Trainer Holm Pinder (53) gilt als Sportlicher Direktor.
Das Spieler-Kollektiv:
Im Tor ist Lukas Sedlak (24) die klare Nr. 1 vor Justin Fietz (21), der zum Saisonauftakt gegen Babelsberg ran durfte und 2-mal im Landespokal.
Der ZFC spielt in der Regel mit einer Viererkette. Als Innenverteidiger ist Nils Miatke (34) die feste Größe. Daneben kämpfen Ben Keßler (21) und Felix Rehder (21/1) um diesen Status. Im letzten Spiel gegen die VSG Altglienicke bildeten Keßler und Rehder das Manndecker-Duo, Miatke stand im Kader. Blieb aber ohne Einsatz. Links vertrauen die Trainer auf Fabian Raithel (28/2), Rechts auf Dominik Bock (29/1). Der mit 5 Torvorlagen glänzt. Im Hinspiel in der Mittelfeld-Zentrale eingesetzt. Aktuell aber verletzt.
Das defensive Mittelfeld sieht Nils Schätzle (24) und Luca Bürger (27/2) vorn. Bürger mit ordentlichen 6 Torbeteiligungen. Filius von Jenas Cheftrainer Henning. Kapitän und Routinier René Eckardt (34/8) kann beide Ausrichtungen und ist auch diese Spielzeit ein wichtiger Eckpfeiler der Mannschaft. Verlängerte vor wenigen Tagen seinen Vertrag vorzeitig noch mal bis 2025. Amer Kadric (29/2) bedient die Offensive wie auch Till Jacobi (21/1) und Can Sakar (26). Letzterer blieb aber ohne Bedeutung.
Stärkster Teil des Kollektivs fraglos der nominelle Angriff. Linksaußen Andy Trübenbach (32) führt die Torschützenliste an mit 8 Toren, leider auch das Siegtor im Hinspiel. Gegen uns in 6 Spielen mit 2 Treffern und 1 Vorlage. An 14 Torerfolgen der Gäste beteiligt. Seinen Abgang nach Erfurt muss man erstmal kompensieren. Florian Hansch (28/6) auf Rechtsaußen spielt hier auch eine wichtige Rolle, kommt aber im Jahr 2024 bislang nur auf 1 "Bude". Dennoch vor Christoph Pauling (23/2) und Johannes Pistol (22/1). Michel Ulrich (24/4) ist zentrale Spitze. "Matchwinner" ausgerechnet gegen den BAK, je 1 Tor und Vorlage. Liegt aber hier deutlich vor dem Kosovaren Arlind Shoshi (26/0).
Der ZFC hat keine "Star-Truppe" wie der letzte Gegner. Aber eine solide Truppe, die eben auch gegen eine solche wie die VSG und auch andere starke Teams mithalten kann. Der kleinste Kader mit 21 Spielern. Auch hier wird der Kader für die kommende Spielzeit geplant. Über diese Spielzeit hinaus sind mit Sedlak, Eckhardt, Schätzle 3 wichtige Akteure gebunden. Dagegen laufen die Kontrakte u. a. von Hansch, Ulrich, Bürger, Miatke, Kadric aus.
Einkaufsbilanz:
Nur 7 Neuzugänge gab es, wenig im Vergleich zu den meisten anderen Vereinen dieser Liga.
Von denen konnte sich Lukas Sedlak (Jena) als fester Stammkader etablieren. Dazu erhielten Leon Schmökel (Magdeburg), Ben Keßler (Chemie Leipzig) über weite Strecken der Saison das Vertrauen für die Anfangsformationen. Zwei noch junge Akteure mit 21 und 20 Jahren. Michel Ulrich (CFC) begann ganz erfolgreich, verlor dann mit Beginn der Frühjahrsrunde seinen Stammplatz. Konnte sich letztendlich auch hier nicht final durchsetzen. Arlind Shoshi (Altglienicke) und Can Sakar (TuS Makkabi) blieben ohne Bedeutung. Christoph Pauling (VfB Krieschow) schaffte letztendlich den Sprung aus der Oberliga nur zeitweise.
Fazit: alles in allem nicht so schlecht.
Krankenlager / Strafbank:
Dominik Bock fehlt seit Ende März wegen Achillessehnenproblemen.
Prognose:
In den letzten 4 Spielen sollte zumindest Platz 13 verteidigt werden.
Bilanz gegen unseren Gegner:
15 Duelle gab es bis heute, von denen wir 9 gewinnen und konnten und nur 2 abgeben mussten. Zuletzt im Hinspiel beim 0:1. Beide Niederlagen gab es auf der "Glaserkuppe". An der Gellertstraße sind wir ungeschlagen mit 5 Siegen und 2 Remis bei 16:6 Toren. Beim letzten Gastspiel der Ost-Thüringer gab es am 22.10.2022 ein deutliches 4:0. Allerdings mussten wir uns zuvor zweimal mit einem 1:1 begnügen.
Das Umfeld / Wirtschaft/ Stimmung:
Der ZFC hat sich auch im 13. Jahr in Folge in der Regionalliga Nordost sportlich und auch wirtschaftlich behauptet. In einer Liga, die (leider) in den letzten Spielzeiten immer besser besetzt ist. Wo sich mittlerweile langjährige Vereine wie der VfB Auerbach, Germania Halberstadt, FC Oberlausitz Neugersdorf verabschieden mussten und es schwer haben, zurückzukommen. Somit wird man weiter attraktive Gegner auf der "Glaserkuppe" begrüßen dürfen. Der Club aus dem Osten Thüringens an der Grenze zu Sachsen gilt als finanziell gut aufgestellt, kann zudem Spielern wie Florian Hansch durch das Unternehmens des Vereinschef eine solide berufliche Perspektive außerhalb des grünen Rasens bieten.
920 Zuschauer besuchten im Schnitt die Heimspiele der Rot-Weißen. Ein doch deutlicher Anstieg zu den 669 aus dem Vorjahr wo es angesichts zuweilen dürftiger Leistungen auf dem Platz Misstöne zu vernehmen gab. Den größten Andrang an den Stadionkassen gab es gegen den FSV Zwickau bei sehr ordentlichen 2.278 zahlenden Besuchern. Ein großer Teil davon aus der westsächsischen Metropole, schließlich auch nur ca. 45 km entfernt. Eines von 5 Heimspielen mit mehr als 1.000, der CFC lockte 1.226 an. Am Samstag dürfte es eine kleine Abordnung aus der Thüringer Kleinstadt geben. Die VSG Altglienicke war bei zudem ungemütlichem Wetter am letzten Wochenende eher der Stimmungskiller mit mageren 316, darunter 2 Gästefans.